Drahtlos Fernsehen im ganzen Haus und das mit nur einem Empfänger auf dem Dach oder an der Wand: Geniatechs Eye TV macht das möglich.

Möchte man Fernsehempfang in einem Haushalt mit mehreren Parteien organisieren, so sind Einzelempfänger an jedem Mac oder iOS-Gerät nicht immer die beste Lösung. Ist schon eine Satellitenschüssel auf dem Dach, hat man die besten Voraussetzungen, für einen störungsfreien Empfang und das auch in bester HD-Qualität.
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Der EyeTV Netstream 4Sat ist eine der wenigen Lösungen, die direkt Out-of-the-Box mit dem Mac und iOS zusammenarbeiten. Am einfachsten installiert man den Eye TV Netstream 4Sat in der Nähe der Satellitenschüssel und verbindet die vier Satelliteneingänge des EyeTV Netstream 4Sat mit einem DiSEqC Multischalter oder einem Quad-LNB. Mit dieser Verschaltung lassen sich zeitgleich bis zu vier Sender anschauen oder aufzeichnen. Damit der Eye TV Netstream 4Sat auch an der Wand montiert werden kann, sind entsprechende Aussparungen für Schrauben auf der Rückseite des Gehäuses vorhanden. Die Verbindung zum hauseigenen Netzwerk erfolgt über den Gigabit-Ethernet Anschluss des Eye TV Netstream 4Sat.

Was man zum Empfang jetzt noch benötigt, ist ein Mac mit OS X 10.9 oder höher respektive ein iOS-Gerät mit iOS 7.0.4 oder höher. Windows-PCs und Android-Geräte werden auch unterstützt. Da der Eye TV Netstream 4Sat den Standard SAT>IP unterstützt, geht es auch mit jedem Empfänger, der nach diesem Standard arbeitet.

Damit man den Eye TV Netstream 4Sat auch richtig am Mac einsetzen kann, liegt die Software Eye TV 3 dabei. Neben dem Anschauen von Fernsehsendungen ist Eye TV 3 auch eine tolle Lösung für das programmierte Aufzeichnen.

Einrichtung und Empfang
Vor dem ersten Fernsehempfang, ist der Eye TV Netstream 4Sat und die Empfangsgeräte einzurichten. Eine sehr kurze Anleitung gibt hier erste Hilfe. Auf dem iOS-Gerät startet man die kostenlose App Eye TV Netstream. Ein Assistent führt einen durch die ersten Schritte. Hier werden zum Beispiel Einstellung bezüglich des Empfangssatelliten, beispielsweise Astra, und der Anzahl der verbundenen Leitungen, angegeben. Das geht sehr schnell und dank einer übersichtlichen Benutzeroberfläche ist die Handhabung einfach.

Vier Menüpunkte begrüßen den Nutzer. Live-Fernsehen für das Anschauen des laufenden Fernsehprogramms, Filmarchiv für die auf dem iOS-Gerät aufgezeichneten Sendungen, Programm für die Anzeige des EPG – der elektronischen Programmzeitschrift – und die Einstellungen.
Schnelles Zappen durch die Programme wird durch einige Sekunden warten gebremst und die Qualität in SD und HD kann auf einem iPad Air 2 voll überzeugen. Das Aufzeichnen ist bei geringem Speicher des iOS-Gerätes noch nicht so sinnvoll und der EPG braucht teilweise Minuten, bis das Fernsehprogramm vollständig ist. Aber das liegt an der Datenübertragung.

Am Mac läuft das ganze ähnlich ab. Nach dem ersten Start von Eye TV 3 wird man vom Assistenten begrüßt, der neben der Seriennummer auch den Satelliten zur Einrichtung wissen möchte. Im Anschluss muss Eye TV 3 jedoch einen Sendersuchlauf starten, der eine riesige Liste an Sendern für TV und Radio zu Tage fördert.
Die Senderliste lässt sich in Eye TV 3 editieren, durch die schiere Masse an Sendern kann das Scrollen in der Liste aufwendig werden. Das betrifft speziell Nutzer, die gerne ihre eigene Programmreihenfolge setzen möchten.

EPG in zwei Varianten, Schnittfunktion
In Eye TV 3 steht natürlich auch ein EPG zur Verfügung, der wird nicht nur für die digitale Programmübersicht benötigt, sondern auch für die automatische Aufzeichnung von Sendungen. Dazu aber später mehr. Zur Auswahl stehen der kostenlose EPG, der mit der Sendung über Satellit (DVB) ausgestrahlt wird, und der kostenpflichtige Dienst Gracenote. Ein Schnupperabo von einem Monat ist für jeden Kunden kostenlos, danach kostet es 19,95 Euro im Jahr.

Die Intelligenten EPGs sind ein Killer-Feature für Serienfreunde. Sie funktionieren auf zwei Arten: Möglichkeit eins: Man wählt eine Sendung im EPG und klickt auf den Eintrag „Alle aufzeichnen“. Jetzt werden automatisch alle weiteren Folgen dieser Sendung bzw. Serie automatisch aufgezeichnet. Möglichkeit zwei funktioniert wie eine Suchfunktion im macOS. Man definiert Suchparameter in einer Eingabemaske, beispielsweise Titel, Jahr, Sender oder Stichwort und Eye TV 3 nimmt automatisch alle Sendungen mit diesen Suchparametern auf.
Dieses geniale Feature klappt allerdings nur eingeschränkt mit dem DVB-EPG. Der Grund sind die wenigen Informationen, die dieser EPG zur Verfügung stellt und die Aktualisierung der DVB-EPG Daten erfolgt nur manuell und nicht automatisch. Hier springt zum Beispiel der Dienst Gracenote ein, der nicht nur sehr viel mehr Informationen liefert, sondern auch automatisch aktualisiert wird. So wird die automatische Aufzeichnung zum reinen Vergnügen.

Das andere Killer-Feature ist die Schnittfunktion in Eye TV 3. Fernsehwerbung ist einfach lästig und sie lässt sich genauso einfach damit wegschneiden wie zu viel Programm vor und hinter der Sendung. Nach dem Trimmen kann man dann die bereinigte Fernsehsendung in vielen Formaten exportieren und so beispielsweise auf einem DLNA-Server für den Zugriff auf unterschiedliche Streamingdevices zur Verfügung stellen .
DLNA-Server können neben NAS-Systemen, wie die Synology Diskstations, auch ein Mac mit dem Programm Serviio sein. Das beliebte EyeConnect von Elgato gibt es leider nicht mehr. Ein Beispiel für eine Konfiguration wäre beispielsweise ein Mac Mini mit EyeTV 3 und parallel dazu installiertem DLNA-Server wie Serviio.

Fazit
Den Eye TV Netstream 4Sat gab es auch schon zuvor von Elgato. Nach dem Verkauf der Sparte Fernsehempfänger an den jetzigen Hersteller Geniatech hat sich am erfolgreichen Konzept nichts geändert. Was jetzt aber überarbeitet wurde, ist die Hardware. Die auffälligste Änderung ist das neue Gehäusedesign, das jetzt viel gefälliger ist mit seinen Rundungen. Das Metallgehäuse des Vorgängers war da etwas grober, hatte aber einen Vorteil bei der Montage an der Wand. Nicht sichtbar ist die interne Hardware, diese bemerkt man aber an der etwas höheren Geschwindigkeit.

Das Gerät hat man nach der Installation unterm Dach oder im Keller vergessen, die Software ist daher das, mit dem der Nutzer immer wieder konfrontiert wird. Und hier ist gerade Eye TV 3 ein Highlight, dass es so auch nicht unter Windows gibt. Der Funktionsumfang lässt kaum Wünsche offen und gerade so etwas wie den intelligenten EPG oder die Schnittfunktion möchte man nicht mehr missen.

Wenn jetzt Eye TV 3 noch automatisch die Werbung entfernen könnte, würde der vollen Automation keine Grenzen mehr gesetzt. Automatisch Exportieren kann Eye TV 3, nämlich schon und auf Wunsch sogar für die Wiedergabe auf dem iPhone oder iPad. Mit denen kann man nämlich mit der Eye TV-App auch auf die Aufzeichnungen am Mac zugreifen. So schließt sich der Kreis zum iPad und daraus wird eine fast runde Sache. Fast nur deshalb, weil für den Zugriff auf die Aufzeichnungen am Mac noch eine extra App benötigt wird und es nicht in der Netstream-App integriert ist.

Die Unterstützung des SAT>IP Standard sorgt auch dafür, dass man als Kunde nicht auf eine Insellösung setzt. Dass der Preis dabei erfreulicherweise gesunken ist, macht den Eye TV Netstream 4Sat zu einer Top-Empfehlung für Satellitenfreunde.
EyeTV Netstream 4Sat |
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Hersteller: |
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Preis: |
€ 230,- |
Note: |
1,6 gut |
Vorzüge: |
4 Sat-Anschlüsse, SAT>IP Standard, sehr gute Software |
Nachteile: |
EPG auf iOS langsam, nur ein Monat Gracenote, Gracenote zeigt gelegentlich Lücken |
Alternativen: |
Triax TSS 400, Kathrein EXIP 414/E |
Straßenpreis (bei Amazon.de) |