Neben der iPhone-14-Reihe (iPhone 14 Pro im Macwelt-Test und drei neuen Smartwatches (Apple Watch Ultra im Macwelt-Test) hat Apple im September 2022 auch die Nachfolger der Airpods Pro vorgestellt (Airpods Pro 2 im Test). Die zweite Generation von Apples Premium-In-Ear-Kopfhörern krempelt das Konzept nicht um, sondern bringt sinnvolle Verbesserungen in fast allen Bereichen. Die größten Neuerungen gibt es am Ladecase.

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Was ist neu bei den Airpods Pro 2?
Auch wenn sich optisch kaum etwas verändert hat – Apple hat lediglich die integrierten Mikrofone und Sensoren etwas verschoben –, gibt es deutliche Upgrades unter der Haube. Apple setzt in den Airpods Pro 2 auf den neuen H2-Chip, der bessere Klangverarbeitung, besseres Active Noise Cancelling und viele andere Software-Funktionen verbessern soll.

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Spatial Audio, oder 3D-Audio, wie Apple es auf Deutsch nennt, wird um eine personalisierte Komponente erweitert. Besitzer:innen eines iPhones mit True-Depth-Kamera können künftig ihre Ohren scannen und das Raumklangerlebnis auf ihr Gehör anpassen. Allerdings erhalten auch die Airpods Pro 1 diese Funktion, da es sich um ein reines iOS-16-Feature handelt.
Die aktive Geräuschunterdrückung, oder Active Noise Cancelling (ANC), wird ebenfalls verbessert. Apples eigenen Aussagen zufolge können die Airpods Pro 2 dank des H2-Chips doppelt so viele Störgeräusche isolieren wie die Airpods Pro 1. Der dazugehörige Transparenzmodus kann sich bei den Airpods Pro 2 dynamisch den Umgebungsgeräuschen anpassen, während diese Einstellung bei den Airpods Pro 1 noch manuell recht tief in den Einstellungen vorgenommen werden musste.

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Unscheinbar, aber beinahe bahnbrechend ist das neue Touch-Bedienfeld an den Stielen, mit dem Sie nun auch die Lautstärke direkt an den Airpods Pro mit einer Wischgeste regulieren können. Was Benutzerfreundlichkeit angeht, ist das für uns die wohl wichtigste Neuerung.
Aktuell bester Preis: Airpods Pro 2
Bluetooth 5.3 und nichts dahinter
Das wohl wichtigste Software-Upgrade: Die Airpods Pro 2 unterstützten Bluetooth 5.3 und damit eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Bluetooth 5.2 und höher unterstützt Bluetooth LE, eine deutlich energieeffizientere Übertragungsart, die dank des neuen LC3-Codecs auch mindestens genauso gut klingt wie bisher, teilweise sogar besser. Diese Neuerung ermöglicht längere Akkulaufzeiten und unabhängige Soundübertragung für jeden einzelnen der Airpods. Was genau Bluetooth LE bringt, können Sie in unserem ausführlichen Artikel nachlesen.
Wirklich viel macht Apple bei den Airpods Pro 2 mit dem Standard Bluetooth 5.3 nicht. Aktuell unterstützen die Hörer weder Bluetooth LE, noch höhere Bitraten, noch etwas anderes. Möglicherweise könnte das alles per Software nachgereicht werden, damit lässt sich Apple aber reichlich Zeit.
Viele Änderungen unter der Haube
Hardwareseitig gibt es natürlich auch Upgrades: Apple verwendet eigenen Angaben nach einen neuen, verzerrungsarmen Treiber, der besseren Klang liefern soll. In unserem Test konnten wir einen deutlichen Klangunterschied feststellen, Apple hat Wort gehalten. Interessant zu beobachten: Während sich die Gesamtmaße gegenüber den Vorgängern nicht verändert haben, sind die Airpods Pro 2 immerhin 0,1 Gramm leichter geworden. Besonders ins Gewicht fallen wird das vermutlich nicht, aber jedes Bisschen weniger könnte bei empfindlichen Träger:innen einen Unterschied machen.
Die meisten Neuerungen finden sich in der Ladeschale der Airpods Pro 2: Äußerlich können Sie das Case Ihrer Airpods Pro künftig mit einer Gravur versehen lassen, darunter mit Ihrem eigenen Memoji – das geht bei der Bestellung bei Apple recht einfach. An der Seite hat Apple eine kleine Öse verbaut, damit Sie das Case an einem anderen Gegenstand festbinden können – etwa Ihrem Schlüsselbund oder am Rucksack.

Bis auf die kleine Öse an der Seite und Lautsprecherlöcher auf der Unterseite unterscheidet sich das Ladecase der Airpods Pro 2 optisch kaum von dem der Airpods Pro 1.
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Im Gegensatz zu den Vorgängern unterstützt das Case der Airpods Pro 2 auch Apples „Wo ist?“-Funktion. Zuständig dafür ist der U1-Chip, den Apple darin verbaut und der auch in den Airtags zum Einsatz kommt. Apple integriert auch einen kleinen Lautsprecher, der bei der Suche nach dem Case helfen soll und bei Bedarf ein Geräusch von sich gibt. Dieser Lautsprecher wird auch verwendet, um Kopplung zu signalisieren und den Batteriestand durchzugeben. Letzteres dürfte eine sinnvolle Addition zu Apples ohnehin schon großartigen Barrierefreiheitsoptionen sein.
Weitestgehend unverändert bleibt die Art und Weise, wie die Airpods Pro 2 aufgeladen werden: Kabelgebunden setzt Apple weiterhin auf den Lightning-Anschluss, der auch im iPhone 14 zum Einsatz kommt. Spätestens bei den Airpods Pro 3 wird Apple jedoch auf USB-C setzen müssen, so der Wille der EU.
Das Case unterstützt auch weiterhin kabelloses Aufladen mit Magsafe, neu hinzu kommt die Unterstützung für das Ladegerät der Apple Watch, was die Menge an Ladezubehör reduzieren dürfte, die Sie mitnehmen müssen, wenn Sie verreisen. Wie sich die Airpods Pro 2 schlagen, erfahren Sie bei unseren Kollegen von Macworld: Airpods Pro im Macworld-Test: Die inneren Werte zählen.
Preis
Was für viele eine nicht unwesentliche Rolle spielen dürfte: die Kosten. Wie bei fast allen anderen Geräten, die Apple mit Mitte letzten Jahres herausbrachte, hat das Unternehmen auch bei den Airpods Pro 2 den Preis in Euro erhöht: 299 Euro werden für die Airpods Pro 2 fällig (im Handel günstiger, etwa bei Amazon), während die Vorgänger bei Apple selbst noch 279 Euro gekostet haben.
Mit der Vorstellung der Airpods Pro 2 hat Apple jedoch die Vorgänger komplett aus seinem eigenen Sortiment genommen. Restbestände sind bei anderen Händlern verfügbar, zu einem etwas geringeren Preis. Historisch betrachtet schwankt er bei den alten Airpods Pro im Bereich von 200 bis 250 Euro, zu Rabattaktionen kann er jedoch auch in die mittleren bis hohen Hunderter sinken. Das hat sich auch nach einem halben Jahr noch nicht geändert – selbst die alten Airpods Pro sind sehr preisstabil, wie Sie dem Kasten hierunter entnehmen können.
Aktuell bester Preis: Apple Airpods Pro 1
Fazit
Alles in allem handelt es sich bei den Airpods Pro 2 um ein sinnvolles Upgrade gegenüber ihren Vorgängern. Mein Kollege Simon Lohmann schrieb Anfang 2022 darüber, dass der Unterschied zwischen den Airpods 3 und den alten Airpods Pro nicht so groß sei, als dass sich der Aufpreis von (damals) 80 Euro lohnen würde. Die Airpods Pro 2 hingegen versprechen, diesen Abstand wieder so weit zu vergrößern, dass sich das Upgrade von den normalen Airpods 3 auf die Airpods Pro 2 wieder lohnen dürfte.
Lesetipp: Airpods 3 oder Airpods Pro 2 – was lohnt sich mehr?
Doch sollten Sie Ihre alten Airpods Pro durch die neuen Airpods Pro 2 ersetzen? Wenn Sie ohnehin die neuesten Apple-Geräte kaufen, dann werden Sie Ihre Entscheidung bereits getroffen haben. Wenn Sie jedoch verständlicherweise zögerlich sind, fast 300 Euro für neue Kopfhörer auszugeben, dann ist unser Ratschlag, Testberichte zu konsultieren – Sie wissen dann, ob Sie sich den Aufpreis leisten wollen.
Falls Sie erst kürzlich Airpods Pro gekauft haben oder sie auch nach mehreren Jahren ihren Dienst problemlos verrichten, dann würden wir empfehlen, Ihre Airpods Pro 1 so lange zu behalten, bis sie ihren Dienst quittieren oder sie verloren gehen. Denn auch wenn die oben genannten Verbesserungen gut und sinnvoll sind, ist der Unterschied für uns – zumindest auf dem Papier – nicht groß genug, um funktionstüchtige Airpods Pro 1 durch neue Airpods Pro 2 zu ersetzen.
Wenn Sie jedoch von den Airpods 3 oder anderen In-Ear-Kopfhörern ohne ANC upgraden möchten, können Sie mit den Airpods Pro 2 nicht viel falsch machen.
Lesetipp: Ihre Airpods fallen aus dem Ohr? Diese Tricks helfen.