Apple hat sich einiges an Kritik anhören müssen zum iPhone 14. Das sei doch wirklich nichts Neues im Vergleich zum iPhone 13, der eine GPU-Kern mehr im ansonsten bewährten A15 könne doch kaum ein Distinktionsmerkmal sein. Hingegen fehlen eben solche im Vergleich zum iPhone 14 Pro – kein Pro Motion mit adaptiver Bildrate von 120 Hz bis 10 Hz, kein Always-On-Bildschirm mit 1 Hz, keine dynamische Insel, sondern immer noch die gleiche alte Notch, die schon seit dem iPhone X den Eindruck stört. Und eben kein neues SoC, sondern nur der A15, den man schon vom iPhone 13 Pro kennt. Nun war aber eben jenes iPhone 13 Pro bis vor Kurzem das beste iPhone der Geschichte …
Aktuell bester Preis: iPhone 14 128 GB in Mitternacht:
Es stimmt natürlich, wer jedes Jahr ein neues iPhone haben will oder muss, ist vom Upgrade der regulären Reihe in diesem Jahr nicht gerade begeistert, selbst im Vorjahr schien der Sprung von iPhone 12 auf 13 größer. Der neue A15 führte sich etwa mit dem Kinomodus ein, den ältere Prozessoren nicht zur Verfügung stellten. Aber ansonsten hatten wir schon vor einem Jahr in einem Vergleich keine bedeutenden Unterschiede gefunden, nahmen aus unserem Test nur mit, dass uns die vom iPhone 13 aufgenommenen Bilder etwas besser gefielen.
Und dieses Jahr? Wird das iPhone 14 einfach ein wenig unterschätzt.
Laut der technischen Spezifikationen sind die Unterschiede wie erwähnt marginal, die GPU verfügt nun über fünf Kerne anstatt über vier, neu beim iPhone 14 ist die Photonic Engine, die zusammen mit der leicht von f/1,6 auf f/1,5 gewachsenen Blende der Hauptkamera zu besseren Bildern bei schlechten Lichtverhältnissen führen will. Dazu sollen auch die von 1,7 µm auf 1,9 µm angewachsenen Pixel beitragen, die Frontkamera nutzt nun einen Autofokus. Die Frage ist an sich auch nicht, ob sich der Wechsel vom iPhone 13 auf das iPhone 14 lohnt, sondern eher der Aufpreis von rund 100 Euro, wenn man sich ein neues iPhone anschafft, etwa von einem iPhone XR oder einem iPhone SE 2020 ausgehend. Dann könnten die Unterschiede an Relevanz gewinnen.
Passt oder passt nicht
Bevor wir aber in medias res gehen und uns die Vergleichsbilder ansehen, noch zwei oberflächliche Blicke auf das neue iPhone und seinen unmittelbaren Vorgänger. Wir haben wie vor einem Jahr das Standardmodell zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen, das Mini hat Apple aufgegeben, stattdessen wird es das iPhone 14 ab Oktober noch in einer Plusgröße geben. Für unseren persönlichen Geschmack spielt das keine Rolle, das Mini wäre uns zu klein gewesen, das Plus hingegen zu groß. Aber diese Geschmäcker sind verschieden.
Das ist auch bei den Farben der Fall. Sicher, dass ein iPhone nur in Schwaz ein schönes iPhone ist, lassen wir als Meinung gerne gelten, uns ist eher nach optischer Abwechslung. Eine solche bescherte uns das iPhone 13 in Rosa im letzten Jahr auf alle Fälle, jetzt legt Apple (wieder) die Farbe Lila auf. Leider nicht Deep Purple wie beim iPhone 14 Pro. Generell haben wir den Eindruck, dass die Pro-Farben etwas seriöser wirken sollen, poppiger dürfen dann die regulären Ausgaben sein. Nun eben eine sanfte Fliederfarbe.

Macwelt
Aktuell bester Preis: iPhone 13 128 GB in Mitternacht
Was wir bei unserem ersten oberflächlichen Blick auch feststellen: Augen auf beim Hüllenkauf! Vor einem Jahr änderte Apple die Position der Knöpfe an den Seiten, 12er-Hüllen passten überhaupt nicht auf das 13er und umgekehrt. Das ist in diesem Jahr nicht ganz so dramatisch, die Maße sind übers Jahr hinweg beinahe identisch geblieben. Bis auf eines: Das iPhone 14 ist 0,15 Millimeter dicker, was bei passgenauen Hüllen wie denen von Apple eben zu Unannehmlichkeiten führen kann:

Macwelt
Bilder im Vergleich
Nach schlechten Lichtverhältnissen müssen wir uns gar nicht lange auf die Suche machen. Denn kaum sind die iPhones da, zeigt sich der Herbst von seiner kühlen und trüben Seite. Gutes Wetter für dürstende Böden, gutes Wetter für Vergleiche mit schlechtem Licht. Wir haben alle Bilder “aus der Hand” geschossen (bis auf das im Nachtmodus), sodass sie immer einen leichten Versatz der Perspektive haben. Links jeweils das Foto vom iPhone 13, rechts das iPhone 14. Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns Bilder sehen:
Hauptkamera:


Ultraweitwinkel


Frontkamera


Frontkamera bei künstlichem Licht


Nachtmodus (mit Stativ aufgenommen, 3 Sekunden Belichtungszeit)


Fazit
Lohnt sich also das Upgrade vom iPhone 13 auf das iPhone 14? Eher nicht – es sei denn, man möchte die Größe wechseln, die Unterschiede der Kameras sind marginal. Allenfalls im Nachtmodus sehen wir nicht nur leichte Unterschiede, sondern gar Verbesserungen. Noch deutlicher fiel uns das auf, als wir die Gitarre freihändig im Dunklen knippsten: Die Aufnahme des iPhone 13 war verwackelt, die des iPhones 14 wie aus vom Stativ aus geschossen. Lohnt bei der Neuanschaffung der Aufpreis auf das iPhone 14, wenn einem die Farbe egal ist? Muss man selbst entscheiden, die Tendenz geht aber eher zu einem Ja. Denn die Fortschritte bei der Prozessorentechnologie und der Software sowie die leicht verbesserten Spezifikationen am Sensor und der Optik lassen Fotos vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen ein wenig besser erscheinen.