Macwelt wünscht guten Morgen! “Was ist ein Computer?” fragte Apple vor drei Jahren in einer seiner Werbungen für das iPad der siebten Generation rhetorisch. Die Antwort wollte der kurze FIlm geben: “Freilich ist auch das iPad ein Computer!” Zwischen den Zeilen stand dann auch noch: “Deshalb sind wir der größte Computerhersteller der Welt, vor Lenovo, Dell, HP und wie sie alle heißen mögen.” Rechnet man das iPhone noch mit dazu – und was anderes als ein Computer ist das iPhone 14 Pro Max mit 1 TB und seinem Preis über 2000 Euro? – spielt aber auch noch Samsung mit. Immerhin bauen die Koreaner keine Laptops.
Der Computer-Begriff hat sich also gewandelt. In den Sechzigern nannte man noch die Damen, die mit Rechenschieber und Logarithmentabellen für die NASA allerlei Berechnungen anstellten “Computer”. Wenig später verstand man da riesige Kästen darunter, die den Stromverbrauch einer Kleinstadt hatten. Unsere heutigen Computer nehmen längst keine Maschinenhallen mehr ein, wir müssen sie nicht einmal mehr aus einer Tragetasche ziehen und auf den Desktop stellen, wie das weiland mit dem ersten Mac der Geschichte passiert: “Traue nie einem Computer, den du nicht selbst hochheben kannst” war dessen Motto im Jahr 1984.
Nicht einmal mehr unseren eigenen Schoß benötigen wir als Unterlage für den Laptop, solange wir das iPad in der einen Hand halten und mit der anderen bedienen. Beim iPhone, wenn es nicht gerade ein Plus oder Max ist, genügt so gar eine Hand komplett, mit der anderen können wir nach dem Kellner oder dem Taxi winken. Das ist aber noch lange nicht das Ende der Entwicklung. Wir schnallen Jahr für Jahr einen immer leistungsfähigeren Computer an unser Handgelenk und allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis wir uns einen Computer auf die Nase setzen oder gar in einen auch noch kuschlig warmen Rechner schlüpfen. Bald werden wir keinem Computer mehr trauen, den wir nicht anziehen können.
Als Schoßcomputer war der erste wirklich tragbare Mac, den Apple am 20. September 1989 vorstellte, aber nicht wirklich zu gebrauchen. Das Misstrauen war trotz der Portabilität groß, denn das Ding herumzuschleppen alles andere als ein Vergnügen.
Denn etwa neun Kilogramm wog der erste Schlepptop oder Mac Luggable aus Cupertino, dafür lieferte der Akku in der ersten Fassung des Macintosh Portable immerhin für eine Betriebszeit von bis zu zwölf Stunden Energie. Das änderte sich aber, als Apple in einer zweiten Fassung dem Display mit seiner Aktivmatrix noch eine Hintergrundbeleuchtung verpasste, dann waren es je nach Anwendung nur noch drei bis sechs Stunden.
Akkulaufzeit ist nach wie vor ein wichtiges Kriterium für Apple, jedes Jahr versucht das Unternehmen trotz neuer Features das Versprechen “Ladung für den ganzen Tag” (wobei die Nacht nicht immer mitzählt) zumindest zu halten oder gar auszubauen. Apple Watches bekommen mit watchOS 9 einen neuen Modus, der die Akkulaufzeit deutlich verlängern soll, die kommende Apple Watch Ultra soll gar zweieinhalb Tage durchhalten.
Der Macintosh Portable hatte aber nicht nur die Stromversorgung in eine schwere Batterie gepackt, sondern auch ein anderes Problem des mobilen Zeitalters genial gelöst. Eine Tastatur war ja leicht zu integrieren, aber was ist mit der Maus, vor allem dann, wenn der schwere Brocken von Klapprechner tatsächlich auf dem Schoß zu liegen kommt? Die Antwort war ein zwischen den Tasten angebrachter Trackball, mit dem man nun den Cursor auf dem Bildschirm steuern konnte.
Ein günstiges Vergnügen war der Macintosh Portable gewiss nicht, in Deutschland lag der Einstiegspreis bei 17.000 Mark. Rechnen wir auf Euro um und die Inflation von 33 Jahren ein, kommen wir auf über 15.000 Euro. Dagegen ist das iPhone 14 Pro Max mit 1 TB ein derartiges Schnäppchen, dass wir uns dazu auch gleich noch eine Apple Watch Ultra gönnen.
Lesetipps für den Dienstag
Kartenspiel: Die Zukunft des Smartphones ist die eSIM – in den iPhones 14 pro, die Apple in den USA verkauft, ist schon gar kein Slot mehr drin. Seitdem Apple die Embedded SIM in das iPhone mit der Generation iPhone XS integrierte, muss man bei der Aktivierung eines neuen Telefons auch keine SIM mehr einlegen – sehr praktisch. Bei der Einrichtung der neuen iPhones 14 droht indes eine Falle: Man kann sehr schnell die Telefonnummer des alten Gerätes auf die eSIM übertragen – kann zu Problemen führen, wenn der Provider des Vertrauens eSIM noch gar nicht unterstützt. Wie man aber die eSIM nutzt, wenn man in Zukunft ohne Karten das iPhone-Spiel spielen will, erklärt Glenn Fleishman ausführlich auf Macworld.
Teuer: Der starke US-Dollar hat nicht nur Auswirkung auf die hiesigen iPhone-Preise, sondern auch bald auf Apps. Wie Apple Insider berichtet, hat Apple Entwickler in aller Welt kontaktiert und darauf hingewiesen, dass Anfang Oktober die Preise in den App Stores zahlreicher Länder steigen werden. Davon betroffen ist vor allem die Euro-Zone, aber auch weitere europäische Länder wie Polen und Schweden sowie Japan, Chile, Ägypten, Malaysia, Vietnam, Pakistan und Südkorea.
Vergleich: Nicht nur der A16 Bionic macht die iPhone 14 Pro gegenüber den Vorgängern schneller, auch das neue 5G-Modem Snapdragon X65 von Qualcomm trägt zu einem Geschwindigkeitszuwachs bei, hat Speed Smart herausgefunden. In den US-Netzen von T-Mobile und Verizon ergaben sich um bis zu 38 Prozent höhere Downloadgeschwindigkeiten, auch der Upload wurde flotter, aber in geringerem Maß. Die Latenz sinkt wiederum deutlich, von 62 auf 53 Millisekunden bei T-Mobile und von 52 auf 37 Millisekunden bei Verizon.
Problem erkannt: In Apps Dritter zeigt die Kamera einiger iPhones 14 Pro ein seltsames Verhalten, sie schüttelt und rüttelt, was nicht nur auf dem Bildschirm sichtbar ist, sondern auch gut hörbar – wir berichteten. Apple hat nun gegenüber Macrumors bestätigt, von dem Problem zu wissen und eine Lösung dafür bereitzustellen. Entgegen erster Vermutungen handelt es sich nicht um einen Hardwaredefekt, eine Reparatur ist daher nicht vonnöten. Einen Softwarefix – etwa iOS 16.0.2 – verspricht Apple für die nächste Woche.
Glockenklang: Was der Mac schon seit Anbeginn seiner Zeiten hat, bietet nun auch das iPhone, ab der Generation 14 – einen Glockenton zum Start des Gerätes. Dieser ist zu hören, sobald sich das Apple-Logo auf dem Bildschirm zeigt. In diesem Moment läuft noch kein Betriebssystem, der Klang ist fest mit dem Boot-ROM verbunden und daher von der Hardware abhängig. Ab Werk ist er nicht eingestellt, wohl, um Käufer eines neuen iPhones nicht zu erschrecken. Über die Bedienungshilfen kann man sich aber den Klang für den Startvorgang holen.
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