Dass das iPhone früher oder später mit Satelliten abseits von GPS und anderen Navigationssystemen kommunizieren können würde, galt nach jahrelangen Gerüchten als so gut wie bestätigt. Und mit dem iPhone 14 ist es nun (fast) soweit: Wenn Sie in einem der vielen Funklöcher in Deutschland in eine Notsituation geraten, können Sie schon bald Ihr iPhone gen Himmel strecken und auf diesem Weg um Hilfe rufen.
Bei der Ankündigung sprach Apple von neuer Hardware, die dafür entwickelt werden musste, hielt sich mit Details allerdings gewohnt bedeckt. In ihrem Teardown des iPhone 14 geben die Kolleg:innen von iFixit nicht nur Bestnoten für Reparierbarkeit (zumindest die besten seit dem iPhone 7), sondern nehmen auch die Komponenten unter die Lupe, die die Satellitenkommunikation ermöglichen.
Kein Weg an Qualcomm vorbei
Die Grundlage dafür sei demnach das Qualcomm-X65-Modem, das nicht nur 5G unterstützt, sondern auch das 2,4-GHz-Band n53, das die Kommunikation mit dem Satellitensystem von Globalstar ermöglicht. Dazu kommt weitere Hardware und Software von Apple. Gegenüber Reuters erklärt das Unternehmen: „Das iPhone 14 enthält spezielle Funkkomponenten und neue Software, die komplett von Apple entwickelt wurde. Zusammen ermöglichen Sie den Satellitennotruf der neuen iPhone-14-Modelle.“
An Qualcomm führt für Apple also weiterhin kein Weg vorbei. Zwar arbeitet das Unternehmen schon eine ganze Weile an einem eigenen 5G-Modem, um weniger Lizenzgebühren zahlen zu müssen. Jüngsten Berichten zufolge geht die Arbeit jedoch nur schleppend voran, weshalb man davon ausgeht, dass selbst das iPhone 15 noch mit Qualcomm-Technik kommen wird.
Es dauert noch
Hard- und Software sind zwar prinzipiell da, nutzen lässt sich der Satellitennotruf allerdings noch nicht: Selbst in den USA und in Kanada, wo das Feature als Erstes verteilt werden soll, wird es eigenen Angaben nach erst per Softwareupdate im November aktiviert.
Ob und wann es auch nach Europa kommt, steht jedoch noch in den Sternen. Aktuell findet sich bei der Einrichtung eines neuen iPhone 14 nur der Hinweis, dass die Funktion „im Herbst“ in weiteren Regionen verfügbar sein wird, was aber auch mit der Angabe „November 2022“ übereinstimmt.
Der Service soll die ersten zwei Jahre kostenlos zur Verfügung stehen, danach wird ein noch unbekannter Obolus fällig.