Wie wir schon vor der Keynote am 7. September vermuteten, hat Apple die Preise für die iPhones, Airpods und die Apple Watch deutlich angehoben. Apple hatte harte ökonomische Gründe für die Preisanhebung: Es gibt nicht nur eine hohe Inflation und Probleme bei den Lieferketten, vor allem ist die Währung Euro gegenüber dem US-Dollar stark in Wert gesunken. Da stellt sich die Frage, ob Apple auch die Preise der neuen Macbooks Pro erhöhen wird? Davon gehen wir aus, die Frage ist aber, um welchen Betrag …
Aktuell bester Preis: Macbook Pro 14 Zoll M1 Pro mit 16 GB RAM und 512 GB SSD
Warum hebt Apple die Preise an?
Der Hintergrund: Eigentlich macht jedes Fallen oder Steigen des Dollars für alle US-Unternehmen eine Preisanpassung notwendig. Trotz sogenanntem Hedging kosten Apple Währungsschwankungen viele Milliarden an Gewinn – wird dieser doch in US-Dollar berechnet. Ein Unternehmen kann aber nicht ständig seine Preise ändern, deshalb wird von Apple beim Erscheinen eines Produktes der Preis festgesetzt und selten später geändert. Eine Anpassung wird aber notwendig, wenn der Anstieg sehr stark ausfällt (wie gerade) und keine baldige Änderung absehbar ist.
Ähnlich wie bei den iPhones erwarten wir deshalb, dass Apple zumindest in Europa die Preise für die kommende Generation der Macbook-Pro-Modelle anhebt. Was noch dazu kommt: Besonders bei den teuren Top-Modellen lassen sich Preiserhöhungen leichter durchsetzen. Während der Preis des iPhone SE oder der Airpods nur moderat stieg, sind die Preise von iPhone 14 Pro gegenüber dem Vorjahr besonders stark angehoben worden.

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Das kosten die neuen Macbook Pro
Aktuell kosten die Macbook Pro 14-Zoll 1999 Dollar, die 16-Zoll-Version 2499 Dollar. In Deutschland werden daraus 2249 Euro und 2749 Euro. Für die neuen Modelle mit M2-CPU tippen wir dagegen auf die neuen Grundpreise 2599 Euro und 3199 Euro.
So kommen wir zu der Berechnung
Bekanntlich passt Apple seine europäischen Preise regelmäßig an den Dollar-Kurs an. Apple legt intern regelmäßig einen Umrechnungsfaktor für den Euro fest – beispielsweise 1,1 – und die Preise werden in den europäischen Stores in unregelmäßigen Abstand diesem Faktor angepasst – vor allem bei Einführung eines neuen Produktes. So kostet aktuell das iPhone 14 Pro in den USA 999 Dollar, in Deutschland 1300 Euro. Noch krasser ist der Unterschied zwischen Euro- und Dollar-Preis bei der Apple Watch Ultra: In den USA kostet sie 799 Dollar, in Deutschland 999 Euro!
Beim Erscheinen der alten Macbook Pro Modell im Oktober 2021 war der Euro noch etwa 17 Prozent mehr wert und eine neue Anpassung ist überfällig. Wir vermuten, dass Apple eine Anpassung an den starken Dollar bereits beim neuen Macbook Air durchgeführt hat. So kostet das Macbook Air M2 in den USA 1199 Euro, in Deutschland 1499 Euro – also ein gegenüber früheren Jahren deutlich gestiegener Umrechnungsfaktor.
Etwas komplizierter wird die Rechnung dadurch, dass man in den USA eigentlich den Nettopreis auflistet. Wir müssen also eigentlich mit 999 x 1,1 plus 19 Prozent Mehrwertsteuer rechnen. Beim Macbook Pro 14-Zoll wären dies dann 1999 x 1,1 = 2200. Inklusive Mehrwertsteuer ergibt dies 2617 Euro. Apple hält sich aber nicht sklavisch an diesen Faktor und achtet meist darauf, dass die Preise noch attraktiv wirken. Ein „krummer“ Preis wie 2617 Euro würde viele Käufer abschrecken, ein „glatter“ Preis wie 2599 wirkt attraktiver. Bei gleicher Rechnung kommen wir beim Macbook Pro 16-Zoll so auf etwa 3199 Euro.
Ein weiterer Grund für ein Preisupgrade: Der Abstand zu dem Macbook Air ist aktuell recht knapp. Will man ein Macbook Air mit mehr Arbeitsspeicher oder SSD-Speicherplatz, kommt man preislich sehr schnell in die Nähe des Macbook Pro 14-Zoll. Das wird sich nach einer Preiserhöhung aber ändern.
Soll man noch das alte Modell kaufen?
Die Frage ist, ob man sich noch ein altes Modell zum „alten“ Preis kaufen soll? Im Fachhandel gibt es etwa das 14-Zoll-Modell für knapp 1950 Euro. Die kommenden Modelle werden zudem wohl nur marginale Verbesserungen bieten, vermutlich wird man mit den Modellen von 2021 lange zufrieden sein. Wir glauben aber, dass es hier keinen Zeitdruck gibt. Auch kurz nach dem Erscheinen der neuen Macbooks Pro wird es wohl noch genügend Modelle der Vorserie im Fachhandel geben – einen weiteren Preisrutsch sollte man aber wohl nicht erwarten.
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