Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Sogar Apple macht Fehler. Wir sprechen nicht einmal über die unvermeidlichen kleineren Fehler, die in einer neuen Hauptversion eines Betriebssystems auftauchen und trotz aller Testerei nicht gefunden wurden. Apple hat auf Probleme mit Copy-paste schnell mit iOS 16.0.2 reagiert, das wiederum in iMovie und Final Cut Probleme mit dem Kinomodus von Filmen verursachte. Schon bald wird dieser Fehler behoben sein.
Wir sprechen auch nicht von dem Fehler, der zu “Antennagate” führte und den Steve Jobs im Sommer vor zwölf Jahren unter waghalsigem Einsatz eines Reality Distortion Fields wegmoderierte – wobei Apple heimlich, still und leise schon innerhalb der gleichen Generation iPhone 4S den Konstruktionsfehler im Antennenband behob. Der angebliche Fehler, der ein paar Jahre später zu einem Sturm im Wasserglas namens “Bentgate” führte, hatte zwar einige Folgeerscheinungen bei einst reparierten iPhone 6, dass es sich aber um ein prinzipielles Problem mit zu weichem Aluminium handeln könnte, räumte Apple nie ein. Und verstärkte ab iPhone 6s die Legierung.
Den Fehler, von dem wir hier sprechen, musste Apple heute vor zehn Jahren eingestehen. Die eigene Karten-App, die ab iOS 6 das seit Anbeginn des iPhone vorinstallierte Google Maps ablöste, war einfach fehlerhaft. Apple steckte in der Zwickmühle: Google war wegen Android zum Hauptkonkurrenten geworden und sollte daher seinen exklusiven Zugang zum iPhone verlieren – das hatte wohl noch Steve Jobs so angeordnet. Nur hatte der Konkurrent eine ungleich größere Expertise bei der Entwicklung von Mapping-Diensten, Apple musste seine Lösung von Grund auf neu programmieren und mit Daten füllen.
In einem offenen Schreiben an die Kunden entschuldigte sich Apple-CEO Tim Cook am 28. September 2012 für die eine Woche zuvor mit iOS 6 veröffentlichte Karten-App, Apple habe mit ihr die Erwartungen der Kunden nicht erfüllt. Zwar gelobte Cook Besserung, allein das Feedback der Nutzer von 100 Millionen iOS-Geräten werde dazu beitragen. In der Zwischenzeit könne man Apps der Konkurrenz nutzen oder die Website von Google Maps.
Nicht lang darauf kamen die Google Maps auch wieder auf das iPhone zurück und Apple bekam anfängliche Probleme mit irren Bildern oder völlig falschen Routen besser in Griff. Seit etwa einem Jahr setzt Apple auf eine völlig nur Kartenbasis, die nicht nur das feine Feature des Umsehens erlaubt und 3D-Ansichten realer Gebäude, sondern das endlich auch einmal Fahrradrouten bringen könnte – dafür müssen wir hierzulande nach wie vor auf Google oder besser noch auf spezialisierte Lösungen warten.
Auch mit den Verkehrsmeldungen hat es Apple Maps noch nicht so, wie wir kürzlich auf der Nordseite des Karawanentunnels bemerkten. Wie gern hätten wir aber Apple Maps geglaubt, dass ein Unfall etwa 500 Meter vor uns Ursache des Staus sei und nicht der Tunnel selbst, der da erst in sechs Kilometern beginnt. Leider hatte Google Maps recht behalten.
Lesetipps für den Mittwoch:
Ausgeweitet: Das vermutlich am meisten erwartete Feature des neuen iPadOS 16.1 ist das Multitasking namens Stage Manager, das ebenso auf den Mac mit macOS Ventura kommt. Apple hat offenbar auf seine Kunden gehört und das ursprünglich nur für iPads mit M1 geplante Feature in der jüngsten Beta von iOS 16.1 auch auf Tablets mit den Prozessoren A12X und A12Z ausgeweitet, was iPads Pro aus den Jahren 2018 und 2020 betrifft. Die Kehrseite ist jedoch, dass Stage Manager nicht mehr mit externen Monitoren funktioniert – auch nicht auf M1-iPads. Laut Apple soll diese Funktion jedoch mit einem Software-Update zurückkehren. Die finale Fassung von iPadOS 16.1 sollte im Oktober kommen, zeitgleich mit macOS Ventura.
Nicht mehr: Bloomberg berichtet, dass Apple seine Pläne zur Ausweitung der Produktion des iPhone 14 für das Weihnachtsgeschäft wieder zurückgenommen habe. Ursprünglich habe man bei Manufakturen wie Foxconn sechs Millionen Stück mehr bestellt, da der erwartete Nachfrageanstieg aber ausgeblieben sei, bleibe man nun beim ursprünglichen Produktionsplan. Zuletzt hatte der Analyst Ming-Chi Kuo davon gesprochen, dass Apple zehn Prozent mehr iPhone 14 pro bauen lassen wollte, das reguläre iPhone sei weit weniger begehrt.
Verspätet: Apple hat die in Russland populäre Social-Media-App VKontakte aus dem App Store entfernt. Der Hersteller der App, VK, erklärte gegenüber The Verge, dass auch andere seiner Apps wie Mail.ru, VK Music oder Youla aus dem App Store entfernt seien, einen Grund habe Apple nicht genannt. Die Dienste würden weiter in bereits installierten Apps oder im Browser laufen. Apple hatte bereits im März auf Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine reagiert und sämtliche Verkäufe in Russland eingestellt.
Vorbereitet: Apple scheint unmittelbar vor der Veröffentlichung der App für klassische Musik namens Apple Music Classical zu stehen, wie im Backend entdeckter Code vermuten lässt. Apple Music Classical hat der Anbieter um Primephonic herum gebaut, das Apple vor mehr als einem Jahr gekauft hatte. Damals gab man das Versprechen, im Jahr 2022 die Erfahrung von klassischer Musik für die Abonnenten von Apple Music zu verbessern.
Bester Bildschirm: Nach einer Untersuchung von Dispaly Mate hat das iPhone 14 Pro Max das beste Display im gesamten Smartphonemarkt – und löst dabei das iPhone 13 Pro Max ab. Gegenüber dem Vorgänger hat Apple noch einige Verbesserungen gebracht, die Bildwiederholrate reicht nun von 120 Hz herunter bis zu 1 Hz, was ein Always-On-Display ermöglicht. Dank der Dynamic Island anstatt der Notch ist die verfügbare Fläche auch etwas größer geworden. Als maximale Helligkeit ermittelte Display Mate 2300 Nits, was dem doppelten Wert des iPhone 13 Pro Max entspricht und Apples Angaben von 2000 Nits übersteigt. Die HDR-Helligkeit lag bei 1590 Nits, 30 Prozent mehr als beim Vorgänger.
Reparatur statt Austausch: Wollte man bei seinem iPad bisher die Batterie tauschen lassen, war das nicht möglich und bekam ein Ersatzgerät, unter Umständen ein wieder aufbereitetes (refurbished). Wie Macrumors nun erfahren hat, ändert Apple seine diesbezügliche Policy und erlaubt zertifizierten Reparaturbetrieben nun den Austausch der Batterie, zunächst nur für das iPad Mini der sechsten Generation, das im Herbst 2021 auf den Markt gekommen war. Beim iPad ist der Akkutausch aufgrund des großen Bildschirms keine einfache Angelegenheit, auch nicht mit den von Apple zur Verfügng gestellten Werkzeugen, zu leicht bricht der Bildschirm.
Klage: In einem Interview mit der BBC hat sich Apple-Chef Tim Cook über den Mangel an Frauen in der Technikbranche beklagt. Apple selbst beschäftigt mit 35 Prozent Frauenanteil zwar etwas mehr als der Durchschnitt der Branchen (33 Prozent), in Forschung und Entwicklung sind aber nur noch mehr 25 Prozent Frauen tätig. Im leitenden Management wird die Luft dann noch wesentlich dünner – Tim Cook weiß selbst, dass auch Apple noch viel zu tun habe. Der Mangel an Diversität führe auch zu suboptimalen Produkten, “Technologie ist eine großartige Sache, die viele Dinge erreichen wird, aber wenn Sie nicht unterschiedliche Ansichten am Tisch haben, die daran arbeiten, erhalten Sie nicht mit großartigen Lösungen”. So hatte Apple im Jahr 2014 beispielsweise sein Healthkit ohne einen Zyklustracker veröffentlicht.
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