Update: Inzwischen hat sich Bloomberg-Journalist Mark Gurman zu Wort gemeldet. Seinen Informationen zufolge handelt es sich bei der „Adaptiven Transparenz“ für die Airpods Pro der ersten Generation tatsächlich um einen Bug der iOS 16.1 Beta, wie wir und 9to5mac weiter unten vermutet hatten.
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Mit ein wenig ganz viel Glück könnte eins der besten Features der neuen Airpods Pro 2 bald auch für die alten Airpods Pro erscheinen. Einem aufmerksamen User auf Reddit ist aufgefallen, dass in der iOS 16.1 Beta, in Kombination mit einer neuen Beta-Firmware für die ersten Airpods Pro mit der Versionsnummer 5A304a, ein neuer Schalter erscheint, um adaptive Transparenz ein- und auszuschalten.
„Transparenz“ ist das Feature der Airpods Pro, das die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) so manipuliert, dass bestimmte Geräusche explizit durchgelassen, teilweise sogar verstärkt werden. Das kann beispielsweise die Aufmerksamkeit von Fußgängern im Verkehr verbessern, die Musik hören, oder dabei helfen, das Personal im Supermarkt zu verstehen, ohne die Airpods Pro aus den Ohren nehmen zu müssen.
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„Adaptive Transparenz“ wiederum ist ein Feature der Airpods Pro 2 und baut auf dem normalen Transparenzmodus auf. Dank des leistungsfähigeren H2-Chips, der in den neuen Kopfhörern zum Einsatz kommt, können sie die Intensität der Transparenz dynamisch anpassen – je nach Umgebungslautstärke. So kann etwa Baustellen- oder Verkehrslärm gezielt minimiert werden, ohne dass Sie Ihr iPhone zücken und die Einstellung manuell ändern müssen. Und für ebendieses Feature soll es nun einen Schalter auf den alten Airpods Pro geben, die nicht den H2-Chip besitzen, sondern den H1.
Neue Features für alte Pods? Unwahrscheinlich
Die Freude über diese Information ist vielerorts groß, auch bei unseren Kolleg:innen der Macworld. Wir selbst halten uns mit der Begeisterung allerdings zurück.
Zwischen den Airpods Pro 1 und den Airpods Pro 2 liegen drei Jahre. In einem wesentlich kürzeren Zeitraum hat Apple den M1-Chip veröffentlicht, mehrere, leistungsfähigere Varianten davon, und im Frühjahr 2022 bereits den Nachfolger M2, mit einer deutlichen Performance-Steigerung. Auch wenn es keine konkreten Informationen darüber gibt, kann man davon ausgehen, dass der Unterschied zwischen dem H1-Chip der Airpods Pro 1 und dem H2-Chip der Airpods Pro 2 ähnlich groß, tendenziell sogar größer ausfällt. Allein auf Grundlage des Altersunterschieds kann man also darauf schließen, dass der alte Chip für bestimmte Features einfach zu schwach ist – und die adaptive Transparenz ist das wichtigste davon.
Dann wäre da noch die Tatsache, dass Apple schon häufiger versehentlich Features auf manche Geräte gepusht hat, die mit ihnen inkompatibel waren, wie auch 9to5mac bemerkt. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass längst nicht alle Beta-Teilnehmer diesen Schalter überhaupt sehen. Keins unserer Beta-Geräte in der Redaktion hat den Schalter und auch im Reddit-Thread gibt es Stimmen, die es nicht reproduzieren können.
Unser Fazit zu dieser News ist daher: Schön wär’s, aber höchst unwahrscheinlich. Aber wer weiß, vielleicht belehrt uns Apple eines Besseren und verpasst den alten Airpods Pro tatsächlich diese neue Funktion. In diesem Fall würde sich das Unternehmen allerdings ins eigene Bein schießen, weil die Feature-Differenz zwischen den beiden Modellen so weit sinken würde, dass wir guten Gewissens empfehlen könnten, einfach die alten Airpods Pro zu kaufen. Aktuell gibt es immerhin deutliche Unterschiede zwischen den beiden Generationen – zumindest im Inneren.
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