Lange ist es her, da hat man über den berühmt-berüchtigten und fast allgegenwärtigen Microsoft Internet Explorer diskutiert und welche klaffenden Sicherheitslücken sich vor allem unter Windows damit auftaten – auf dem Mac machte er dagegen einen guten und sicheren Eindruck, solange es ihn gab.
Inzwischen ist er hier wie dort Geschichte und wurde von Microsoft selbst durch seinen Edge-Browser abgelöst. Platzhirsch ist nun Googles Chrome-Browser mit einem Marktanteil von über 60 Prozent, wie dieser Überblick ergibt, mit Abstand gefolgt von Apples Safari auf den verschiedenen Plattformen.
Studie von Atlas VPN
Doch auch bei den mitgeteilten Sicherheitslücken findet sich Google Chrome aktuell auf Platz 1. Dies berichtet Apple Insider im Anschluss an einen Bericht von Atlas VPN. Den wenig ruhmreichen Spitzenplatz verdankt Google Chrome demnach der Tatsache, dass er allein im Jahr 2022 (berücksichtigt vom 1. Januar bis 5. Oktober 2022) 303 Schwachstellen aufwies, insgesamt über alle berichteten Zeiträume sogar 3159 Schwachstellen. Angegeben wird dies dem CVE-Programm folgend, dieses notiert Sicherheitslücken und Schwachstellen auf mehreren Plattformen.
Chrome war zuletzt betroffen von den Schwachstellen CVE-2022-3318, CVE-2022-3314, CVE-2022-3311, CVE-2022-3309 und CVE-2022-3307. Die Datenbank listet zwar noch keine Details zu diesen erkannten Sicherheitslücken auf, aber Atlas VPN zufolge können diese zu einer Speicherbeschädigung auf einem Computer führen. Hier empfiehlt es sich, sofort auf die aktuelle Version des Google Chrome-Browsers 106.0.5249.61 upzudaten, sofern das nicht schon automatisch geschehen ist. Auf dem Mac geht man dazu ins Menü Chrome/Über Google Chrome, wo sofort die Suche nach der neuesten Version läuft, nach deren Installation der Browser neu zu starten ist.
Firefox an zweiter Stelle bei Sicherheitslücken
An zweiter Stelle liegt dem Bericht zufolge der Firefox-Browser von Mozilla. Hier wurden zuletzt 117 Sicherheitslücken gemeldet. Microsoft Edge wies demnach bis zum 5. Oktober 103 Sicherheitslücken auf, das sind 61 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2021. Es folgt Safari mit eine der niedrigsten Schwachstellenquoten: In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 waren es nur 26 Schwachstellen, während die Zahl der kumulierten Schwachstellen seit seiner Veröffentlichung bei 1.139 lag.
Vom ursprünglich aus Norwegen stammenden Opera-Browser wurden im Jahr 2022 bisher keine Schwachstellen dokumentiert – insgesamt kommt er auf lediglich 344 Schwachstellen, die aufgedeckt wurden. Freilich ist seine Verbreitung auch sehr gering, sodass entsprechende Sicherheitslücken nicht so leicht auffallen oder berichtet werden. Denn zu bedenken ist, dass Google Chrome, Microsoft Edge und Opera alle die Chromium-Browser-Engine nutzen und sich Sicherheitslücken in Chromium auf alle drei Browser auswirken können.
Das Open-Source-Projekt Chromium erstellt dafür den Quellcode, den alle Chromium-basierten Browsern verwenden. Dennoch betreffen nicht alle Schwachstellen jeden dieser Browser, da jedes Team seinen Browser auf unterschiedliche Weise entwickelt. In jedem Fall und unabhängig von der Zugangssoftware für das Internet, die man nutzt, ist es immer empfehlenswert, die jeweils aktuelle Version zu nutzen und gegebenenfalls im Programm selbst nach möglichen Updates zu suchen.