Sie fragen sich bei den gestiegenen Strompreisen sicher, was Sie das Aufladen Ihrer Apple Watch pro Jahr wirklich kostet. Auch wenn der Akku der neuen Watch Ultra beispielsweise größer als bei älteren Modellen ist, ist er im Vergleich zu einem Macbook oder iPad nahezu winzig. Da sich diese wechselnden Ladevorgänge nur schwer berechnen lassen, müssen wir von einem Spezialfall ausgehen: Der Akku der Apple Watch ist nach einem Tag komplett leer und wird abends wieder komplett aufgeladen.
Was kostet ein Aufladen?
Wollen Sie ausrechnen, was Sie das tägliche Aufladen kostet, müssen Sie die Kapazität des Akkus berücksichtigen – die Apple mit gleich zwei Einheiten angibt: Wh und mAh. Praktikabler ist hier der Blick auf die Wh (Wattstunden), bei der Angabe der mAh müsste man nämlich noch die Spannung in Volt einbeziehen. Zudem zahlen Sie Ihre Stromrechnung nach Kilowattstunden. Die Akkus der Apple Watch sind im Vergleich zu Macbook und iPad sehr klein: Wie iFixit offenlegte, speichert der Akku der neuen Apple Watch 8 1,19 Wh (308 mAh), der Akku in der Watch Ultra 2,1 Wh (542 mAh). Ein leistungsstarkes Macbook Air hat dagegen einen Akku mit 52,6 Wh (4561 mAh) – mit denen das Gerät aber auch bis zu 18 Stunden auskommt.
Schade ist, dass Sie die Apple Watch nur drahtlos laden können, einer besonders ineffiziente Lademethode. So erreichen die Netzteile und Akkus beim drahtlosen Aufladen einen mäßigen Wirkungsgrad von etwa 60 Prozent – etwa 40 Prozent gehen verloren. Will man also einen Akku mit 2,1 Wh komplett aufladen, werden in Wirklichkeit 3,5 Wh verbraucht und vom Stromlieferanten berechnet. Das ist noch einmal ungünstiger als bei einem Desktop oder Display, da auch beim Aufladen eines Akkus selbst noch Energie verloren geht.
Die Dauer des Aufladevorgangs ist nicht relevant, es geht nur um die Kosten der 3,5 Wh bzw. 0,0035 kWh. Bei 37,30 Cent pro kWh (durchschnittlicher Strompreis) sind dies 37,30 x 0,0035. Das gesamte Aufladen kostet demnach gerade einmal 0,13 Cent pro Aufladung oder Tag. Sogar bei einem täglichen kompletten Aufladen summieren sich die Stromkosten für die Apple Watch Ultra auf nur 47,65 Cent im Jahr. Das Aufladen der Apple Watch 8 mit ihrem kleineren Akku kostet in diesem Fall mit 27 Cent pro Jahr noch einmal weniger.
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Warum ist der Stromverbrauch so gering?
Die Kosten von unter 50 Cent finden auch wir überraschend niedrig. Obwohl drahtloses Aufladen sehr ineffizient ist, lässt sich hier offensichtlich nur wenig Geld einsparen. Apple nutzt aber bei seiner Apple Watch Spezialhardware mit niedrigem Stromverbrauch, wie einen speziellen Prozessor und ein stromsparendes Display.
Verbrauchen alle Apple-Produkte wenig Strom?
Wie gering der Stromverbrauch ist, sieht man vor allem im Vergleich mit anderen IT-Produkten. Apples Macbook Air und Mac Mini sind zwar ebenfalls keine Stromfresser, vor allem ein herkömmliches Display eines iMac oder Studio Displays verbraucht aber viel Energie. Vor allem Displays sind die echten Stromfresser: Apples neues Studio Display etwa verbraucht im Standby noch 0,36 W, im Gebrauch 30,3 W. Das sind bei 10 Stunden Nutzungszeit weitere 303 Wh oder 11 Cent pro Tag bzw. 41 Euro pro Jahr. Beim Studio Display kann Apple dann doch keine Stromsparwunder vollbringen, ein großes und helles 5K-Display verbraucht einfach viel Energie. Hier ergibt es wirklich Sinn, den Monitor möglichst oft in den Ruhezustand zu schicken.
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Stromfresser im Blick behalten
Es sind wohl eher alte Elektrogeräte, die ihre Stromrechnung belasten – weniger Ihre Apple Watch. Sie können Sie den Verbrauch dieser „Großverbraucher“ natürlich auch per Strommessgerät überwachen, dies beherrschen sogar die meisten günstigen Funksteckdosen. Die intelligente Steckdose Eve Energy unterstützt dabei sogar Homekit.
Nach unseren Erfahrungen sind die Messergebnisse dieser Funksteckdosen aber immer mit etwas Misstrauen zu betrachten. Vor allem bei Geräten mit niedrigem Stromverbrauch wie einer Apple Watch oder einem iPhone liefert eigentlich nur ein sehr teurer RMS-Wattmeter zuverlässige Daten.
Fazit
Selbst bei steigenden Energiepreisen muss man sich um die Stromkosten seiner Apple Watch kaum Sorgen machen, mit unter 50 Cent pro Jahr fallen die Kosten fürs Aufladen eher wenig ins Gewicht. Um zu sparen, sollten Sie sich auf die großen Verbraucher wie Monitore, Beleuchtung oder gar auf die Heizung konzentrieren.