Zusammen mit dem neuen iPhone 14 hat Apple Mitte September auch die neuen Airpods Pro 2 (hier im Macworld-Test) vorgestellt, die Nachfolger von Apples 2019 veröffentlichten kabellosen In-Ear-Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC) – nach drei Jahren längst überfällig.
Seit der Markteinführung der Original-Pros hat Apple aber auch die Airpods 3 veröffentlicht – die dritte Generation der normalen Airpods, ohne ANC. Abgesehen von dieser Funktion verschwammen die Grenzen zwischen diesen beiden Modellen, was auch mein Kollege Simon in seinem Ratgeber Anfang des Jahres monierte.
Für so wenig Unterschiede zwischen Airpods 3 und Airpods Pro sind 80 Euro Preisdifferenz der UVP bei Apple eine Menge Geld. Legen Sie Wert auf die aktive Geräuschunterdrückung, müssen Sie zu den Pro-Modellen greifen. Ist Ihnen dagegen eine möglichst lange Akku-Laufzeit wichtiger, sind die neuen, günstigeren Airpods der dritten Generation die bessere Wahl.
Simon Lohmann
Doch etwas mehr als ein halbes Jahr später sind nun die Airpods Pro 2 auf dem Markt, die gegenüber den Vorgängern einige Vorteile bieten. Welche Unterschiede die beiden Generationen untereinander aufweisen, können Sie in einem gesonderten Artikel nachlesen.
Ob sich die Airpods Pro 2 gegenüber den normalen Airpods 3 lohnen, erfahren Sie hier.
Airpods 3 vs. Pro 2: Hauptunterschied ANC
Was die Funktionalität der Pods selbst angeht, ist der größte Unterschied, wie schon beim Vergleich mit den Vorgängern, die aktive Geräuschunterdrückung. Diese Funktion wird häufig einfach mit „ANC“ abgekürzt, was für „Active Noise Cancellation“ steht. Bereits bei den Airpods Pro 1 war das der Hauptunterschied und bei den Airpods Pro 2 ist das nicht anders.
Dazu kommen allerdings viele andere, kleine Verbesserungen, dank derer sich die Airpods Pro 2 nun wieder stärker von den normalen Airpods 3 unterscheiden.

Apple
Apple spendiert den Airpods Pro 2 einen neuen Treiber, den neuen H2-Chip, eine neue Touch-Oberfläche am Stiel, ein neues Ladecase und eine weitere, kleinere Silikon-Tip-Größe. Allein wäre freilich keine dieser Neuerungen bahnbrechend, aber in der Summe macht das einen gewaltigen Unterschied aus.
Der Treiber in den Airpods Pro 2 dürfte derselbe sein wie bei den Airpods 3, auch wenn es hierzu noch keine konkreten Informationen gibt – zumindest der Wortlaut klingt der Vorstellung der Airpods 3 fast identisch. Das bringt die Airpods Pro 2 rein Hardware-seitig auf dieselbe Stufe wie die Airpods 3, dank der Kombination aus leistungsfähigerem H2-Chip und neuem Bluetooth-Standard haben die Pro-Pods klangtechnisch endlich wieder die Nase vorn.
Apple hat es außerdem geschafft, die Akkulaufzeit der Airpods Pro 2 zu erhöhen. Diese liegt nun mit den Airpods 3 gleichauf – kein Vorteil gegenüber den Airpods 3, aber immerhin kein Nachteil mehr. Beide Modelle bringen es laut Apples Angaben auf sechs Stunden in den Kopfhörern selbst und weitere 24 Stunden in der Ladeschale.
Beim Design hingegen hat sich kaum etwas getan. Die Airpods Pro 2 sind praktisch baugleich mit ihren Vorgängern, allein die vierte Größe bei den Silikonaufsätzen ist ein kleiner Bonus zum Tragekomfort für Menschen mit kleinen Gehörgängen.
Lesetipp: Warum ich mir niemals Airpods kaufen werde
Viele Unterschiede gibt es beim Ladecase: Dieses kann dank U1-Chip nun präzise geortet werden und gibt bei Bedarf sogar Geräusche von sich, wenn Sie es nicht finden können. Außerdem wird nun nicht nur das normale Magsafe-Ladegerät unterstützt, sondern auch das der Apple Watch. Einen Überblick über die Unterschiede finden Sie in der Tabelle unten:
Airpods (3. Generation) | Airpods Pro (2. Generation) | |
---|---|---|
Preis | 209 Euro | 299 Euro |
Gewicht (Kopfhörer) | 4,3 Gramm | 5,3 Gramm |
Gewicht (Case) | 38 Gramm | 50,8 Gramm |
Akkulaufzeit | 6 Stunden + 24 im Case | 6 Stunden + 24 im Case |
Kabelloses Laden | Ja (Magsafe) | Ja (Magsafe) |
ANC | Nein | Ja |
Spatial Audio | Musik und Video, mit Kopf-Tracking | Musik und Video, mit Kopf-Tracking |
Steuerung | Drucksensor am Stiel | Drucksensor und Touch-Sensor am Stiel |
Wasserresistent | Ja (IPX4) | Ja (IPX4) |
Preis
Zuletzt stellt sich die Frage, ob die Airpods Pro 2 den Aufpreis wert sind. Apple selbst hat bei beiden Modellen den Preis angezogen. Die Airpods 3 kosten mittlerweile 209 Euro UVP, 10 Euro mehr als vorher, und auch die Airpods Pro kosten mit 299 Euro 20 Euro mehr als ihre Vorgänger. Der Preisunterschied steigt damit von 80 auf 90 Euro an.
Da die Airpods 3 allerdings bereits seit rund einem Jahr auf dem Markt sind, sind sie im Handel mittlerweile deutlich günstiger erhältlich als bei Apple selbst – rund 190 Euro werden dafür im Normalfall fällig, bei Angebotsaktionen fallen sie teilweise auf 150 Euro.
Aktuell bester Preis: Airpods 3. Generation
Die Airpods Pro 2 hingegen sind noch ziemlich preisstabil, auch wenn einzelne Händler sie bereits um 10 Euro reduziert haben. Große Rabattaktionen hat es bisher aber noch nicht gegeben, könnten aber mit dem zweiten Amazon Prime Day des Jahres eingeläutet werden. Im Großen und Ganzen erhalten Sie mit den Airpods Pro 2 im Vergleich zu den Airpods 3 also für einen Aufpreis von aktuell rund 100 Euro auf dem freien Markt einen etwas besseren Sound, mehr Komfort, nützliche Software-Funktionen und ein paar weitere clevere Kniffe im Ladecase.
Aktuell bester Preis: Airpods Pro (2. Generation)
Fazit
Ob Sie zu den Airpods 3 oder den Airpods Pro 2 greifen sollen, hängt hauptsächlich davon ab, ob Sie rund 100 Euro mehr fürs Pro-Modell ausgeben können oder nicht. Lohnen tut es sich meiner Meinung nach allemal, auch wenn der Griff in den Geldbeutel deutlich schmerzhafter ist. Allein ANC und der damit zusammenhängende Transparenzmodus sind zwei Funktionen, die ich nicht missen möchte.
Dazu kommt ein gewisses Maß an Zukunftssicherheit: Die Airpods Pro 2 haben im Gegensatz zu den Airpods 3 den neuen Bluetooth-5.3-Standard, der eine bessere Klangqualität und eine bessere Akkulaufzeit mit sich bringen kann, wenn Apple von sämtlichen seiner Funktionen Gebrauch macht und sie per Software-Update nachrüstet. Die Airpods 3 hingegen unterstützen lediglich Bluetooth 5.0, was aktuell keine nennenswerten Einschränkungen mit sich bringt, allerdings auch nicht mehr weiterentwickelt wird.
Lesetipp: Bluetooth LE Audio: Das bringt der neue Standard
Wenn Ihnen die 100 Euro Preisdifferenz doch zu viel ist, würde ich hingegen empfehlen, im Handel nach den Airpods Pro 1 Ausschau zu halten. Diese kosten nur etwas mehr als die Airpods 3, aber wie ich bereits gesagt habe – allein wegen ANC ist das Upgrade von den normalen Airpods auf die Pro-Variante wert. Klanglich können Sie ohnehin mit keinem Modell viel falsch machen. Wer sich über den Sound aktueller Airpods beschwert, meckert auf sehr hohem Niveau.
Aktuell bester Preis: Airpods Pro (1. Generation) Weiß