Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Man kann nicht sagen, dass die katholische Kirche unflexibel wäre. Da hat sie den europäischen Heiden gerade mal ein paar Jahrhunderte lang ihre Naturgötter ausgeredet und die zu Heiligen gewandelt, die am 1. November, dem keltischen Neujahr, ihren Feiertag bekamen – schon steht die nächste Herausforderung an. Denn die von den Europäern neu entdeckten Völker jenseits des Atlantiks mussten ja auch noch bekehrt werden. Das macht am Besten, wenn man deren Bräuche aufnimmt und adaptiert.
Die Azteken kannten eine ähnliche Tradition mit Nächten der lebenden Toten wie die Kelten. Einmal im Jahr würden die Verstorbenen wider zurück in die Welt der Lebenden, um mit ihren Familien ein großes Fest zu feiern, über drei Tage hinweg. Das war in der Zeit des dortigen Jahreswechsels Juli/August, bevor die Spanier ankamen. Nun gut, dann verlegt man eben das Fest auf die Zeit von Ende Oktober und Anfang November. Der „Dia de los Muertos“ geht vom 31. Oktober bis zum 2. November – der wunderbare Pixar-Film „Coco“ erzählt davon. Sie finden ihn wie alle Pixar-Filme im Angebot von Disney+. Bei Amazon Prime im Übrigen finden Sie eine interessante Adaption des Dias de los Muertos: Die Eingangssequenz des 24sten Bond-Films Spectre, die während eines Umzugs anlässlich des grusligen Feiertags spielt. Genial daran: Es gibt scheinbar keinen Schnitt. Noch genialer: Der Umzug ist eine Erfindung der Drehbuchautoren. Am Genialsten: Den Bewohnern von Mexico City gefiel der erfundene Umzug anscheinend so gut, dass sie ihn seither tatsächlich veranstalten.
Manches geht eben schnell, die Kurie bruacht hingegen für manches Andere aber recht lange. So ist es heute erst 30 Jahre her, dass Galileo Galilei vom Vatikan rehabilitiert wurde, das im Jahr 1633 gegen den Naturwissenschaftler wurde aufgehoben. Nach gerade mal 359 Jahren und ein paar Monaten. Sie bewegt sich doch.
Lesetipps für den Mittwoch
Es werde wieder Licht: Gute Nachrichten für langjährige Macbook-Nutzer, denen seit dem 12-Zoll-Macbook aus dem Jahr 2015 ein Kernfeature von Apples Laptop fehlt – das leuchtende Apple-Logo auf dem Deckel könnte zurückkehren. Noch ist die Aussicht auf den leuchtenden Apfel aber recht vage, kein Leaker und kein Analyst meldet sich in der Causa zu Wort, sondern Apples selbst, in Form eines Patentantrags. Den hat wie übliche Patently Apple ausgegraben. Darin heißt es über ein Bauteil, es sei “ein hintergrundbeleuchteter, teilreflektierender Spiegel, der dazu verwendet werden kann, ein Logo oder eine andere Struktur in einem elektronischen Gerät zu bilden”. Weitere Ausführungen lassen darauf schließen, dass dieses Bauteil Platz in einem Laptop-Deckel finde, aber auch in Tablets und Monitoren, die nie ein leuchtendes Logo hatten. Die Technologie unterscheidet sich auch wesentlich von den leuchtenden Äpfeln vergangener Tage, hier sah man durch ein Loch im Deckel die Hintergrundbeleuchtung des Monitors.
Ausgeweitet: Amazon-Prime-Kunden bekommen nun Zugriff auf 100 Millionen Songs des Dienstes, bisher war die Auswahl auf zwei Millionen beschränkt. Es besteht jedoch noch eine Einschränkung: auf den vollen Katalog kann man nur im Zufallsmodus zugreifen, sich etwa alle Titel eines Künstlers oder eine zufällige Auswahl eines Genres oder einer Wiedergabeliste anhören. Der gezielte Zugriff ist weiterhin nur mit Amazon Music Unlimited möglich, das einen Aufpreis kostet.
Nicht mehr viel: Vom Gedanken, Apple würde in der kommenden Woche neue Macs vorstellen und sie zeitnah in den Handel bringen, können wir uns allmählich verabschieden. Es wird aber dennoch einige Neuerungen bei Apple in diesem Monat geben, wenn auch nur Bekanntes und Selbes vom Gleichen. Den Auftakt machen in dieser Woche das Apple TV 4K der dritten Generation, das ab Freitag im Handel ist. Dann kann man nach dem Einrichten gleich mit der zweiten Staffel von “Mosquito Coast” beginnen oder die Dokumentation “Selena Gomez: My Mind and Me” ansehen. Ein vorweihnachtliches Highlight gibt es ab dem 18. November im Stream, mit der cten Verfilmung von Charle4s Dickens “Christmas Carol”, diesmal als Musical mit dem Titel “Spirited” angelegt, mit Will Ferrell und Ryan Reynolds. Und Updates für die wichtigsten Systeme, etwa iOS 16.2 und macOS 13.1 könnten auch noch Ende November erscheinen, falls es nicht Dezember damit wird.
In die Irre geführt: Wenn Sie bei Twitter sind, wollen Sie doch sicher auch einen blauen Haken hinter Ihrem Namen, der anzeigt, dass Sie Sie sind und niemand anderes. Die Verifizierung war bisher schwer zu bekommen, am Haken ließ sich aber leicht erkennen, dass die Person, die sich etwa als Journalist eines seriösen Mediums, als prominenter Sportler oder Künstler oder als Experte in einer Wissenschaft ausgibt, tatsächlich echt ist. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Besitzers Elon Musk war die Ankündigung, dass man sich den blauen Haken künftig kaufen kann respektive muss, 20 US-Dollar pro Monat waren zunächst im Gespräch, jetzt sollen es nur noch acht sein. Dem Identitätsbetrug ist nun Tür und Tor geöffnet, eine Variante davon hat bereits angefangen: Wie TechCrunch berichtet, kursieren Phishing-Mails, die vorgeben, von Twitter zu sein und Interessenten für einen blauen Haken um ihre Logindaten nebst Telefonnummer bitten. In der Regel ist in diesen Mails noch etwas von 19,99 US-Dollar im Monat zu lesen, sie locken auch mit dem Versprechen, den Haken gratis zu bekommen, wenn man einigermaßen bekannt ist. Mal sehen, welche Möchtegernpromis darauf hereinfallen.
Gut getippt: Der Mac Mini kommt ganz ohne Tastatur und wenn man Macbooks an externe Monitore anschließt, gibt es gute Gründe, sie im geschlossenen Zustand mit einer externen Tastatur zu nutzen. Die mit dem iMac mitgelieferte Tastatur gefällt indes nicht jedem und jeder, es gibt also ausreichend Gründe, sich für seinen Mac eine externe Tastatur anzuschaffen. Macworld hat eine Übersicht aktueller Lösungen.
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