Dieser Frage hat sich “Cult of Mac”-Autor D. Griffin Jones gewidmet und sich die Mühe gemacht, ein begründetes Ranking von insgesamt zwölf Modellen mit Apple-Keyboards aufzustellen. Den ausführlichen Überblick findet man hier, auf dem letzten und zwölften Platz landet, wenig überraschend, das wenig geliebte und anfällige Butterfly-Keyboard des 12-Zoll-Macbooks und weiterer Modelle. Doch kurz zur Geschichte der Apple-Tastatur überhaupt. Noch beim Apple IIe (1983) war die Tastatur im Gehäuse des Computers integriert. Das erste eigenständige externe Keyboard von Apple kam ebenfalls 1983 – mit dem Lisa-Modell. Doch erst mit dem Macintosh gab es eine ganz eigenständige Entwicklung, die genau zum Computer passte. Diese Tastatur hatte weder Pfeil- noch Funktionstasten, und nicht einmal eine Control-Taste. Sie waren für die aktuelle Bedienung des Computers und Betriebssystems schlicht nicht erforderlich. Bei Jones landet dieses Keyboard auf dem vierten Platz, mit der Begründung, dass es sich um eine angenehme Tastatur mit einem einmaligen Mechanismus handle. Da man damals noch nicht standardmäßig Membrantastaturen oder gar Cherry-Schalter nutzte, wie sie heute in mechanischen Tastaturen vorkommen, war es auf der Tastatur sehr laut, wenn man Wörter eintippte, und sie machte ein lautes, dumpfes Geräusch, das nach- und widerhallt, so der Autor. Die Tasten seien fest gewesen.
Direkt davor, auf dem fünften Rang, landet das Apple Aluminium Keyboard (leider gibt der Autor selten Jahreszahlen dazu, sodass man sich mühsam selbst schlau machen muss, etwa in diesem Wikipedia-Artikel). Dieses sei, egal ob extern am Mac oder integriert im Macbook, ein “unglaublich dünnes”, schmales und ergonomisches Keyboard gewesen.
Tastatur von 1987 findet den größten Beifall
Auf Platz 3 folgt das noch aktuelle Apple Magic Keyboard mit Touch-ID. Dann geht es einen Zeitsprung weit zurück zum G4 Notebook Keyboard auf dem zweiten Rang, das ihn sowohl vom Layout als auch der Qualität der Tasten selbst sehr beeindruckt. Auf Platz 1 schließlich findet sich das Apple Extended Keyboard, erstmals 1987 eingeführt mit zahlreichen Funktionstasten und auch einer Zahlentastatur. Damals geht der Anschluss noch über den proprietären Apple-Desktop-Bus (ADB). Jones ist davon am meisten von allen Apple-Tastaturen begeistert, denn diese störe “das mechanische Gefühl” weder mit einem harten Klick noch durch ein lautes Geräusch. Bei der Extended Keyboard II werden die Kippfüße durch einen verstellbaren Schieberegler ersetzt, der sich auf jeden gewünschten Winkel einstellen lässt. Apple habe noch nie eine so komfortable Tastatur hergestellt und werde dies wahrscheinlich auch nie mehr tun. Zugleich war dies die letzte mechanische Tastatur, die Apple herstellen würde.
“Mechanisch” war es einfach am besten…
Selbstverständlich sind auch die Plätze vorher auf der Website im Ranking von Jones beachtenswert, darunter etwa das G3 Notebook-Keyboard (Platz 6). Und alle Tastaturen werden mit Bildern vorgestellt und kurz im Rückblick beschrieben und bewertet. Als Lehren aus dieser Geschichte zieht der Autor unter anderem, dass die mechanischen Tastaturen von Apple einfach am besten gewesen seien, aber der Hersteller dies nun Drittanbietern überlässt und diese Usern mit Laptop leider wenig nutze. Auch der damals integrierte Power-Button in der Tastatur sei großartig gewesen, heute aber im Grunde nicht mehr nötig, da man den Mac meistens im Ruhezustand lässt und hier eher entsprechende Tasten fürs Anmelden benötigt. Doch mit Touch-ID komme leider nur das Magic-Keyboard. Wie auch immer man das im Detail selbst beurteilt, wer schon länger Macs benutzt oder einfach gern mal in die Geschichte der Apple-Tastaturen blickt, wird diesen Rückblick zu schätzen wissen.