Apple neues iPad hat einige verwirrt, dabei ist Apples aktuelles iPad-Angebot jetzt eigentlich sehr übersichtlich: Es gibt drei Modellreihen: Standard, Air und Pro. Jede der drei iPad-Reihen ist preislich klar abgegrenzt: Hohe Leistung und alle Funktionen gibt es nur beim iPad Pro, beim iPad Air muss man mit einigen Kürzungen leben. Noch mehr Einschränkungen gibt es dagegen beim günstigsten Modell, dem iPad 10. Wir erklären Ihnen die Vor- und Nachteile der fünf iPad-Versionen.
Aktuell besteht bei den iPads außerdem eine Sondersituation: Apple hat bei der Einführung der neuen iPad-Pro-Modelle und des neuen iPad 10 die Preise im Apple Store stark angehoben. Im Einzelhandel sind aber viele Modelle noch deutlich günstiger zu haben – zum alten Preis. Besonders interessant sind aktuell das iPad 9, das iPad Air 5, das iPad Pro 2011 und das iPad Mini. Beim iPad Air lassen sich knapp hundert Euro sparen. Die besten Apple-Deals rund um den Black Friday haben wir für Sie auf einer eigenen Seite zusammengestellt.
Ab 330 Euro: Das Schnäppchen iPad 10,2" (iPad 9)

Pro
- Gute Frontkamera für Videokonferenzen
- Gute Performance
- Helles Display
- Einfach bedienbar
- Günstigstes iPad-Modell
- Gut verarbeitetes, hochwertiges Gehäuse
- Lange Akkulaufzeit
Kontra
- Relativ groß und schwer
- Keine sichere Face-ID
- Mäßige Rückenkamera ohne Blitz
- Spiegelndes Display
- Nur Lightning statt USB-C
Eigentlich muss man zum Standard-iPad kaum etwas sagen – ist es doch seit vielen Jahren schon im Programm und sollte vielen vertraut sein. Zuletzt hatte Apple beim Update auf die neunte Generation im Herbst 2021 nur die CPU aktualisiert und eine deutlich bessere Webcam eingebaut – eine sehr sinnvolle Aktualisierung, die Apple jetzt vielleicht schon bereut. Mit seinem großen Home-Button wirkt es altmodisch, nicht ohne Grund wird es im Fachhandeln noch immer von vielen Verkäufern warm empfohlen. Von allen iPads bietet es das beste Preis-Leistungs-Verhältnis – ist es doch im Handel zu knapp 360 Euro zu haben. Die CPU ist schnell genug, die Akkulaufzeit noch immer die beste aller iPads. Vergleicht man den Preis des Basis-iPads mit dem konkurrierenden iPad 2022 oder auch dem iPad Air, fragt sich wohl mancher, ob ihm schickeres Design und bessere Kameras wirklich 200 bzw. 400 Euro Aufpreis wert sind. Es ist allerdings relativ schwer. Für Heimanwender ist vielleicht das neue iPad Mini einen Blick wert, das leichter, kompakter und leistungsfähiger ist.
Ab 540 Euro: Das Basismodell iPad 10

Pro
- Noch günstiger Einstiegspreis
- Gutes, helles Display
- Hochwertiges Design und gute Verarbeitung
- Gute Performance
- Frontkamera ideal positioniert
- Schnelles 5G und WLAN
- Gute Akkulaufzeit und Ladezeit
- Gute Lautsprecher
Kontra
- Spiegelndes Display
- Schwerer und dicker als Pro und Air
- Niedrige Datentransferrate
- Nicht mit älteren Apple-Tastaturen kompatibel
- Kein Stage Manager
- Externe Monitor nur bis 4K und 30 Hz.
- Hoher Aufpreis für mehr Speicher und Mobilfunk
- Unterstützt nur Apple Pencil 1
- Kein Kopfhöreranschluss
Das iPad 10 ein hervorragendes iPad, sowohl iPad Air und iPad Pro sind aber eindeutig besser. Ein Käufer muss sich beim Kauf des Modells deshalb klar sein, dass er einige Kompromisse eingeht.
Beim neuen iPad 10 geht Apple einen anderen Weg, als bei bisherigen Einstiegsmodellen: Statt alter Technik bietet es aktuelles Design und moderne Chips: Es ist so um eine Klasse aufgestiegen, aber mit 579 Euro auch deutlich teurer geworden. Es gleicht dem iPad Air oder iPad Pro 11” aufs Haar, weshalb Apples drei Baureihen sich nun sehr ähneln, aber doch drei Preisklassen bilden: Um den Absatz der profitableren Modelle nicht zu kannibalisieren, hat Apples das iPad 10 aber in einigen Details „verschlechtert“ – das iPad Air ist eigentlich ein abgespecktes iPad Pro, das iPad 10 ein abgespecktes iPad Air – etwa beim Display und den Leistungswerten. Mit knapp 500 cd/qm ist das Panel für die Arbeit im Freien hell genug. Night Shift wird unterstützt, die automatische Farbkorrektur True Tone ebenfalls. Die Schwäche des Bildschirms ist dessen Neigung zum Spiegeln – hier sind Pro und Air besser und dank Laminierung auch etwas flacher. Die leistungsfähigen M1- und M2-Chips bleiben iPad Air 5 und iPad Pro vorbehalten, das iPad 10 bekam den nicht mehr ganz neuen A14-Chip des iPhone 12. Das macht das iPad aber nicht zur lahmen Ente, so wirkt es beim Surfen oder bei vielen Apps kaum langsamer als die M1-CPU. Wie der Vorgänger unterstützt das iPad 10 nur den Apple Pencil der ersten Generation.
Ein dicker Nachteil: Überraschend hat Apple beim iPad 10 die Schnittstelle Smart Connector neu platziert. Dadurch sind alle bisherigen Apple-Tastaturen nicht kompatibel, nur das neue Magic Keyboard Folio für 299 Euro. Es gibt aber gute Alternativen, etwa von Logitech. Schade: Dank USB-C-Schnittstelle erwarteten wir hohe Datentransferraten, bei der Übertragung von Daten erreicht das Pad aber doch nur USB-2.0-Tempo. Insgesamt ist das iPad aber ein erstklassiges Tablet, an dem Sie viel Freude haben werden. Bei einer Kaufberatung geht es aber auch darum, ob es bessere Alternativen gibt. Hier steht das iPad ein wenig zwischen den Stühlen, weil Apple es so deutlich „verschlechtert“ hat. Sie wollen unter 600 Euro ausgeben? Dann nehmen Sie das iPad 10 oder das iPad 9, das Apple vorerst weiter im Programm behält. Sie sind bereit, ein paar Euro mehr zu zahlen? Dann wählen Sie das iPad Air.
Ab 600 Euro: Das Handliche – iPad Mini

Pro
- Erstklassige Frontkamera für Videokonferenzen
- Gute Performance
- Gute Lautsprecher
- Hervorragendes Display
- Unterstützung für 5G und Wi-Fi 6
- Gut verarbeitetes, hochwertiges Gehäuse
Kontra
- Bildschirm für Aufgaben wie Texteingabe zu klein
- Hoher Preis
- Hoher Aufpreis für mehr Speicher und Mobilfunk
Empfehlen würden wir das iPad Mini eher für Heimanwender, weniger für Studium oder Berufsalltag. Der 8,3-Zoll-Bildschirm ist toll für den Sofa-Nutzer und groß genug für die meisten Aufgaben, für die Texteingabe mit Tastatur ist der Bildschirm aber dann doch etwas klein. Bei einer Auflistung der iPads wird das kleine iPad Mini oft vergessen, was ein Fehler ist. Für viele Anwendungen benötigt man schließlich gar kein 11-Zoll-Display und der große Bildschirm macht Apples andere Modell recht schwer. Mit 294 Gramm Gewicht ist das Mini dagegen beim längeren Lesen von Webseiten und PDFs sehr komfortabel. Dank guter Lautsprecher und hochwertigem Bildschirm sind auch Filme oder lange Youtube-Session ein Genuss. Das iPad Mini basiert stark auf dem iPad Air und ist eigentlich ein iPad Air Mini. Mit einem schnellen A15-Chip, optionaler 5G-Unterstützung und entspiegeltem Display gehört es zu Apples Premium-Modellen und leider nicht ganz billig. Benötigt man mehr als 64 GB Speicherplatz, muss man außerdem zum teuren 256 GB-Modell greifen, auch 5G kostet einen hohen Aufpreis. Auch die Foto-Funktion ist auf recht hohem Niveau. Auf der Rückseite kommt eine 12-Megapixel-Kamera zum Einsatz (bisher 8 Megapixel), der sogar ein Blitz zu Seite steht. Die Frontkamera bietet eine Ultrawide-Linse, mit der Apples „Centerstage“ Technik möglich wird. Dabei folgt der Bildausschnitt bei Videokonferenzen automatisch den Gesichtern der Teilnehmer und ändert gegebenenfalls auch den Zoom-Faktor. Das iPad Mini unterstützt außerdem den Apple Pencil der zweiten Generation, ein passende Apple-Tastatur gibt es dagegen nicht.
Ab 700 Euro: Das ausgewogene iPad Air 5

Pro
- Erstklassige Frontkamera für Videokonferenzen
- Erstklassige Performance
- Gute Lautsprecher
- Hervorragendes Display
- Unterstützung für 5G und Wi-Fi 6
- Gut verarbeitetes, hochwertiges Gehäuse
Kontra
- Keine Face-ID, nur Touch-ID
- Rückenkamera ohne Blitz
- Kein Pro Motion
- Hoher Aufpreis für mehr Speicher und Mobilfunk
Auf den ersten Blick sieht das neue iPad Air wie sein Vorgänger aus, eine M1-CPU und gute Frontkamera sorgen aber für eine deutliche Aufwertung. Was auffällt: Der Abstand zum Pro-Modell mit 11-Zoll ist nur noch klein, leider auch preislich. Etwas überrascht war wohl mancher, dass Apple das iPad Air mit dem M1-Chip ausstattet, der neben den Pro-Modellen auch in Macs wie iMac 24 Zoll, Macbook Pro und Mac Mini verbaut wird. Damit ist das iPad Air nicht nur auf der gleichen Leistungsstufe wie ein iPad Pro, sondern unterstützt auch kommende Technologien – so wird etwa Stage Manager unterstützt. Auch die Grafikleistung ist enorm, selbst Apples 6K-Monitor kann mit voller Auflösung genutzt werden. Die für schnelle Bildreaktionen sorgende Pro-Motion-Technologie fehlt weiterhin, ansonsten bietet das iPad Air ein erstklassiges Display. Die Rückenkamera des iPad Air ist auf hohem Niveau und bietet mit f1,9 eine gute Lichtstärke. Immerhin stehen bis zu 5x digitaler Zoom und Smart HDR 3 zur Verfügung – etwa das Niveau eines älteren iPhones. Auch die Videofunktion ist ausgezeichnet, ärgerlich sind kleine Schikanen: Im Unterschied zu den Pro-Modellen hat man keinen Blitz zur Verfügung. Unser einziger Kritikpunkt: Das Basismodell ist nur mit 64 GB ausgestattet, verwaltet man viele Fotos, Videos oder Spiele, ist das recht mager. Als Alternative gibt es aber nur die teure Variante mit 256 GB.
Ab 1.000 Euro: 11-Zoll iPad Pro (2022)

Pro
- Erstklassige Front- und Rückenkamera
- Top-Performance
- Beste Lautsprecher aller iPads
- Hervorragendes Display
- Unterstützung für 5G und Wi-Fi 6
- Gut verarbeitetes, hochwertiges Gehäuse
Kontra
- Hoher Preis
- HDR-Bildschirm nur beim 12,9-Zoll-Modell
Bei den iPad-Pro-Modellen fährt Apple alles auf, was verfügbar ist: Die beiden 11- und 12,9-Zoll-Modelle bieten die beste Performance und einige exklusive Funktionen. Wie die Air-Modelle nutzen die aktuellen iPads Pro CPUs der Desktop-Klasse, der nagelneue M2-Chip des Macbook Air wird hier verbaut. Schon die Basisversion ist außerdem mit 128 GB Speicherplatz ausgestattet, was für die meisten Anwender ausreichen sollte. Dank eines Spezialchips (Media Engine) eignet sich ein Pro sogar zum Schneiden von hochauflösendem Video-Material, so wird beim aktuellen Modell sogar das Profi-Format ProRes nativ unterstützt. Eine vollwertige Thunderbolt-Schnittstelle ermöglicht zudem den schnellen Datentransfer und Anschluss eines 6K-Displays. Vor allem die Displays sind deutlich besser als bei den anderen iPads. Das 12,9-Zoll-Model bietet sogar ein HDR-taugliches Mini-LED-Display, nur die Pro-Modelle unterstützen obendrein 120-Hz-Technologie für ruckelfreie Bewegungen und sind deutlich heller als die anderen Modelle. Das besonders sichere Face-ID wird unterstützt, nur die aktuellen Pro-Modelle unterstützen eine sogenannte „Schwebefunktion“ für den Apple Pencil: Beim Zeichnen kann man so etwa eine Vorschaufunktion oder Auswahl-Option nutzen.
Für viele weniger wichtig: Nur die Pro-Modelle besitzen eine so zusätzliche Lidar-Kamera für die Erstellung von 3D-Modellen, außerdem befindet sich auf der Rückseite neben einer Weitwinkel- eine Ultraweitwinkelkamera. Schwächen hat die Pro-Linie keine – bis auf den extrem hohen Preis. Wir empfehlen, aktuell zum Vormodell von 2021 zu greifen. Dieses ist schon mit einem M1-Chip ausgestattet und unterscheidet sich kaum von der aktuellen Serie. Leider sind diese Auslaufmodelle kaum noch zu bekommen.