Auflösung der gestrigen Frage:
Katholiken wussten es sofort, alle anderen konnten es schnell googeln. Der 15. Dezember ist der Heiligen Nino gewidmet, Barbara-Tag war am 4. Dezember und Sankt Lucia am 13. des Monats. In Taschen- oder Tischkalender stehen diese Heiligen nur noch selten.
Ein Scherz von Boomern und Angehörigen der Generation Golf besteht darin, jüngeren Leuten Bilder einer Musikkassette und eines Bleistifts zu zeigen und zu fragen, was die miteinander zu tun haben. Nicht mal das weiß die junge Generation heute noch, so der Kontext. Dabei sind die zwischen 1960 und 1975 Geborenen heute heilfroh, keinen Bandsalat mehr fixen zu müssen.
Dabei war die Kompaktkassette nicht tot zu kriegen, auch in den 2000ern waren Geräte mit Kassettenfach noch üblich, gerade für junge Hörer, denen man noch keinen iPod geben wollte, um sie Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg hören zu lassen. Törrööö! Und natürlich war in unserem Auto noch lange die Technik von vorgestern verbaut. In das Kassettenfach konnte man aber einen Adapter einlegen und an diesen per Aux-Kabel den iPod und später das iPhone anschließen – versuchen Sie das mal mit einem CD-Player im Autoradio!
Aus der Zeit der Kassetten stammt auch immer die Frage, wer denn die besten baute. Maxell? Oder doch BASF? Egal, Hauptsache, es war Chromdioxid. Auf unserer billigen Stereoanlage haben wir keinen Unterschied gehört, aber das Teurere muss ja auch das Bessere sein, oder?
Und überhaupt war die Kassette das erste Medium, mit der wir unsere Musiksucht befriedigen konnten. Schallplatten waren teuer und enttäuschten maßlos, wenn pro Seite nur ein gutes Stück drauf war. Aber in der Schule wurde munter getauscht. Entweder lieh man sich Platten gegenseitig und nehme sie beim Hören dann auch auf oder man ließ sich gleich ein Tape ziehen. Der oder dem Liebsten hat man nicht selten ein Tape mit den besten Songs, die man für bestimmte Situationen und Gefühle für angepasst hielt, in mühseliger Kleinarbeit zusammengestellt.
„Ich hab’ dir mal ein Tape gemacht“ – so begannen Liebeserklärungen. Wie schnöde doch „Ich hab’ die ‘ne CD gebrannt“ klingt oder gar „Ich hab’ dir eine Wiedergabeliste bei Spotify zusammengestellt.“ Und natürlich machte man sich selbst auch immer wieder Tapes. Mit dem Radiorekorder, einem Kofferradio mit Kassettenfach, gerne mal als „Ghettoblaster“ verhöhnt. Aber wie sehr fürchtete man, dass man entweder den Anfang des begehrten Songs verpasste oder der Moderator am Ende reinquatschte. Vor allem die privaten Sender waren dafür berüchtigt. Dafür haben sie „Jeanny“ gespielt.
Die Kassette war der Musikindustrie natürlich ein Dorn im Auge, die frühe Tauschbörse Schulhof als umsatzschädigend betrachtet. Mit dem Aufkommen der CD erfanden die großen Labels dann einen perfiden Trick, um die analoge Raubkopie wenigstens ein bisschen auszubremsen: den Bonustrack. Der sollte nicht nur zum Kauf der CD verleiten, wenn man schon die Schallplatte hatte, sondern vor allem dazu dienen, die Gesamtspielzeit auf über 60 Minuten zu bekommen. Zu viel also für die beiden Seiten einer C-60 oder die eine einer C-120, und recht unpraktisch für eine C-90.
Noch jemanden war die Kassette ein Dorn im Auge, denn sie war recht leicht zu kopieren: der Staatssicherheit. Wolf Biermann hatte Publikationsverbot, aber egal, was er in seinem Wohnzimmer aufnahm (Straßenlärm inklusive) machte in der DDR die Runde, von Kassette zu Kassette kopiert. Die Qualität wurde dabei immer schlechter – nur die der Aufnahme, nicht die der Musik und der Texte.
Und heute? An sich muss man nur noch fürchten, dass die Werbung zwischen den Songs beim kostenlosen Spotify kolossal nervt und man nicht skippen kann, wenn der Song missfällt. Aber für den Gegenwert eines Dreierpacks Chromdioxid-Kassetten, inflationsbereinigt, bekommt man heute sogar einen Monat Apple Music im Familienabo.
Die heutige Frage: Die Musikkassette konnte mobilen Musikgenuss erst ermöglichen, mit der Hilfe von Sony und seinem Walkman. Den hat der Konzern erstaunlich lange hergestellt. Länger als Apple seinen iPod?
- Ja
- Nein
- Etwa gleichlang
Was gibt es heute zu gewinnen?
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Feuerwear
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