Auflösung der gestrigen Frage:
Wenn Sie es mal in den Chiemgau verschlägt, steigen Sie in Bergen, Ortsteil Behaupten, aus dem Zug aus, gehen den Hügel runter und einmal durch das ganze Dorf. An dessen Ende nicht weiter gehen bis zur Hochfelln-Bahn und der Maxhütte, sondern rechts der Staatsstraße folgen, die parallel zur Autobahn führt. Sie kommen nach einer halben Stunde nach Bayern – und können sich wie in Sten Nadolny „Netzkarte“ zu Fuß nach Übersee über das Hochfilzenmoos durchschlagen. Da ist dann auch wieder ein Bahnhof, der sie dank der BahnCard100 (früher Netzkarte genannt) oder ab Januar dem 49-Euro-Ticket dann auch wieder näher an die Bäckerstochter von Jerxheim heranrückt.
Ja, is’ denn heut’ scho Weihnachten? Nein, ist es nicht. Heute ist Heiliger Abend, Weihnachten ist dann erst morgen und übermorgen. Respektive am 7. Januar in orthodoxen Ländern – und in Spanien gibt es die Geschenke auch erst am 6. Januar, während wir hier uns schon wieder auf die Rückkehr in die Arbeit vorbereiten, den Baum abschmücken und vor dem Skispringen zeigenden Fernsehapparat die letzten Plätzchen verdrücken.
Aber denken wir die Weihnachtszeit doch lieber nicht von ihrem Ende her, sondern von Ihrem heutigen Anfang. Über die historische Authentizität von Jesus Christus gibt es keinen Zweifel, die Erwähnungen in „De bello judaico“ von Flavius Josephus ist die zweite, unabhängige Quelle. Über sein Leben und Werk erzählt die Bibel mehr und ob seine Natur göttlich ist oder nur menschlich, das lassen wir Theologen diskutieren.
Aber natürlich brechen wir hier eine Diskussion über seinen Geburtstag vom Zaun. Muss irgendwann in den heute 7 v. Chr. bis 4 v. Chr. Jahren gewesen sein, 24. oder 25. Dezember dürfte da gar keine Rolle spielen – kann jeder der etwa 1000 Tage in jenem Zeitraum gewesen sein. Die frühe Christenheit feierte Weihnachten vermutlich als Frühlingsfest im März, wann genau die Feiertage in den Dezember verschoben wurden – das dürfen dann Historiker diskutieren. Es liegt aber nahe, dass die noch junge katholische Kirche, als sie ihr Business nach Norden über die Alpen verlegte, dort auf bekehrenswerte Heiden traf, die immer zur Wintersonnenwende ein besonderes Lichterfest begingen. Heute würde man das kulturelle Aneignung nennen und es auf Twitter verdammen, aber damals war das eine geniale Idee, die auch heute noch funktioniert.
Denn so hat Weihnachten auch etwas über Religions- und Kulturgrenzen hinweg vereinendes: In dunkelster Nacht, entzündet man Kerzen und freut sich nach einer langen Zeit der Entbehrung auf die allmähliche Rückkehr des Lichts.
In diesem Jahr – und vermutlich auch in den nächsten – ist das mit dem Licht so eine Sache. Sollte man wirklich alles so lange und so hell erleuchten, dass es in den Augen weh tut und der Stromzähler wie irre seine Runden dreht? Sicher nicht: Denn manchmal genügt eine einzige Kerze, um der Nacht die Schwärze zu nehmen. Und zum anderen hilft uns Technologie bedeutend weiter: Leuchtdioden verbrauchen nur einen Bruchteil der Energie von Glühbirnen und ähnlichem Gelichter. Mittlerweile können wir unsere Weihnachtslichter einfach mit der Stimme steuern oder sie auf bestimmte definierte Situationen reagieren lassen. Das geht auch mit dem Baum, der jetzt eigentlich die ganze Zeit bis Epiphanias hindurch leuchten kann, ohne dass wir befürchten müssen, die Bude abzufackeln oder die Stromrechnung nicht mehr bezahlen zu können.
Aber egal, wie Sie das Weihnachtsfest verbringen, aus Ihrem Glauben heraus, aufgrund von Familientraditionen, wegen der Lichter, der Gänse, der Geschenke oder weil halt sonst nichts ansteht: Haben Sie eine frohe, glückliche, gesegnete, erholsame und gerne auch spaßige Weihnacht – letzteres vor allem, wenn sie englischen Traditionen folgen. Kommen Sie gesund und munter durch die Ferien und in ein neues Jahr – wir sehen uns auf der anderen Seite.
Die heutige Frage: Ach so, die Frage. Sie kennen uns: An Heilig Abend kein Quiz, jede Antwort kann gewinnen. Wir wollen nur wissen: Wie hat Ihnen der Macwelt-Adventskalender 2022 gefallen?
- Super! So unterhaltend und informativ wie seit 2021 nicht mehr. Oder war’s 2011?
- Die Preise waren ja echt attraktiv, ich hoffe, ich habe was gewonnen. Aber müssen die öden Geschichten und die blöden Fragen wirklich sein?
- Ja, is’ denn heut’ scho’ Weihnachten?
Was gibt es heute zu gewinnen?
Benq PD3220U
Doch, Sie können den gefühlten Hauptpreis auch dann gewinnen, wenn Sie heute und nur heute an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Wir sind da nicht so streng wie etwa die Kollegen von der Süddeutschen Zeitung, bei denen man alle Folgen des Adventsquiz richtig lösen musste.

Benq
Benq stellt und den PD3220U zur Verlosung zur Verfügung: Der Grafik-Monitor für Designer, Architekten und 3D-Künstlerb besticht vor allem durch seine Kompatibilität zu den Macs der M-Generation und bietet eine 4K-Auflösung, HDR10 und 100 Prozent Abdeckung des sRGB-Farbraums.