Bakterienkolonie in der Hosentasche: Auf dem Display Ihres Smartphones tummeln sich Keime und Krankheitserreger. Laut Statista bringt es das durchschnittliche Display eines Handys auf ganze 3895 Bakterien – pro Quadratzentimeter. Beim iPhone 14 Plus/Pro Max sind das fast eine halbe Million Mikroben auf der gesamten Displayfläche. Gerade in der Erkältungszeit macht regelmäßiges Reinigen des Bildschirms also Sinn. Dabei sollten Sie aber typische Fehler vermeiden, um das iPhone nicht zu beschädigen. (Die Zahlen von Statista stammen von einer Forschung des CDC aus dem Jahr 2011, es gibt allerdings neuere Studien, die Entwarnung über die Verseuchung des Smartphones mit Bakterien geben. – Anm. d. Red).
Auch der Lightning Port, der Gerätelautsprecher und die Mikrofon-Eingänge profitieren von Sauberkeit. Damit schützen Sie dann nicht nur Ihre Gesundheit, auch der Funktionalität des iPhones kommt Pflege an dieser Stelle zugute. In diesem Beitrag lesen Sie, wie das iPhone mit einfachen Handgriffen wieder sauber wird.
Hier besteht Reinigungsbedarf: So halten Sie wichtige Komponenten am iPhone sauber
Wer das iPhone sauber und keimfrei halten möchte, der muss sich vor allem drei Komponenten vorknöpfen. Zunächst natürlich das Display, auf dem sich nach zahllosen Wischbewegungen jede Menge Bakterien und Fette ansammeln. Von einer gründlichen Reinigung profitiert hier in erster Linie die Gesundheit, von einem sauberen Display lassen sich Inhalte aber natürlich auch besser ablesen.
Dazu kommt der Lightning-Port, der ebenfalls gerne Staub und Schmutz einsammelt, was mitunter das Aufladen behindert. Zu guter Letzt lohnt es sich, die Gehäuseöffnungen des Lautsprechers und der Mikrofone zu säubern. Das kann die Audioqualität beim Telefonieren für beide Gesprächspartner verbessern und wirkt sich ebenfalls positiv auf die Hygiene aus. Wie Sie bei der Reinigung am besten vorgehen und welche Hilfsmittel dabei nützlich sind, sehen wir uns jetzt einmal genauer an.
Display: So beseitigen Sie Bakterien, Pilze und Co
2617-mal: So oft tippen wir täglich im Schnitt auf unser Smartphone. Das besagt zumindest eine Studie aus dem Jahr 2016, seither dürfte die Tippfrequenz eher noch zugenommen haben. Besonders in kleinen, teils mikroskopischen Kratzern auf dem Display, nisten sich dabei Keime und Krankheitserreger ein. Bei Raumtemperatur halten Mikroben da mehrere Tage durch, Pilze können es sich sogar monatelang gemütlich machen. So meldet es der TÜV Rheinland.
Wenn man den kleinen Plagegeistern zu Leibe rücken will, sollte man beim Reinigen aber vorsichtig sein, denn Spülmittel, Glasreiniger oder gar Alkohol können die Oberflächen des Displays angreifen und die empfindliche Beschichtung darauf beschädigen. Der eigentlich fettabweisende Bildschirm verliert so mitunter diese schützende Eigenschaft, Schmutz und Fette haften dann noch hartnäckiger am Display als zuvor.
Für eine einfache und schnelle Reinigung zwischendurch sind Mikrofasertücher gut geeignet, die meisten Brillenträger besitzen solche Hilfsmittel bereits. Bis zu 80 Prozent der Keime und Bakterien lassen sich damit wegwischen, denn die Tücher nehmen fettigen Schmutz besonders gut auf. Apple hat für seine Geräte sogar ein eigenes Exemplar auf den Markt gebracht, damit lassen sich Apple-Displays und andere Nanotexturgläser zuverlässig reinigen. Tipp: Grobe Verunreinigungen sollten Sie am besten vom Display entfernen, bevor Sie ein Mikrofasertuch zur Hand nehmen, da dieses sonst schnell verschmutzt.
Kein Witz: Auch Knetmasse ist ein prima Produkt, um Schmutz vom Display zu ziehen. Schon für kleines Geld ist solche „Antibakterielle Reinigungsknete“ zu haben. Die unförmige Masse nimmt Staub, Keime und allerlei Schmutz bei Kontakt auf und gibt sie nicht mehr her. Willkommener Bonus: Auch stark strukturierte Oberflächen und sogar Tastaturen bekommen Sie mit der Putzknete wieder sauber.
Die gründlichste Display-Reinigung nimmt auch die meisten Mikroben aufs Korn: Feuchtes abwischen mit Hygienespray oder Desinfektionsmitteln. Dabei sind alkoholhaltige oder anderweitig aggressive Präparate aber tabu, weil sie dem Display zu sehr zusetzen und deren fettabweisende Eigenschaft beeinträchtigen können. Auf Dauer reduziert das die Empfindlichkeit der Touch-Displays. Im Handel finden Sie hygienische Reinigungsmittel ohne Alkohol, die eine sanfte Reinigung erlauben.
Apples Support-Dokument erlaubt es, Display, Tastaturen und andere nicht-poröse Oberflächen mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln zu reinigen, Hauptsache, das Alkoholgehalt übersteigt nicht 70-prozentigen Anteil bei Isopropylalkohol und 75-prozentigen Anteil bei Ethylalkohol. Bleiche wie Chlor und Wasserstoffperoxid sind dagegen strengsten verboten. – Anm. d. Red.
So vermeiden Sie unnötige Verschmutzung
Eine der besten Methoden, um Schmutz und Keimen auf dem Display vorzubeugen, ist regelmäßiges Händewaschen. Das gilt ja eigentlich auch jenseits vom Smartphone. Wenn man die Hände gründlich mit Seife wäscht, bleibt anschließend auch das Display länger sauber. Das Verwenden einer Schutzfolie kann sich ebenfalls lohnen: Solche Oberflächen können Sie dann auch mit Spülmittel oder anderen Reinigungsmitteln traktieren, weil sie sich ja jederzeit preisgünstig tauschen lässt.
Lightning-Port schonend reinigen
Damit es beim kabelgebundenen Laden vom iPhone nicht zu Komplikationen kommt, sollten Nutzer immer darauf achten, die Kontakte des Lightning Ports sauber zu halten. Dafür brauchen Sie nicht viel mehr als eine gute Lichtquelle (Schreibtischlampe) und ein paar Hilfsmittel, die man meistens schon im Haushalt hat: Zahnstocher und eine alte (und trockene!) Zahnbürste reichen schon aus. Metallische Gegenstände sollten Sie nicht benutzen, diese können nämlich die empfindlichen Kontakte beschädigen. Mit dem Zahnstocher lassen sich feste Verschmutzung lösen, die Sie mit der Zahnbürste dann sanft herausbürsten können. Auch ein Staubsauger oder Druckluft sind hilfreich, um gelösten Schmutz oder Fusseln sanft zu entfernen.
Lautsprecher und Mikrofone säubern
Sowohl der Lautsprecher als auch die kleinen Öffnungen der drei Mikrofone des iPhones (Front, Unterseite, Rückseite) sammeln im täglichen Gebrauch gerne Staub, Fingerfett oder anderen Schmutz ein. Das beeinträchtigt dann zwar nicht unbedingt die Gerätefunktionen, sehr wohl aber die Handhabe. Durch verstopfte Mikros kann Sie der Gesprächspartner nicht gut verstehen und ist der Lautsprecher verschmutzt, leidet die Akustik auf Ihrer Seite.
Um die winzigen Öffnungen zu reinigen, sind wieder Zahnstocher und Bürsten hilfreich. Man muss aber aufpassen, den Schmutz dabei nicht noch tiefer ins Gehäuse zu drücken, sonst bekommt man ihn am Ende gar nicht mehr heraus. Haben Sie Verunreinigungen vorsichtig gelöst, können Sie zur Säuberung des Lautsprechers oder der Mikrofoneingänge wieder raffinierte Reinigungsknete verwenden. Die gibt es auch im Set mit speziellen Bürsten für den Smartphone-Putz.
Tipps zur Reinigung der eigenen Produkte gibt Apple auch auf seiner Homepage.