Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Schon gleich in der Früh denken wir an den Abend: Unbedingt Schuhe vor die Tür stellen und darauf hoffen, dass am Morgen keine Rute drin steckt. Aber wir waren ja brav, wird auch der Heilige Nikolaus so sehen, der in der Nacht zum 6. Dezember kommt – ohne Krampus.
Als niederländischer Sinter Klaas hat er einst den Weg über den Atlantik angetreten, dabei aber seinen Besuch um etwas mehr als zwei Wochen verschoben und irgendwann von einem Zuckerwasserhersteller einen roten Mantel verpasst bekommen.
Heftige Feiern muss es aber am Nikolausabend 1933 in den USA gegeben haben, an jenem Tag fiel das Prohibition genannten Alkoholverbot, gewissermaßen Amerikas erster vergeblicher “War on Drugs”. Während diesem zogen sich die Menschen zogen in illegale Kneipen zurück, deren Orte und Öffnungszeiten nur von Mund zu Mund weitergegeben wurden, “Speakeasy” nannte man derartige Spelunken auch. Nicht nur zerstörte das Verbot das bis dato legale Geschäftsmodell vieler Brauereien und Winzer, im Gegenteil führte das Verdrängen des Ethanols in die Illegalität zu zwei unerwünschten Nebeneffekten. Das organisierte Verbrechen begann aufzublühen, Filme wie “Unce Upon a Time in America” oder “The Untouchables” erzählen bildgewaltig davon.
Ein anderer Effekt: Wer seinen Rausch nur illegal und gegen hohe Preise bekam, der wollte auch etwas davon haben. In den Speakeasies wurde daher weniger Leichtbier und mehr Weinbrand ausgeschenkt. Einen ähnlichen Effekt bemerken heute Konsumenten von Marihuana – denn was in der Illegalität angebaut wird, muss so richtig knallen.
So könnte die angestrebte Legalisierung die Folge haben, dass Schmerzpatienten leichter an ihr Medikament kommen oder es sogar selbst anbauen dürfen. Für den entspannten Feierabend oder gegen nur leichte Schmerzen könnte es leichte Sorten geben. Wer weiß, wir halten uns lieber an auch in den USA seit 89 Jahren wieder legale Substanzen, in Maßen genossen, beschert uns Bier oder Wein einen lockeren Nikolausabend und keinen Kater am nächsten Morgen. Sondern Apple, Nuss und Mandelkern.
Lesetipps für den Montag:
Lösung in Sicht: Wenn sich iPhone- und Android-Nutzer über eine Sache einig sind, dann sind das die grünen Sprechblasen. Diese stören die Konversation über iChat, Texte werden dann per SMS gesendet und Bilder via MMS, was unter Umständen teuer werden kann. Google drängt Apple dazu, sein System zu öffnen und den Standards RCS zu nutzen, was Apple bisher ablehnt. Es gibt aber womöglich eine andere Lösung, eine App namens Sunbird. Diese nutzt Apples Chat-System auch auf Android und ist derzeit in einem geschlossenen Beta-Test. Mitte 2023 könnte die App fertig sein, unsere Kollegen der Macworld konnten einen ersten Blick darauf werfen.
Nummer vier: Ungewöhnlich spät in der Woche, nämlich am Freitag, hatte Apple die vierte Beta-Version von iOS 16.2 für Entwickler und Public-Beta-Tester veröffentlicht. Gegenüber der zwei Wochen zuvor erschienenen dritten Beta gab es keine Änderungen, eine baldige Veröffentlichung scheint daher wahrscheinlich zu sein – das könnte sogar noch diese Woche passieren. Vor den Ferien wäre dann noch Zeit für eine erste Beta von iOS 16.3.
Rätsel gelöst: Warum nutzt das iPad der zehnten Generation nicht den Apple Pencil der zweiten, so wie die anderen iPads ohne Home-Button und mit USB-C-Buchse? Apple hat bisher keine klare Antwort darauf gegeben, der Verdacht liegt aber nahe, dass es mit der Ausrichtung der Frontkamera zu tun hat, die nun am langen Ende sitzt, wo bei anderen iPads der Pencil 2 magnetisch haftet und auflädt. Ein Teardown von iFixit bestätigt diese Theorie: Am oberen langen Ende des iPad ist kein Platz für Magnete und Ladespulen, am unteren Ende würden die Haltemagnete mit den Ladespulen interferieren. Das Problem dürften Apple-Ingenieure für die nächste Generation zu lösen versuchen – oder der Apple Pencil wird ein anderer werden müssen.
Dauert noch: Von einem nicht angekündigten Apple-Produkt kann man nicht sagen, es würde sich verspäten, wenn es nicht in dem Zeitraum erscheint, den Analysten und andere Auguren behauptet haben. Nun wird über das AR/VR-Headset Apples schon länger gesprochen, das zugehörige Betriebssystem soll einen neuen Namen bekommen haben, xrOS. Dessen Fertigstellung verzögere sich aber – bisher war sich die Szene weitgehend einig, im ersten Halbjahr 2023 werde es so weit sein. Der in der Regel gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo behauptet, Apple hätte seine Pläne geändert und den Release der Brille in das zweite Halbjahr 2023 verschoben – Probleme mit der Software seien dafür ursächlich.
Brain Drain: In der jüngsten Ausgabe seines Newsletters “Power On” berichtet Bloombergs Mark Gurman von einem weiteren Rückzug einer Vizepräsidentin Apples. Laura Legros, Vizepräsidentin des Hardware-Engineerings, habe das Unternehmen verlassen und folgt damit einer Bewegung, die seit Wochen von Apple wegführt. Apple hat etwa 100 Vizepräsident:innen, noch müsse man sich keine Sorgen um die dritthöchste Leitungsebene in Cupertino machen, doch die Häufung von Firmenaustritten lasse tief blicken.
Einfach nur weg: Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge beschleunigt Apple sein Vorhaben, unabhängiger von China zu werden und seine Produktion zu verlegen. In einem Memo, das der Zeitung vorliegt, fordert Apple seine Zulieferer auf, mehr für die Verlagerung in andere Länder in Asien zu unternehmen, vor allem Vietnam und Indien seien Ziele. Chinas strikte Covid-Politik und darauf folgende Unruhen auch in den Fabriken von Foxconn und anderen haben zuletzt die Produktion etwa des iPhone 14 Pro verzögert.
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