Stage+ ist nach Einschätzung der Deutschen Grammophon ”ein Novum in der audiovisuellen Präsentation von klassischer Musik im Internet”. Damit soll ”eine aufregende neue Ära für gestreamte klassische Darbietungen” beginnen. Klassische Musik im Live-Stream oder auch im Archiv gibt es per Webbrowser und in der speziellen App für iOS und iPadOS sowie Apple TV. Klassik-Streams kommen demnach aus berühmten Konzerthäusern, aber auch von eher ungewohnten Orten wie Steinformationen in der Natur. Ein Youtube-Video der Deutschen Grammophon zeigt ein paar Highlights. Aufgrund weltweiter Partnerschaften mit führenden Opernhäusern, Orchestern, Konzerthäusern und Festivals soll Stage+ ”allwöchentlich die besten neuen Darbietungen präsentieren können”. Den Festspielauftakt machte Bayreuth. Zu erleben ist demnach ein dichtes Programm großer Produktionen aus mehreren Dekaden, darunter der Ring-Zyklus aus diesem Jahr ebenso wie der »Jahrhundertring«.
Musik fürs Auge. Magie fürs Ohr
Präsentieren will man “Musik fürs Auge. Magie fürs Ohr”. Weitere Informationen erhält man auf der zugehörigen Website von Stage+, hier kann man sich auch anmelden. Ein Abo schlägt mit 149 Euro jährlich zu Buche, monatlich zahlt man alternativ 14,90 Euro, kann dafür aber auch Monats-aktuell kündigen, sonst nur jährlich. Die zugehörige App gibt es bisher lediglich für die oben genannten Apple-Geräte respektive mobilen Plattformen im App Store. Interessant ist in dem Zusammenhang eine Meldung von ZDnet aus dem Jahr 2014 – auch damals startete die Deutsche Grammophon eine allerdings wesentlich eingeschränktere und noch ohne visuelle Übertragung verbundene Streaming-App ”DG Discovery”, die ebenfalls im Abo für iOS verfügbar war.
Apple lässt sich Zeit
Doch gegen die damals schon blühende Konkurrenz von Apple oder Spotify hatte sie wenig Chancen. Nun liegt die Deutsche Grammophon mit ihrem Angebot klar vorn – wann Apple endlich sein bereits angekündigtes Music Classical für Klassik-Fans als eigenständige App bringt, ist immer noch nicht bekannt (wir tippten damals bis Ende Dezember, insofern ist noch etwas Zeit). Und ob diese auch mit seinen Streaming-Angeboten von Direktübertragungen in Ton und Bild mit der Deutschen Grammophon mithalten kann, ist ebenso ungewiss.