Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Eine der spannenderen Technik-Geschichten dieses Jahres außerhalb der Welt des Mac war zweifelsohne der mehrmals verschobene Start der Sonde Artemis 1 – der letztlich am 16. November gelang. Das Ziel ist der Mond – und die Rückkehr vom Erdtrabanten. Artemis 1 ist hier nur die Vorhut, das Raumfahrzeug ist unbemannt. Doch weitere Missionen sind bereits geplant, in drei bis fünf Jahren könnten wieder Menschen auf dem Mond spazieren gehen. Erneut zeichnet sich ein Rennen der Supermächte ab, auch China will Taikonauten auf den Mond schicken und wohlbehalten wieder zurück, während die Regionalmacht Russland ihren allerletzten Kredit in einem verbrecherischen Angriffskrieg verspielt.
Auf den Tag genau ist es 50 Jahre her, dass zuletzt eine Rakete mit Mondfahrern abhob, der Start von Apollo 17 am 7. Dezember 1972 war der einzige der damaligen Mond-Mission, der bei Nacht in Cape Canaveral erfolgte – Nachtstarts sind längst nichts Besonderes mehr. Apollo 17 war aber auch anderweitig eine Mission, die der Erinnerung wert ist. Sie war lang wie keine andere, über drei Tage hinweg erforschten zwei der Astronauten das Hochland im Taurus-Littrow-Tal, während der Dritte den Mond umkreiste. Zwölf Tage nach dem Start war die Crew wieder zurück auf der Erde. Zwei Jahre zuvor hatte die NASA die bereits geplanten Missionen Apollo 18 bis 20 gestrichen. Das Rennen auf den Mond war gewonnen, auf dem Trabanten somit nichts mehr zu holen. Wir sind ja nicht bei „For All Mankind“.
Artemis 1 ist mehr als die Apollo-Missionen eine Kooperation großer Teile der Menschheit. Das Servicemodul stammt etwa aus Europa und drei menschengroßen Puppen, die der Messung der Strahlung während des Fluges dienen, aus Israel.
Und wer weiß, vielleicht werden Teile der Fiktion, die in der Serie bei Apple-TV+ ausgebreitet werden, tatsächlich wahr. In der Südpolregion des Mondes könnte man einerseits dauerhaft Sonnenenergie ernten – es ist dort nicht den halben Monat lang finster – zudem besteht die Hoffnung, in tiefen Kratern, in die nie ein Sonnenstrahl gelangt, kristallines Wasser zu finden, also Eis. Dies ist nicht nur Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung einer Mondbasis, sondern auch Rohstoff für Raketentreibstoff, der Menschen zum Mars und womöglich darüber hinaus bringen könnte.
Lesetipps für den Montag:
Flexibilisierung: Die Preise im App Store waren bisher recht starr, Apple ändert dies nun und fügt 700 neue Preispunkte ein. Davon sind 600 für alle Entwickler auswählbar und 100 weitere nur auf Anfrage – sie können dann aber bis zu 10.000 US-Dollar geben. Der neue Einstiegspreis beträgt 29 Cent – und bis zu 10 US-Dollar können jeden Entwickler einen jeden Preis im Abstand von 10 Cent wählen. Mit höheren Beträgen werden die Abstände zwischen den Preispunkten größer, von 10 US-Dollar bis 50 US-Dollar betragen sie 50 Cent. Außerhalb der USA werden die Preise nun dynamisch an Wechselkurs und Zöllen angepasst, Entwickler müssen sich nicht mehr weiter darum kümmern. Für Apps mit selbst verlängernden Abos gelten die neuen Preise ab sofort, weitere Apps werden folgen.
Später und weniger: Apple verschiebt erneut sein Apple Car – wenn man bei einem nicht angekündigten Produkt von Verschiebung sprechen kann und der jüngste Bericht von Bloomberg den Tatsachen entspricht. Darin steht jedoch, dass Apple bei seinem Project Titan zum Schluss gekommen sei, erst ab 2026 ein Fahrzeug auf die Straße bringen zu können. Dieses falle auch weniger ambitioniert als in bisherigen Visionen aus, denn es erhalte wieder volle Fahrzeugkontrollen wie Lenkrad und Bremspedal, autonom fahre es auch nur auf der Autobahn und nicht im Stadtverkehr. Ein großer Trost: Das Apple Car soll dann auch unter 100.000 US-Dollar kosten …
Ewig weiter: Bald muss niemand mehr fürchten, die eigene Website würde auf der zweiten Seite der Google-Suche landen, denn es gibt keine zweite Seite mehr. Umgekehrt können Suchende auf Googles Ergebnisseite bald auch unter Safari auf dem Mac einfach nach den ersten zehn Ergebnissen weiterscrollen, anstatt sich von Seite zu Seite durchzuklicken. Wie Google bekannt gibt, wird dieses “continuous scrolling” ab sofort auf Englisch in den USA ausgerollt – weitere Sprachen und Regionen sollten folgen.
Gewonnen: Apple hat vor Gericht einen Sieg gegen den Kläger AliveCor errungen. Drei von dessen Patenten habe die Apple Watch zwar verletzt, doch seien sie ungültig, ergeht das Urteil, Apple kann die Technologien also weiter ohne Lizenzzahlungen und dergleichen einsetzen. Apple und AliveCor zanken sich seit gut zwei Jahren vor Gericht um Patente über EKG-Technologien, Apple hatte unter anderem einen Bann für die App von AliveCor erwirkt, das mit einer Klage wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens konterte.
Krise: Apple will seine engen Bande zu China lockern, nicht wegen Menschenrechtsverletzungen oder anderer moralischer Bedenken, sondern weil Chinas Null-Covid-Politik sich als schlecht für das Geschäft des iPhone-Herstellers erwiesen hat. Der Wedbush-Analyst Dan Ives schreibt in seiner jüngsten Notiz an Anleger, dass es nicht mehr fünf vor zwölf für Apple in China sei, sondern die Uhr bereits Mitternacht geschlagen habe. Aufgrund der Fabrikschließungen und gewaltsamer Proteste gegen die Restriktionen fehlten Apple in diesem Weihnachtsgeschäft zehn bis 15 Millionen iPhones. China sei gewissermaßen der Grinch, der Apple Weihnachten gestohlen habe. Kurzfristig komme Apple nicht aus der Klemme, die Strategie, die Produktion allmählich aus China zu verlagern, werde sich aber langfristig auszahlen.
Fabrik: Nicht nur die Endfertigung seiner Produkte will Apple künftig China überlassen, auch immer mehr Komponenten sollen anderswo entstehen, sogar in den USA selbst. Der Chiphersteller aus Taiwan TSMC errichtet gerade eine Fabrik in Arizona, von der Apple sich zu beliefern gedenkt, das hat das Unternehmen bereits im November angekündigt. Auf einem Event gestern im Bundesstaat bestätigte Apple-CEO Tim Cook die Pläne und deutet deren Ausweitung an. Man stehe erst am Anfang, aber “heute kombinieren wir das Know-how von TSMC mit dem unübertroffenen Einfallsreichtum amerikanischer Arbeiter. Wir investieren in eine stärkere, hellere Zukunft, wir pflanzen unseren Samen in der Wüste von Arizona. Und wir bei Apple sind stolz darauf, dieses Wachstum zu fördern.”
Missbrauch: Apples Airtags sind nicht die ersten Bluetooth-Tracker, da sie aber von Apple stammen, ist die Aufregung über ihre missbräuchliche Nutzung auch besonders groß. Apple hat zwar Maßnahmen ergriffen, um Stalkern den Missbrauch von Airtags zu erschweren, respektive den potenziellen Opfern Tools an die Hand gegeben, um ein untergeschobenes Airtag rechtzeitig zu erkennen, die Berichte über Vorfälle mit den Trackern reißen aber nicht ab. Die Sammelklage folgt nun auf dem, zwei Frauen werden vor einem Gericht in Kalifornien Apple vor, zu wenig gegen Stalking mit Airtags unternommen zu haben. Apples Tracker seien “eine der gefährlichsten und beängstigendsten Technologien, die von Stalkern eingesetzt werden” und zur “Waffe Wahl2 geworden.
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