In einer Sammelklage verklagen die Texanerin Lauren Hughes und eine namentlich nicht genannte Frau aus New York Apple deswegen, weil das Unternehmen nach der Auffassung der Klägerinnen nicht genügend Vorsichtsmaßnahmen gegen Missbrauch von Airtags getroffen hat. Seit anderthalb Jahren, also seit dem Verkaufsstart der Airtags im April 2021, mehren sich Berichte, dass Stalker Apples Bluetooth-Tracker ihren Opfern unterschieben, um diese unbemerkt und kontinuierlich zu verfolgen.
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Beide Frauen wurden Opfer von Verfolgung durch ihre jeweiligen Ex-Partner, diese haben laut Klageschrift dafür Airtags benutzt. So trennte sich Lauren Hughes von ihrem Freund, dieser begann danach auf Social Media Auszüge aus ihnen privaten Kommunikationen zu posten, Geschenke vor die Haustür zu stellen, von unbekannten und unterdrückten Nummern ihr Handy anzurufen. Als Hughes sich entschlossen hat, in ein Hotel zu ziehen, hat sie nach einer kurzen Zeit Benachrichtigung auf ihrem iPhone erhalten, ein unbekannter Airtag befinde sich in ihrer Nähe. Nach einer langwierigen Suche hat sie den Airtag in den Felgen ihres Autos entdeckt, das Gerät war mit einem Filzstift schwarz angemalt und in eine Plastiktüte eingepackt. Hughes brachte den Airtag zum Apple Store, um herauszufinden, wie lange der fremde Tracker ihr folgte. Diese Information konnten die Mitarbeiter nicht liefern. Sie brachte den Airtag zu ihrer Wohnung, selbst hatte sie im Hotel übernachtet. Als Hughes zu ihrer Wohnung zurückkam, hat sie einen unbekannten Mann davor entdeckt, der ständig auf sein Handy schaute. Die Türklinke zu der Wohnung war beschädigt, und der verlassene Airtag plärrte laut. Nach diesen Vorkommnissen hat sie die Polizei kontaktiert.
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Eine zweite Frau aus New York, in der Klage nur Jane Doe genannt, ist auf die Idee gekommen, nach dem Airtag zu suchen, als ihr Ex-Mann nach einer nervenzehrenden Scheidung nach wie vor sehr genau wusste, wo sie sich aufhielt. Den Bluetooth-Tracker habe sie im Rucksack ihres Kindes gefunden und diesen sogleich deaktiviert. Nach kurzer Zeit hat sie an der gleichen Stelle einen neuen Airtag gefunden. Sie hat versucht, mit der Android-App Tracker Deteckt weitere Airtags zu finden. Da sie aber in einer dicht besiedelten Gegend wohnt, war es für sie unmöglich, ob sich die gemeldeten Airtags tatsächlich in den Sachen ihres Kindes befinden.
Die beiden Klägerinnen beschuldigen Apple, nicht genügend dafür unternommen zu haben, um die Nutzung von Airtags als Stalking-Tool zu verhindern. Gleich nach dem Verkaufsstart haben mehrere Experten vor Missbrauch der Airtags gewarnt. Apple hat erst im Februar 2022 reagiert und neue Vorkehrungen für das leichtere Auffinden fremder Airtags ergriffen. Aber auch neue Funktionen seien laut der Klage nicht ausreichend, um Stalkern eine missbräuchliche Nutzung zu unterbinden. Apple hätte die Airtags erst gar nicht in den Verkauf bringen dürfen.