Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Elf Tage noch, dann ist Weihnachten. Wobei: Stimmt das? Erst seit dem vierten Jahrhundert wird Weihnachten rund um die Wintersonnenwende gefeiert. Zuvor gab es wohl keinen einheitlichen Termin – und auch heute sind sich die Leute bezüglich des Datums uneins. Während Deutsche, Österreicher und Schweizer vor allem auf den Heiligen Abend am 24. Dezember Wert legen, weisen Briten, Kanadier und US-Amerikaner darauf hin, dass erst am 25. Dezember Weihnachten im Kalender steht. Orthodoxe in der Ukraine, Belarus und Ägypten (aber nicht in Griechenland!) sehen den 6. Januar als einen heiligen Abend an, der 7. Januar ist dann der Weihnachtstag. Und sogar der heutige 13. Dezember ist ein Tag, an dem Weihnachten und die Wintersonnenwende zusammenfielen. Das war ja der Grund, den Termin so festzulegen, um gewissermaßen die vorchristlichen Traditionen anlässlich des kürzesten Tages mit dem neuen Fest zu verschmelzen.
Zu jener Zeit des frühen Christentums war Rom noch Weltmacht. Den Römern hatten die Völker rund um das Mittelmeer nicht nur den Aquädukten zu verdanken (und die Straßen, die öffentliche Sicherheit, das Bildungssystem,…), sondern auch einen höchst tauglichen Kalender, mit Schalttagen alle vier Jahre. Leider war die so fest geschriebene durchschnittliche Jahreslänge von 365,25 Tagen ein klein wenig zu lang, gut 1200 Jahre nach der Fusion von Weihnachten und Wintersonnenwende hatte man festgestellt, dass über all die Zeit sich elf Schalttage zu viel angesammelt hatten. Seither streicht man in jeweils vier Jahrhunderten drei Schalttage, in den Jahren 1700, 1800 und 1900 hatte es keinen 29. Februar gegeben. Um den Kalender wieder mit den Jahreszeiten zu synchronisieren, strichen die von der römisch-katholischen Kirche dominierten Landstriche im 16. Jahrhundert elf Tage, in orthodoxen Regionen geschah die Umstellung auf den gregorianischen Kalender erst anfangs des 20. Jahrhunderts – dort blieb Weihnachten auf dem gewohnten späten Termin, der dann aber nicht mehr der 25. Dezember war, sondern der 7. Januar.
Umgekehrt lief die Sache in den von Protestanten beherrschten nordischen Ländern Dänemark, Schweden und Norwegen ab. Der gregorianische Kalender gilt dort erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Wintersonnenwende rückte im alten julianischen System immer weiter nach vorne, bis auf den 13. Dezember. So kam es, dass sich Weihnachten und Wintersonnenwende wieder separierten, am Tag der Heiligen Lucia aus Sizilien feiert daher der Norden immer noch das Lichterfest zu ihren Ehren und den der Sonne, die doch hoffentlich bald wieder höher am Himmel stehen wird. Norweger, Schweden und Dänen wissen natürlich, dass die Tageslänge noch mehr als eine Woche lang abnehmen wird, denn Dänen lügen nicht.
Lesetipps für den Dienstag:
Ultrapreis: Noch ist ein dreiviertel Jahr hin zur Veröffentlichung neuer iPhones, aber um den Jahreswechsel herum nehmen Gerüchte erstmals so richtig Fahrt auf. So verdichtet sich, dass Apple an die Spitze des Portfolios im kommenden Jahr ein Modell namens iPhone 15 Ultra setzen wird. Dieses wird nicht nur das Pro Max ablösen, sondern sich vom Pro durch mehr als die Größe unterscheiden, so wie die Apple Watch Ultra sich deutlich von den herkömmlichen Modellen abgrenzt. Die Rede ist unter anderem auch von einem Gehäuse aus Titan, dazu soll es eine Dual-Selfie-Kamera geben. Zudem werde sich auch in US-Dollar der Preis wieder erhöhen, um satte 200 US-Dollar auf 1.299 US-Dollar. In diesem Jahr waren iPhones gleicher Größe nur außerhalb der USA schon wesentlich teuer geworden, in Euro könnte das iPhone Ultra 1.649 oder gar noch mehr kosten, wenn sich die Spekulationen als korrekt erweisen.
Comeback: Den ersten iMac Pro hatte Apple im Sommer 2017 vorgestellt und zum Jahreswechsel auf 2018 herausgebracht, 2021 ging der iMac Pro mit Intel-Prozessoren in das digitale Nirvana ein – Mac Pro (Intel) und die neuen iMacs M1 hatten ihn recht alt aussehen lassen. Da der iMac 24” zwar beinahe so ikonisch hübsch ist wie die originalen iMacs der Jahrtausendwende, aber in seiner Leistungsfähigkeit ein recht eingeschränkt ist, träumen Macianer seither von einem Comeback des iMac Pro, zumindest eines iMac mit 27-Zoll-Bildschirm und besserer Leistung. Laut LeaksApplePro soll es 2023 so weit sein, ein iMac Pro 27” mit M2 Max und M2 Pro soll Wünsche erfüllen. Das Display werde mit Mini-LEDs ausgestattet sein und fast an die Qualität des 6K-Displays mit Pro Motion namens Pro Display XDR heranreichen, das Apple zum Mac Pro anbietet. Über das Design verrät die Quelle nichts, aber man kann davon ausgehen, dass der iMac Pro wie ein großer und seriöserer Bruder der bunten iMacs M1 wirken wird.
Give me Steam: Schon Ende 2022 hatten wir Macbooks Pro mit M2 Max und Pro erwartet, mögliche Gründe für eine Verschiebung in das Jahr 2023 sind bekannt. Allzu lange wird es aber nicht mehr dauern, das Frühjahr scheint das Ziel zu sein. In den Nutzungsdaten des Streamingservices Steam hinterlassen nun auch Einträge von Systemen wie “Mac14,6” und “Mac15,4” ihre Spuren, die keinen aktuell verkauften Macs zuortbar sind. Sehr wahrscheinlich handelt es sich also um Macbooks Pro mit M2 Pro und M2 Max, die Apple bereits intern testet. Wir rechnen mit einer Veröffentlichung noch im ersten Quartal 2023.
Noch ein Gerücht: Moment, das Jahr 2023 hat noch gar nicht angefangen? Schon gibt es erste Spekulationen über Apple-Geräte des Jahrgangs 2024? Gemach, gemach – Apple entwickelt immer recht langfristig und von einer Technologieentscheidung zum Produkt kann es etwas dauern. Laut des Display-Spezialisten Ross Young ist Apple nun so weit, OLED auch auf das Macbook und das iPad Pro zu bringen. Das werde aber noch bis ins Jahr 2024 dauern, bis erste Produkte kommen. Daraus folgt aber auch, die Erwartungen an neue iPad Pro sind für 2023 gedämpft. Apple hatte die Modelle aber erst im Herbst mit M2-Chips erneuert, für das iPad Pro gibt es in der Regel nur alle 18 Monate Updates.
Update: Apple hat für die Airtags eine neue Firmware veröffentlicht, mit der Versionsnummer 2.0.36. Wie schon beim letzten Update auf 2.0.24 im November gibt es keine Informationen darüber, was sich geändert und was Apple verbessert haben könnte. Im Laufe dieses Jahres hatte ein Firmwareupdate dabei geholfen, den Warnton von Airtags einstellen zu können.
Preiswürdig: Gestern wurden die Nominierungen für die Golden Globes bekannt, die am 10. Januar verliehen werden sollen. Zwei Serien von Apple TV+ erhielten je drei Nominierungen: Das von Ben Stiller produzierte “Severance” und die Mini-Serie “Black Bird” mit Taron Egerton in der Hauptrolle, die in Deutschland unter dem Titel “In with the Devil” läuft. Die Serien sind jeweils als beste ihrer Art nominiert und die Schauspieler für die beste männliche Hauptrolle des Genres (Adam Scott, Taron Egerton) und Nebenrolle (John Turturro, Paul Walter Hauser). Laut Apples eigener Bilanz haben seine Show bisher 1.280 Nominierungen für diverse Preise erhalten und davon 295 gewonnen. Das bisherige Highlight waren die drei Oscars für “CODA”, darunter der als bester Film. Für den Oscar 2023 hat Apple TV+ wieder ein paar Kandidaten, “Severance” und “Black Bird” zählen als Serien nicht dazu.
Gut ist nicht gut genug: Apples erweiterter Datenschutz, diese Woche von iOS 16.2 und macOS 13.1 in Kraft gesetzt, ist eine prima Sache, hat aber ihre Grenzen. Diese nennt Apple selbst: Bei Kalenderdaten und Mail ist Schluss mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, schließlich müssen die Systeme in vielfältiger Weise interagieren. Das sei aber kein Grund, hier stehenzubleiben, meint Macworld-Kolumnist Dan Moren, denn Verschlüsselungstechniken für Mail gebe es doch schon jede Menge. Diese sind jedoch in einer Art und Weise kompliziert, dass die Leute weiterhin E-Mails wie Postkarten versenden, die zumindest der Briefträger jederzeit lesen kann. Apple könnte doch hier aktiv werden und endlich der digitalen Post Brief und Siegel geben. Einen anderen Vorschlag noch richtet Dan Moren nach Cupertino: Schlüssel sollte man innerhalb der Familie besser weiter geben können als nur via Airdrop, das ja physische Nähe erfordert. Und legt noch eine Forderung nach: Um in Sachen Sicherheit seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren, müsse Apple weit transparenter agieren und dürfe sich etwa nicht erlauben, Daten von Nutzern seiner Services ohne deren Wissen zu erheben und zu verwerten.
Zündung: Heute Nachmittag um 16 Uhr (MEZ) will die National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien auf einer Pressekonferenz von einem Durchbruch bei der Kernfusion künden, berichten die Washington Post und die Financial Times vorab. Dabei könnte es sich um einen neuen Rekord bei der Nettoenergieausbeute handeln, heißt es. Erstmals könnte es den Forschenden gelungen sein, in ihrem Versuchsreaktor eine Kernfusion über längere Zeit aufrechtzuerhalten und aus den dabei frei gewordenen Neutronen mehr Energie gewonnen zu haben, als für die Erzeugung des Plasmas und dessen Aufrechterhaltung im Magnetfeld investiert wurde.
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