Macwelt wünscht einen guten Morgen!
“Kann Uran zerplatzen?” fragte der Chemiker Otto Hahn seine emigrierte Physiker-Kollegin Lise Meitner brieflich über ein seltsames Ergebnis, das er und Fritz Straßmann am 19. Dezember 1938 in einem Versuch mit Uran erhielten. Das schwerste natürliche Element hatten die beiden Chemiker mit Neutronen beschossen, um noch schwerere Elemente zu erzeugen, sogenannte Transurane. Doch fanden Hahn und Straßner in der Probe leichtere Elemente – unter anderem Barium. Als ob das Uran “zerplatzt” wäre.
“Von Physik verstehst du nicht, Hähnchen,” soll die größte Naturwissenschaftlerin seit Marie Curie geantwortet haben, die von den Nazis ins Exil getrieben worden war – und erklärte den verblüfften Chemikern, was sie da entdeckt hatten und welch immense Energien sich damit entfesseln ließen. Nur wenige Jahre fürchteten andere Exilanten um Albert Einstein herum, die Wissenschaft im Nazireich würde sich ihren zeitlichen Vorsprung in der Kernphysik zunutze machen, um eine Bombe zu bauen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte – und drängte Präsident Roosevelt dazu, die Forschungen in den USA zu forcieren. Um eine Bombe zu bauen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte.
Ironie an der Geschichte: Die nach dem Krieg in England internierten deutschen Wissenschaftler um Otto Hahn waren erstaunt über die Nachrichten aus Hiroshima und Nagasaki – sie hatten den Bau einer Bombe nicht für technisch möglich gehalten – das war wohl auch besser so. Otto Hahn erhielt nach dem Krieg dennoch den Nobelpreis zugesprochen, zu einer Zeit, als man in der “friedlichen” Anwendung der Kernenergie einen großen Nutzen für die Menschheit sah, wie es die Stiftungsurkunde Alfred Nobels für preiswürdig erachtet. Hahn erhielt den Preis für Chemie vor allem für den Nachweis der Spaltprodukte, die Physikerin Lise Meitner ging leer aus.
Immerhin ist nach Meitner heute ein Transuran benannt, das Meitnerium hat die Ordnungszahl 109. Hier ging Otto Hahn leer aus, das Element 105, das lange informell Hahnium genannt wurde, heißt nun offiziell Dubnium – nach dem Kernforschungszentrum Dubna bei Moskau.
Lesetipps für den Montag
Weniger ist mehr: Nicht nur die iPad-Produktlinie ist hoffnungslos zersplittert, auch in anderen Segmenten herrscht bei Apple mittlerweile reichlich Wildwucht, beklagt Macworlds Michael Simon. Und jetzt soll auch noch ein Macbook Air mit 15-Zoll kommen. Apples Stärke sei es früher doch gewesen, sich auf Qualität zu konzentrieren und nicht auf Quantität, die Zielgruppen für einzelne Geräte waren klar definiert und scharf voneinander abgegrenzt. Doch Apple steht nun mal unter dem Druck, immer etwas Neues zu bringen, 15 Zoll ist eine populäre Größe für Laptops und das Macbook Air ist sehr beliebt. Was liegt also näher, die beiden Favoriten zusammenzubringen?
Noch mehr Datenschutz: Google hat angekündigt, sein E-Mail-System Gmail mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu versehen. Das kommt gut eine Woche nach Apples Ankündigung des erweiterten Datenschutzes für iCloud, von der Mail ausgenommen ist, der Interoperabilität mit globalen Mailsystemen wegen, wie Apple erklärt. Gmail bietet einen Beta-Test für die Verschlüsselung an, für den man sich bewerben kann. Um E-Mails verschlüsselt austauschen zu können, müssen Sender und alle Empfänger die Verschlüsselung aktiviert haben und in Besitz eines validen Zertifikats sein.
Mehr Bildschirm: In der jüngsten Ausgabe seines Newsletters “Power On” erklärt Bloomberg-Redakteur Mark Gurman, dass Apple an neuen externen Monitoren arbeite. Diese würden wie das im März dieses Jahres vorgestellte Studio Display mit Apple Silicon ausgestattet sein, um weniger auf die Ressourcen der angeschlossenen Computer angewiesen zu sein. Zu den neuen Bildschirmen sollen ein Studio Display mit Mini-LED und Pro Motion gehören, ebenso eine neue Version des Pro Display XDR, mit bis zu 7K Auflösung. Ein solches Display wäre der perfekte Begleiter für den Mac Pro mit Chips der M2-Familie, dieser lässt noch auf sich warten. Laut Gurman wollte Apple ihn Ende 2022 fertig haben, die Verzögerung habe aber mehrere Gründe. Unter anderem seien dies Überlegungen zur Verlagerung der Produktion und neue Strategien zu High-End-Chips. Auch habe man immer wieder die Features der Maschine geändert.
Kein Sport: Apple steigt einem Bericht von Puck zufolge aus den Verhandlungen um Übertragungsrechte der US-Footballliga NFL für den Sonntag aus. Das “Sunday-Ticket” wird aber der kommenden Saison an einen neuen Rechteinhaber vergeben, neben Apple waren auch andere Streamingdienste wie Amazon, Disney oder Google im Bieterwettstreit. Apple sei zwar in der Favoritenrolle gewesen, nun aber ausgestiegen, weil es nicht bekommen habe, was es wollte. Der Knackpunkt sei gewesen, dass Apple Football ohne weitere Kosten an die Abonnenten seines Dienstes geben wollte, was der NFL missfiel. Den Seasons Pass ab 2023 für den echten Fußball, also Spiele der Major League Soccer (MLS) verkauft Apple weltweit für zusätzliche Kosten. Tim Cook hatte gestern Abend auf Twitter die Qualität des WM-Finals zwischen Argentinien und Frankreich gelobt, womöglich interessiert sich Cupertino jetzt mehr für das runde als das ovale Leder.
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