Noch bei der Vorstellung der ersten Macs mit Apple Silicon im November 2020 hat Apple versprochen, innerhalb von zwei Jahren das gesamte Mac-Portfolio auf die Chips aus eigener Herstellung umziehen. Bereits im März 2022 klang John Ternus, Apples Hardware-Vize, schon deutlich schwammiger: „Der Mac Pro ist ein Thema für den anderen Tag“. Ende Dezember 2022 muss jedem klar sein: die Macs Pro mit Apple Silicon kommen nicht rechtzeitig, sondern verzögern sich auf das nächste Jahr.
Warum das so ist, erklärt im aktuellen Newsletter „Power On“ Mark Gurman: Apple hatte bereits einen startklaren Mac Pro, basierend auf dem M1-Chip. Der Hersteller wollte demnach zwei Konfigurationen des Macs Pro anbieten: Eine Einstiegskonfiguration mit dem doppelten M1 Max Prozessor, wie er im Macbook Pro 16 Zoll eingebaut ist. Die Profi-Konfiguration hingegen sollte einen Chip erhalten, der in etwa vier kombinierten M1 Max Prozessoren entsprach.
Der doppelte M1-Max-Chip wurde als M1 Ultra getauft und kam mit dem Mac Studio, Apple hat sich dafür entschieden, den Mac Pro zu verschieben und auf M2 zu warten. Der M2 Ultra im geplanten Mac Pro hätte bis zu 24 Kerne im Hauptprozessor, bis zu 76 Grafikkerne und bis zu 192 GB gemeinsamen Speicher erlaubt. Der doppelte Prozessor hätte bis zu 48 CPU-Kerne und 152 GPU-Kerne erlaubt, Apple habe diese Konfiguration jedoch noch vor Massenproduktion gestrichen. Viel zu aufwendig wäre die Herstellung, dazu wären beim Fertiger TSMC damit die Kapazitäten belegt, die man für andere, mehr massentaugliche Macs brauchte.
Apple war sich zudem unsicher, ob der neue Mac seinen Markt findet. Der Mac Studio mit M1 Ultra kostet rund 4.500 Euro, der Einstiegspreis des aktuellen Mac Pro ist „nur“ zwei Tausend Euro entfernt und liegt momentan bei rund 6.500 Euro. Der vierfache M1 Max Chip hätte den Preis um die Grenze von 10.000 Euro befördert, selbst für Firmenkunden zu teuer. Daher hat sich Apple dafür entschieden, auf den M2 Ultra zu setzen und wie im aktuellen Mac Pro Erweiterbarkeit für Speicher, RAM und andere Komponenten anzubieten.
Aktuell bester Preis: Mac Studio M1 Max