Die Marktforschungsfirma Canalys hat in ihrer aktuellen Analyse den PC-Markt im dritten Quartal in den drei europäischen Ländern Deutschland, Frankreich und Großbritannien angeschaut. Demnach hat sich die Nachfrage nach Desktop-Rechnern und Laptops im vergangenen Quartal in diesen Märkten deutlich reduziert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben die Hersteller 21 Prozent weniger Geräte verkauft – von 16,3 Mio. im Q3 2021 auf 12,8 Mio. im Q3 2022.
Besonders die Geräte im niedrigeren Preissegment (bis zu 500 US-Dollar) wurden von der Einkaufsliste gestrichen, in Frankreich haben solche preisgünstigen Laptops ein Minus von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingefahren, in Großbritannien – ein Minus von 54 Prozent, in Deutschland gar – 64 Prozent Minus. Canalys wertet dies als Anzeichen von wachsender Vermögensungleichheit: Besonders finanziell schwächere Kunden streichen in Zeiten der Krise den Kauf eines Rechners als nicht dringend bzw. verschiebbar.
Die Rechner im oberen Preissegment (nach Canalys ab 1.000 US-Dollar) hingegen haben es in den drei Ländern gar auf ein Plus von sechs Prozent gebracht. In Deutschland sind die Verkäufe von hochpreisigen Rechnern und Laptops zwar um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken, in Frankreich dagegen um 31 Prozent im gleichen Zeitraum gewachsen.
So kommt es wenig verwunderlich, dass Apple als Gewinner auf dem PC-Markt im vergangenen Quartal hervorgeht: Das Unternehmen hat nach Schätzungen von Canalys 2,3 Mio. Rechner verkauft, das sind rund 400.000 Geräte mehr als im Vorjahresquartal. Die Marktanteile des Herstellers sind ebenfalls gewachsen: von 11,8 Prozent im Q3 2021 auf 18,2 Prozent im Q3 2022. Apple ist es also gelungen, im vergangenen Quartal rund zwanzig Prozent Macs zu verkaufen. Das ist eigentlich wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Apple im Juni zwei neue Macs mit dem M2-Prozessor vorgestellt hat: das Macbook Air M2 und das Macbook Pro M2 mit der Touch Bar. Dazu ist im Portfolio als Einstiegs-Mac das Macbook Air M1 geblieben, ein guter Rechner mit einigermaßen adäquatem Preis.
Dazu musste Apple auf dem Tablet-Markt ein Minus hinnehmen: Das Unternehmen verkaufte im vergangenen Quartal rund 300.000 Geräte weniger als im Vorjahresquartal (2,8 Mio. vs. 3,1 Mio.). Da auch der gesamte Tablet-Markt in den drei Ländern schrumpfte, konnte Apple seine Marktanteile sogar ausbauen: von 45,4 Prozent im Q3 2021 auf 47 Prozent im Q3 2022.
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