Alles hat ein Ende, sogar das Jahr mit den drei Zweien. Die Macwelt geht mit diesem Artikel in die ausgedehnten Weihnachtsferien und meldet sich wieder am 9. Januar, dem 16ten Geburtstag des iPhone. In manchen Ländern darf es dann schon Autofahren und hierzulande alleine Bier und Wein kaufen – wie die Zeit vergeht!
Gestern Abend kurz vor 23 Uhr ging auch die Zeit zu Ende, in der die Sonne von Tag zu Tag tiefer am Himmel des Nordens stand, am südlichen Wendekreis steht sie um die Mittagszeit senkrecht am Himmel – das ist im südlichen Pazifik, in der Nähe der Cook-Inseln. Benannt nach James, nicht nach Tim. Jetzt geht es wieder aufwärts, am 9. Januar werden wir davon kaum zu spüren bekommen, aber dann wird es Tag für Tag, Woche für Woche besser mit dem Tageslicht.
Aber Sie kennen ja die Macwelt: Wenn die Redakteure in die Winterpause gehen, heißt das lange noch nicht, dass die Seite brach liegt. Wir haben wie üblich ein interessantes Programm für die Zeit von Weihnachten bis nach Dreikönig für Sie vorbereitet, schauen Sie täglich rein, oder zumindest in Ihr Postfach nach dem Macwelt-Newsletter mit aktuellen Lesetipps. Der Adventskalender, der in diesem Jahr erzählt, dass früher mehr Lametta, nein, mehr analog war, geht auch noch bis zum 24. Dezember – die Gewinner der letzten Folgen werden wir freilich erst im Januar auslosen.
Bis dahin wird es in der Mac-Welt eher ruhig sein, gibt ja auch keine Macworld Expo mehr im Januar, die ihre Schatten vorauswirft. Dezember-Überraschungen erwarten wir auch keine mehr – das war nicht immer so. Am 20. Dezember 1996 gegen Abend unserer Zeit erreichten uns aus Cupertino Nachrichten, derentwegen wir buchstäblich die Druckpressen stoppen ließen: Apple kauft NeXT und holt seinen Gründer Steve Jobs zurück in die Firma. Kostenpunkt: 400 Millionen US-Dollar, die bis dato größte Übernahme Apples und selbst inflationsbereinigt heute immer noch die Nummer drei hinter der Akquise von Beats und der 5G-Modem-Sparte Intels.
Macwelt.de gab es damals noch nicht, wir unternahmen seinerzeit erste Gehversuche in den proprietären Angeboten von T-Online, AOL und Compuserve – ist das lange her! Aber natürlich hatten wir gerade ein Heft fertig in die Druckerei geliefert, das als Ausgabe 2/1997 Anfang Januar erscheinen sollte. Die nächste Macwelt, die nominelle März-Ausgabe, wäre dann nochmal vier Wochen später an den Kiosk gelangt. Also ruft die Chefin vom Dienst in der Druckerei an und der Chefredakteur den Fachredakteur für Aktuelles, die Schlussredakteurinnen und die Layouterinnen vom Glühweinstand zurück – an die Arbeit, meine Damen und der Herr! So schafften wir es gerade noch, die Weihnachtsüberraschung von 1996 in das erste Heft von 1997 zu bringen.
Der Rest ist Geschichte – unser gedrucktes Heft leider auch. Mit der Entscheidung, Steve Jobs mitsamt Mitstreitern seiner nächsten Firma NeXT zurück nach Cupertino zu holen, ging Apple eine Wette auf seine Zukunft ein – und gewann diese haushoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass Apple dieser Tage eine ähnlich weit reichende Entscheidung trifft, ist recht gering, der Druck auf das Unternehmen ist nicht mehr der von Ende 1996. Wir können also nach Feierabend beruhigt an den Glühweinstand gehen und von dort nach Hause in den Weihnachtsurlaub wanken.