Leistungsstarke Macs und andere Apple-Geräte spielen natürlich erst dann ihre Geschwindigkeit komplett aus, wenn auch die Netzwerkverbindungen so schnell wie möglich sind. Um die WLAN-Geschwindigkeit und die generelle Leistung zu verbessern, helfen Technologien wie WLAN-Mesh, der neue Standard WiFi 6 bringt weitere Verbesserungen.
Neuer Standard mit neueren Geräten
Neben aktuellen Macs unterstützen auch aktuelle iPhones ab dem Baujahr 2019 (iPhone 11/Pro) und iPads ab dem Baujahr 2020 WiFi 6. Wir haben das Thema im Beitrag „Wi-Fi 6: Alles, was Sie wissen müssen“ bereits behandelt. Darüber hinaus haben wir im Beitrag „Was tun, wenn WLAN am Mac nicht mehr funktioniert“ beschrieben, wie sich WLAN-Probleme mit macOS beheben lassen. Schlussendlich ist nur ein fehlerfreies WLAN auch ein schnelles WLAN.
Der Standard Wi-Fi 6E verwendet das 6-GHz-Funkband, um auf unterstützten Geräten schnellere und zuverlässigere Drahtlosverbindungen zu ermöglichen. Mehr dazu ist auf der Apple-Seite „Wi-Fi 6E-Netzwerke mit Apple-Geräten verwenden“ zu finden. Generell entspricht 6E den Möglichkeiten von Wi-Fi 6 und kann Werte für die Datenübertragung erreichen, die auch in 5G-Netzwerken üblich sind, allerdings mit deutlich geringeren Kosten und vor allem lizenzfrei. Das iPad Pro M2 unterstützt zum Beispiel WiFi 6E.

Dominik Tomaszewski / Foundry
Wir erklären im folgenden Beitrag die Einstellungen für WLANs auf Fritzboxen von der aktuellen Version 7.5x. Diese steht leider nicht für alle Fritzboxen zur Verfügung, jedoch für die jüngsten Modelle. Die jeweiligen Einstellungen (sofern vorhanden) sind in den meisten Fällen bei älteren Versionen von FritzOS an ähnlicher Stelle zu finden. Auch andere Router wie die Speedboxen der Telekom bieten derartige Einstellungen.
Lesetipp: Die beste Hardware für das perfekte WLAN mit Mesh
macOS und Wifi 6/802.11ax im Einklang
Allein Macs mit M1/M2-Prozessor unterstützen WiFi 6, ein Marketingname für den Standard IEEE 802.11ax. Dieser bietet mehr Leistung, wenn alle Geräte im Netzwerk und nicht nur der WLAN-Router ihn unterstützt. Grundsätzlich sind mit WiFi 6 Geschwindigkeiten von bis zu 4.8 Gbit/s möglich, abhängig von den eingesetzten Geräten. Seine Vorteile spielt der Standard vor allem dann aus, wenn sich im lokalen Netz zahlreiche Geräte tummeln. Bei Videoübertragungen mit 4K oder 8K ergibt es durchaus Sinn, auf WiFi 6 zu setzen und auch bei anderen Szenarien, bei denen große Datenmengen im Spiel sind.
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Wifi 6 nutzt das 2,4-Gigahertz- und 5-Gigahertz-Band für seine Datenübertragungen teilweise parallel. Dadurch können auch mehrere Geräte gleichzeitig mit maximaler Leistung Daten im WLAN senden. Wer einen WiFi-6-fähigen Mac hat, sollte daher überlegen, auch einen Wifi 6-fähigen WLAN-Access-Point zu verwenden, der die Leistung im Netzwerk ausspielen kann. Mit Wifi 6 können mehrere Geräte gleichzeitig auf vielen Kanälen senden, aber auch ein einzelner Mac kann mehrere Kanäle gleichzeitig nutzen, um die Übertragungsgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen.
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Weitere Verbesserungen bringen Access Points, die Spatial Reuse (räumliche Wiederverwendung) unterstützen. Bei dieser WiFi-6-Technik kann ein Kanal bereits wieder verwendet werden, wenn das Signal in der Nachbarzelle auf dem Kanal noch gerade so funktioniert, in der eigenen Zelle aber sehr gut ist. M1/2-Macs mit einer schnellen Verbindung zum WLAN-Router/Access Points können in diesem Fall stabiler und schneller im WLAN kommunizieren. Außerdem können in diesem Fall mehr Geräte gleichzeitig mit maximaler Leistung über das WLAN kommunizieren.
Mesh-Netze, Seamless Roaming und WLAN-Abstimmung auf Fritzboxen
Seit macOS 11 Big Sur verstehen sich Macs auch auf Mesh-Netzwerke. In modernen Netzwerken arbeiten WLAN-Access-Points wie Fritzbox-Router und andere Geräte besser mit Repeatern zusammen. Mesh-Repeater bieten ein intelligentes WLAN ohne Verbindungsabbrüche beim Wechsel zwischen den Access Points und Repeatern. In modernen Fritzboxen mit FritzOS 7.50 wird die Leistung im Netzwerk noch einmal verbessert. Aber auch etwas ältere Geräte verfügen über Technologien, mit denen sich die Kommunikation im Netzwerk deutlich verbessern lässt. WLAN-Roaming und der Nachfolger WLAN-Mesh ermöglichen eine bessere Verbindung zwischen verschiedenen Fritzboxen und Repeatern, die diese Technik unterstützen.

Thomas Joos
WLAN-Clients wie der Mac, das iPhone oder auch iPads steuern selbständig, mit welchem Zugangspunktpunkt sie sich verbinden. Es spielt daher eine wichtige Rolle, dass auch die Software auf dem Endgerät auf dem neuesten Stand ist, damit die Apple-Geräte den Access Point mit der aktuell schnellsten Verbindung im Netzwerk erkennen. Auf AVM Fritzboxen bietet es sich außerdem an, bei “WLAN > Funkkanal” die Option „Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen“ zu aktivieren.

Thomas Joos
So wird das WLAN maximal stabil
Stabil und schnell ist das lokale Netz vor allem dann, wenn alle Access Points und Repeater das gleiche WLAN nutzen, Meshfähig sind und auch bei den Repeatern das Mesh-Netzwerk aktiv ist. Alle WLAN-Repeater und auch der Router sollten dafür über die aktuelle Software verfügen. Fällt ein Repeater in einem Mesh-Netzwerk aus, erkennen das die Geräte von AVM und stellen sich auf neue Verbindungen ein (Self Healing). Der Timeout kann jedoch teilweise mehrere Minuten andauern, was für den professionellen Einsatz nicht gerade ideal ist. Heimnetzwerke profitieren aber davon, da hier die Stabilitätsanforderungen häufig niedriger sind.
Repeater, die darüber hinaus auch „Band Steering“ unterstützen, ermöglichen es Endgeräten, die mit dem 2,4-GHz- und dem 5-GHz-Standard kompatibel sind (Dualband), den Standard zu verwenden, der aktuell die beste Leistung bietet. Diese Technik muss nicht aktiviert werden, sie ist automatisch aktiv. Die Einstellung dazu wird in FritzOS über „WLAN > Funkkanal“ vorgenommen. Mit „Funkkanal-Einstellungen anpassen“, dann „WLAN-Geräte automatisch zwischen den 2,4- und 5-GHz-Frequenzbändern sowie zwischen mehreren Fritz-Produkten im Mesh steuern“ aktivieren Sie diese Funktion. Wichtig ist dazu auch die Einstellung „WLAN-Koexistenz aktiv“.

Thomas Joos
Hier kann etwas Herumspielen mit diesen Einstellungen dabei helfen, die Leistung und die Abdeckung im WLAN zu verbessern.
IPv6, bessere Mesh-Repeater und mehr Leistung im Netzwerk
Bei Fritzboxen mit FritzOS 7.50 ist darüber hinaus automatisch IPv6 im Netzwerk verfügbar und automatisch aktiviert. Das gilt auch für die Internetschnittstelle, da immer mehr Internetanbieter auf den Nachfolger von IPv4 setzen. Bei Mesh-Netzwerken gibt es mit FritzOS 7.50 weitere Verbesserungen. Repeater können zwischen den Bändern und Kanälen wechseln und bei Bedarf auch parallel auf mehrere Bänder setzen. Das erhöht die Leistung und die Stabilität im Mesh-Netzwerk. Es sind auch an dieser Stelle keine Anpassungen notwendig, außer der Aktivierung der Funkbänder in den Netzwerkeinstellungen der Fritzbox.

Thomas Joos