Macwelt wünscht einen guten Morgen und ein frohes neues Jahr! Möge es gesünder und vor allem friedlicher werden als die 20er bisher, wäre mal Zeit für Goldene Zwanziger.
Für Apple werden die das gewiss. Exakt 16 Jahre nach seiner Vorstellung auf der Macworld Expo in San Francisco (9.41 Uhr Ortszeit …) ist das iPhone immer noch höchst erfolgreich, ein Goldesel, ein Kassenschlager. Die Probleme, die Apple zuletzt hatte und die sich auch noch im ersten Kalenderquartal 2023 ein wenig hinziehen werden, hätten andere Unternehmen gerne – die Nachfrage übersteigt das Angebot. Zumindest gilt das für die Top-Produkte der Reihe, aber mit denen macht Apple auch die besten Geschäfte. Im Laufe der restlichen Zwanziger wird Apple das Prinzip “Personal Computer” aber auf die nächste Stufe heben müssen. Die Prognose, dass Smartphones in den nächsten sieben Jahren an Relevanz verlieren werden und in den Dreißigern ein Nischendasein fristen, wie heute Desktop- und Laptop-Computer für den persönlichen Gebrauch, ist nicht allzu weit hergeholt.
Die Vision ist klar: Den leistungsfähigen und hochvernetzten Computer mit dem hervorragenden Bildschirm wird man bald nicht mehr in die Hosentasche stecken und hervorholen, wenn man ihn benötigt, sondern aufsetzen oder auch gleich permanent auf der Nase tragen. Wie man hört, wird das Apples wesentliches Produkt des Jahres 2023, wobei man unter Umständen nicht viel mehr bekommt als einen bahnbrechenden Prototypen mit gewissen Einschränkungen. Das war beim iPhone vor 16 Jahren auch der Fall: Kein GPS, kein 3G und die Kamera war eher lächerlich. Aber das Prinzip iPhone, die Vereinigung von drei Geräten in einem, hat den Nerv der Zeit genau getroffen.
Eine womöglich Apple Glasses genannte AR/VR-Brille wird das iPhone nicht Mitte oder Ende dieses Jahres überflüssig machen, ganz im Gegenteil. Aber schon bevor es in zwei Jahren volljährig wird, dürfte das iPhone seinen Nachfolger gefunden haben.
Lesetipps für den Montag:
Was in Las Vegas passiert: Apple war noch nie auf der Computermesse für Endverbraucher CES in Las Vegas, zumindest nicht als Aussteller. Nicht nur neue PCS und TV-Geräte sind auf der Consumer Electronics Show zu sehen, sondern auch ein paar Exponate, die sich für Apple und seine Kunden als interessant erweisen könnten, findet Macworlds Michael Simon. So zeigen Hersteller wie Samsung interessante Alternativen für das Studio Display, immer mehr Peripherie setzt auf Magsafe. Interessant zu sehen ist, wie Intel seine neuesten Chips anpreist und deren Leistungsfähigkeit in Relation zu Apples M2-Chips setzt. Für die fernere und nicht so ferne Zukunft sind Ausstellungsstücke wie ein eines faltbares Display von Samsung relevant oder die Kooperation von Sony mit Honda, die Auswirkungen auf Apples Project Titan haben könnte.
Was auf der WWDC passiert: Zuletzt hatte Apple im Jahr 2009 im Januar eine Messe besucht, die Macworld Expo. Ein Jahr danach gab es das bisher letzte Januar-Event, die Vorstellung des iPad am 27. Januar 2010. Im letzten Jahr kursierten Gerüchte, das Jahr 2023 beginne gleich mit einem Paukenschlag Apples, einem Special Event, auf dem der Konzern seine AR/VR-Brille vorstellen werden. Der Termin dürfte weitgehend vom Tisch sein, das Produkt ganz sicher nicht. Wie am Freitag der meist recht gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo twitterter, werde es mit einem Januar-Termin nichts, der Prozess der Entwicklung benötige noch Zeit. Genau konnte er aber nicht sagen, ob die Brille Thema auf dem Frühjahrsevent sein werde oder ob sich Apple bis zur WWDC noch Zeit lasse. Prinzipiell erscheint die Entwicklerkonferenz als der geeignetere Termin.
Via Satellit: Seit Ende des vergangenen Jahres bietet Apple den Nutzern von iPhone 14 und iPhone 14 Pro einen Notruf per Satellit, der schon einigen Personen, die sich in der Wildnis verirrt haben, geholfen hat. Qualcomm kündigt nun für die zweite Jahreshälfte Qualcomm Satellite an, eine ähnliche Funktion, die auf High-End-Android-Smartphones kommen soll – abhängig aber von Provider und Hersteller. Wie Apples Lösung soll Qualcomm Satellite anfangs eine Einweg-Kommunikation anbieten, allenfalls Rettungsdienste können Rückfragen stellen, die Notfallkontakte werden informiert. Künftig soll jedoch eine Zwei-Wege-Kommunikation möglich sein, zum Austausch von Textnachrichten.
Der Vorleser: Die Leute lesen offenbar immer weniger, der Markt für Audio-Bücher boomt daher. Nur ist es recht aufwendig und damit teuer, aus einem gedruckten Buch ein Hörbuch zu machen. Mit seinem Projekt “Digital Narration” will Apple es insbesondere kleinen Verlagen und unabhängigen Publishern ermöglichen, aus Büchern Hörbücher zu machen – mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, die auf Samples echter Vorleser beruht. Erste Ergebnisse sind bereits in Apples Book Store zu finfen, dazu sucht man einfach in der App Bücher nach “AI Narration”. KI-Hörbücher gibt es aber zunächst nur auf Englisch.
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