Die alljährlich in Las Vegas abgehaltene Consumer Electronics Show ist für Apple-Fans in den meisten Fällen uninteressant. Seitdem Apple 2009 zuletzt auf der Macworld Expo war und bei einer Keynote neue Produkte zeigte, ist der Januar traditionell ein sehr ruhiger Monat für Apple. Die Flut an auf der CES gezeigten Neuheiten ändert daran nicht viel.
Sicherlich gibt es Ankündigungen, die Apple-Nutzer betreffen, wie das Otterbox OtterGrip, das Ihnen Magsafe und einen eingebauten Griff bietet, oder das neue Thunderbolt-4-Dock von Plugable für das Macbook Pro, aber die meisten CES-Ankündigungen werden Apple-Fans nicht aus den Socken hauen. Aber ein zweiter Blick kann sich lohnen: Zwischen all den Laptops, Fernsehern und Lautsprechern gibt es einige CES-Trends, die Apple-Fans unbedingt kennen sollten.
Apple-Display-Alternativen sehen gut aus
Sie mögen zwar etwas teuer sein, aber das Studio Display und das Pro Display XDR von Apple sind zwei der besten und am besten aussehenden Monitore, die man kaufen kann. Ein paar Thunderbolt-kompatible CES-Produkte scheinen das zu ändern.

Samsung
Samsungs 27-Zoll 5K ViewFinity S9 ist ein direkter Konkurrent von Apples Studio Display mit einem wunderschönen Metallrahmen, einer 4K-Kamera und einer matten Oberfläche, um Blendeffekte zu reduzieren. Und Dells neuer UltraSharp-Monitor hat die gleiche Größe und Auflösung wie das Pro Display XDR, verfügt aber zusätzlich über eine 4K-Kamera und einen höhenverstellbaren Standfuß mit „intuitivem, einfachem Zugang zu den Anschlüssen, damit Sie Ihr Zubehör und Ihre Geräte problemlos anschließen können.“
Wir wissen nicht, wie viel diese Monitore kosten werden, wenn sie in der ersten Jahreshälfte auf den Markt kommen – oder welche Display-Upgrades Apple für 2023 in petto hat – aber Mac-Nutzer, die nach einem attraktiven Monitor suchen, sollten bald ein paar mehr Optionen haben.
Magsafe wird bald überall sein
Magsafe hat sich seit seiner Einführung mit dem iPhone 12 kaum verändert, aber das Jahr 2023 könnte den Durchbruch bringen. Während der CES kündigte das Wireless Power Consortium den Qi2-Standard mit einem neuen Magnetic Power Profile an, das auf Apples Magsafe-Technologie basiert. Das bedeutet, dass Magsafe noch besser werden sollte, da das Konsortium „signifikante zukünftige Steigerungen der kabellosen Ladegeschwindigkeiten“ verspricht und hoffentlich Zubehörhersteller anspornt, dafür zu produzieren.
Ein faltbares iPhone scheint etwas realistischer
Auf ein faltbares iPhone werden wir wahrscheinlich noch lange warten müssen, vor allem weil die Vorteile eines solchen Gerätes zweifelhaft sind. Auf der CES hat Samsung jedoch zwei neue flexible OLED-Displays vorgestellt – das Flex Hybrid, das sich von einem 10,5-Zoll-Display auf ein 12,4-Zoll-Display auffalten lässt, und das Flex Slidable Duet, das sich von 13,5 Zoll auf 17 Zoll erweitern lässt.

Samsung Display
Bei beiden Displays handelt es sich um Konzepte, die wahrscheinlich noch Jahre von der Massenproduktion entfernt sind, aber sie zeigen, wie die Technik voranschreitet. Ein faltbares iPad wäre für Apple weit sinnvoller als ein faltbares iPhone und diese neuen Displays werden sicherlich das Interesse von Apple wecken.
Apple spukt in den Köpfen der PC-Chip-Hersteller herum
Apple hat auf der WWDC weder einen neuen Chip noch ein neues Macbook vorgestellt, aber das merkt man nicht, wenn man Intel und AMD zuhört. Intel kündigte seine 13. Generation der Intel Core-Mobilprozessoren an und prahlte damit, dass sie die höchste Taktfrequenz für den Laptop-Markt hätten. In der Zwischenzeit behauptete AMD, dass seine neuen Ryzen 7040 Series Mobile Prozessoren „die Apple M2 CPU um bis zu 20 Prozent übertreffen und dabei bis zu 50 Prozent energieeffizienter sind“. Die Ryzen 7040HS Series Mobile-Prozessoren hingegen sollen „bis zu 34 Prozent schnellere Multithreading-Leistung“ gegenüber einem M1 Pro Macbook Pro mit 32 GB RAM bieten.
Für zwei Unternehmen, die sich eigentlich gegenseitig bekämpfen sollten, schenken sie Apple und seinem 15-prozentigen Marktanteil sehr viel Aufmerksamkeit. Apple hat gerade einmal zwei Mac-Chips und hat sein leistungsstärkstes Gerät noch gar nicht vorgestellt, und schon werden die größten PC-Chiphersteller hellhörig. Wenn das kein Zeichen dafür ist, dass Apple alles richtig macht, dann weiß ich nicht, was es ist.
Das Apple Car ist plötzlich gar nicht mehr so weit hergeholt
Seit fast zehn Jahren hören wir immer wieder vom Apple Car. Dass ein Unternehmen, das tragbare Gadgets und Computer herstellt, ein Auto baut, scheint so unwahrscheinlich wie eh und je. Aber wir haben auf der CES einige Dinge gesehen, die uns zum Nachdenken gebracht haben.

Afeela
Sony tut sich mit Honda zusammen, um seine Vision eines Elektroautos mit dem Afeela zu verwirklichen, das 2025 auf den Markt kommen soll. Das Auto hat ein futuristisches Design und ein elegantes Interieur, das an das Carplay-System der nächsten Generation von Apple erinnert.
Ebenfalls auf der CES gab der BMW i Vision Dee sein Debüt, der dank 240 individueller E-Ink-Panels die Farben wechseln kann, sowie ein berührungsempfindliches Lenkrad und ein Windschutzscheiben-Display besitzt, das durch einen Mixed-Reality-Slider gesteuert wird. Es ist ein weit hergeholtes Konzept, obwohl BMW sagt, dass einige der Funktionen des i Vision Dee verfügbar sein werden.
Bei beiden Konzepten geht es weniger um das Auto als um die Technik und es ist schwer, sie nicht als Präventivschlag gegen ein vermutetes Apple Car zu sehen. Es ist auch nicht schwer, sich vorzustellen, wie Apple eines Tages die Welt mit einem eigenen Fahrzeug schockieren könnte, vor allem wenn es mit einem bestehenden Hersteller zusammenarbeitet, wie es Sony getan hat.
Dieser Artikel ist zuerst bei Macworld erschienen und wurde aus dem Englischen übersetzt.