Unsere Wertung
Pro
- Gute, professionelle Tools für die Optimierung
- Ebenenverwaltung für die Videos
- Coole Effekte in Echtzeit
- Export nach MP4, MOV und Motion
- Für Pixelmator-Pro-User kostenlos
Kontra
- Teils kaum dokumentierte und schwer zugängliche Funktionen
- Export klappt nicht immer
Fazit
Pixelmator-Pro-User freuen sich über zusätzliche und umfangreiche Funktionen zur Video-Bearbeitung, die sich optimal in iMovie und anderen Schnittprogrammen weiter nutzen lassen.
Preis beim Test
$39.99
Aktuell bester Preis: Pixelmator Pro
Zunächst ein ganz wichtiger Unterschied – Apple iMovie für Mac und iOS gibt es kostenlos zu den Geräten aus Cupertino dazu, für Pixelmator Pro muss man immerhin 60 Euro bezahlen, erhältlich im Mac App Store ab macOS 11. Außerdem ist iMovie ein „richtiges“ Schnittprogramm, dagegen kann Pixelmator Pro lediglich wichtige Vorarbeiten leisten. Und genau diese haben wir uns angeschaut. Was aber ausdrücklich nicht möglich ist: mit Pixelmator Pro 3.2 ein regelrechtes Video samt Titeln und Übergängen oder Szenenfolgen zu schneiden. Was geht sonst?
Wichtiger Vorteil: Ebenenverwaltung
Die stärkste Eigenschaft von Pixelmator Pro 3.2 ist sicherlich, dass man Videos damit genauso bearbeiten und verbessern kann wie digitale Fotos, wofür die Bildbearbeitung ursprünglich entwickelt wurde. Vor allem die Ebenenverwaltung ist dabei ein großer Vorteil – denn so lassen sich zahlreiche Effekte, Filter und andere Anwendungen einfach über den importierten Film legen und prüfen, bevor man das fertige Ergebnis exportiert.
Zu den grundlegenden Videobearbeitungstools in Pixelmator Pro 3.2 gehören Vorgänge wie Zu- und Beschneiden oder Farbanpassungen. Text, Bilder und Formen lassen sich hinzuzufügen sowie Masken auf Videos anwenden. Ferner kommt Pixelmator Pro mit Videovorlagen für schnelle Projekte und Beiträge auf Youtube oder auch professionell gemachten Filmtiteln. Spannend sind Exportmöglichkeiten wie das Erstellen von GIFs aus den Videos, ansonsten in gängigen Formaten wie MP4 und MOV. Doch Motion-User werden auch diese Unterstützung beim Export zu schätzen wissen.
Umfassende Filter und Effekte nutzbar
Ein bedeutendes Feature ist wie gesagt, dass sich die umfangreichen Bildbearbeitungsfunktionen von Pixelmator Pro auch auf die importierten Filme anwenden lassen, so etwa Farbanpassungen, Mehrkanal-Kurven oder der Farbradausgleich. Das Programm verfügt zudem über eine intelligente Bildverbesserungsfunktion (ML: Machine Learning), was besonders bei älteren oder schlecht belichteten Videos deutliche Vorteile bringt. Ebenso erhält man die vollständige Palette von Vektorwerkzeugen. Das alles funktioniert übrigens, während das Video weiter läuft und die Veränderungen in Echtzeit anzeigt. Einen knappen Eindruck davon gibt das Pixelmator-Video auf Youtube:
Was uns leider nicht gelang, ein störendes Objekt aus einem laufenden Film zu entfernen. Das klappt jedoch nur in jedem einzelnen Frame, aber nicht über das Video insgesamt. Oder hier fehlt einfach eine genauere Anweisung, wie es doch funktionieren könnte.
Weitere Funktionen in eigenem Menü
Direkt unterhalb des importierten Films zeigen sich die Werkzeuge für Ton, Abspielen des Videos und versteckt unter drei Punkten, um den Film schnell zu spulen (scrubbing), zu trimmen (also am Anfang oder am Ende zu verkürzen) sowie zum Setzen des Verhaltens des ersten und letzten Videoframes mit unterschiedlichen Effekten. Das ist aber nicht so leicht umzusetzen, zumal wir einmal mehr eine ausführlichere Dokumentation dazu außer diesen knappen Ausführungen hier bisher nicht entdecken konnten.
Man hat jedenfalls fast endlose Möglichkeiten, ein Video zu optimieren oder nach Belieben zu verändern. Das ist weitaus mehr, als die im Vergleich überschaubaren Angebote von iMovie. Dort lassen sich die Resultate nach dem Export aus Pixelmator Pro leicht weiter verarbeiten beziehungsweise in ein Filmprojekt integrieren. Übrigens lassen sich auch Videos, die man in Apples Foto-App gespeichert hat, genauso wie Bilder direkt in Pixelmator Pro bearbeiten. Und dann auch entsprechend in iMovie weiter nutzen.
Fazit und Empfehlung
Ein eigenes Programm ist die Videobearbeitung von Pixelmator Pro nicht. Das macht die Entscheidung dafür oder dagegen einfach. Denn wer Pixelmator Pro 3.2 ohnehin für die Bildbearbeitung nutzt, kann diese Möglichkeiten für das Editieren von Videos problemlos testen. Das fällt mit den vertrauten Tools leicht. Leider fehlt für manche Spezialfunktion eine gute Anleitung, und wenn, dann auch nur auf Englisch. Ein Ersatz für iMovie ist Pixelmator Pro natürlich nicht – trotzdem sind die Optionen zur Verbesserung und Verfremdung von kompletten Videos oder Abschnitten daraus sehr umfangreich und machen auch mit iMovie sowie anderen verwendeten Schnittprogrammen gestaltete Filme umso beeindruckender.