Das könnte Steve Jobs sich im Grab umdrehen lassen: Bloomberg-Redakteur Mark Gurman schrieb gestern, dass Apple an einem Macbook Pro mit Touchscreen arbeite, einer Eingabemethode, die das Unternehmen bis dato als alles andere als ideal für Desktops und Laptops ansah.
Ungenannte Quellen behaupten, der erste Mac mit Touchscreen würde im Jahr 2025 im Rahmen eines größeren Updates für das Macbook Pro erscheinen. Das Laptop würde immer noch über eine Tastatur und ein Trackpad verfügen, aber der Touchscreen “würde Toucheingaben und Gesten unterstützen – genau wie ein iPhone oder iPad”. Außerdem würden die Touchscreens OLED-Technologie verwenden, was unabhängig davon schon Analysten wie Ming-Chi Kuo oder Ross Young prognostizierten.
Systemfrage nicht endgültig geklärt
Gurman berichtet, dass macOS “wahrscheinlich” auf diesen ersten Touchscreen-Macs zum Einsatz kommen werde und dass das Unternehmen nicht daran arbeite, macOS und iPadOS zu kombinieren. Gurman sagt jedoch nichts darüber, ob macOS mit UI-Elementen aktualisiert werde, die berührungsfreundlicher sind. Die derzeitige Möglichkeit, iPhone-Apps auf einem Mac zu nutzen, ist laut Gurman aufgrund der fehlenden Touch-Eingabe “eine frustrierende Erfahrung”, was darauf schließen lassen könnte, dass Apple die zukünftige Touchscreen-Implementierung für die Nutzung von iPhone- und iPad-Apps auf dem Mac optimiere.
Mit dem M1 und macOS Big Sur hat Apple die Möglichkeit geschaffen, iOS/iPadOS-Apps auf dem Mac auszuführen, auch wenn es sich dabei eher um eine Option als um eine alltägliche Funktion handelt. Die meisten Menschen verwenden für ihre Arbeit immer noch Mac-Apps, die für die Arbeit mit einem Cursor ausgelegt sind und vertraute Elemente verwenden, die maus- und trackpadfreundlich sind.
Apple vereinigt Toaster und Kühlschrank
PC-Hersteller haben schon seit Jahren Touchscreen-Laptops im Angebot, und die Einführung eines Macbook mit Touchscreen wäre eine bedeutende philosophische Veränderung für das Unternehmen. Der verstorbene Steve Jobs hat seine Abneigung gegen Touchscreens deutlich zum Ausdruck gebracht und einmal gesagt, dass “der Arm abfallen würde”, wenn man einen solchen Bildschirm benutzt. Tim Cook ist bei diesem Paradigma schon in den ersten Tagen seiner Tätigkeit als CEO geblieben, als er während einer Telefonkonferenz im Jahr 2012 die Frage nach Apples Plänen für einen Touchscreen-Laptop beantwortete: “Sie können einen Toaster und einen Kühlschrank zusammenführen, aber das wird den Leuten nicht gefallen.”
Die Zeiten ändern sich jedoch, wie Gurman mit einem Interview von Apples Craig Federighi mit Joanna Stern vom “Wall Street Journal” belegt, worin dieser auf die Frage nach einem Mac mit Touchscreen antwortete: “Wer kann das schon sagen”. (Es sollte allerdings darauf hingewiesen werden, dass Federighi diese Antwort als Scherz auf die schnellen Fragen von Stern in diesem Teil des Interviews machte).