Die Bank Goldman Sachs hat in einer aktuellen Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC die Zahlen ihrer Geschäftszweige veröffentlicht (via 9to5mac). Besonders interessant sind dort Berichte aus der Sparte “Plattform Solutions”, das sind bei Goldman Sachs Kundengeschäfte und -dienstleistungen, ein Großteil davon soll durch Apple Card entstanden sein, so die Experten bei Bloomberg.
Warum die Bank rote Zahlen schreibt – Apple Card zu erfolgreich?
Aktuell schreibt die Bank bei ihren Kundengeschäften rote Zahlen: In den vergangenen neun Monate des Jahres 2022 haben sich die Verluste in der Sparte auf 1,211 Mrd. US-Dollar summiert. Auch in den zwei vergangenen Jahren war der Bereich nicht profitabel: 2021 musste Goldman Sachs 1,047 Mrd. USD abschreiben, 2020 – 783 Mio. USD. Vor allem die sogenannten “Operating Expenses”, Betriebsaufwendungen für das Betreiben des Zahlungsservice.
Den zweiten Teil an Ausgaben belegen “Provisions for credit losses”, die Kreditausfallrückstellungen. Diese muss jede Bank hinterlegen, um in Fall der Fälle für die nicht zurückgezahlte Kredite aufkommen zu können. Goldman Sachs nimmt zwar bei seinen Consumer Platforms ebenfalls das Geld ein, – im dritten Quartal 2022 waren es 290 Mio. US-Dollar, – doch die können noch nicht die wachsenden Ausgaben decken. Die Experten gehen davon aus, dass die Bank erst 2025 mit seinen Endkundengeschäften eine schwarze Null schreiben wird. Bei dem Start von Apple Card 2019 wurde noch von 2022 als einem Jahr ausgegangen, wenn die Sparte schwarze Zahlen schreiben soll.
Lesetipp: Apple Card wächst schnell, Goldman Sachs kommt nicht mit
Die aktuell steigenden Zahlen bei den Kreditausfallrückstellungen zeigen jedoch, dass die Apple Card gut angenommen wird: Im zweiten Quartal 2022 haben sich diese Rückstellungen um 86 Prozent gegenüber dem Vorquartal erhöht, im dritten Quartal 2022 – immerhin um 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die roten Zahlen bei Goldman Sachs erklären in etwa, warum die beiden Unternehmen ihre Dienstleistungen nicht auf weitere Länder ausweiten – man baut kein verlustreiches Geschäft aus.