Macs sind teuer, gewiss. Ein stets vorgebrachtes Argument bezieht sich auf den Wiederverkaufswert, Macs verlieren nicht so schnell an Wert. Will man aber zur Finanzierung des neuen Macbook Pro oder des Mac Mini M2 einen etwas älteren Rechner heranziehen, sollte man ihn privat oder über gängige Portale verkaufen und nicht bei Apple in Zahlung geben.
Das mag zwar die bequemste und womöglich auch sicherste Methode sein, aber auch die, bei der man die geringsten Erlöse erzielt. Der bekannte YouTuber Marques Brownlee retweetet eine Probe aufs Exempel – der Apple Store Online bietet für einen Mac Pro von 2019 in einer Konfiguration, die es für rund 50.000 US-Dollar dort auch immer noch zu kaufen gibt, gerade einmal 970 US-Dollar. Dafür könne man nicht einmal ein iPhone 14 Pro kaufen, bemerkt Brownlee süffisant.
Das mag ein kurioser Einzelfall sein, scheint bei Apple aber Methode zu sein. In den Antworten auf Brownlees Tweet finden sich genügend andere Beispiele. Das Macbook Pro M1 Max mit 10 CPU- und 24 GPU-Kernen samt 4 TB SSD bringt im Trade-In auch nur 720 US-Dollar. Zum Vergleich: Für das Upgrade von 512 GB auf 4 TB SSD verlangt Apple beim neuen Modell 1.200 US-Dollar.
Ein anderer hat sich das Macbook Pro M1 Max mit Maximalausstattung genommen, das Apple bis Anfang dieser Woche noch für fast 15.000 Dollar verkaufte und dem Trade-In-Programm angeboten: 2.370 US-Dollar bekäme man jetzt angerechnet. Immerhin: Wer tatsächlich am Montag noch ein solches Gerät gekauft oder generell in den letzten beiden Wochen, bekommt bei Rückgabe den vollen Preis erstattet.
So gibt man bei Apple alte Produkte in Zahlung
Die Inzahlungnahme – oder wie Apple es nennt, der “Eintausch” – erfolgt direkt auf den Shop-Seiten beim Einkauf im Apple Store Online, der Text-Link ist jedoch ein wenig unauffällig. In einem aufpoppenden DIalog gibt man zunächst die Seriennummer an (findet man auf dem Mac im Apfel-Menü, erster Eintrag “Über diesen Mac”) und beantwortet dann ein paar Fragen zum Zustand. Apple verschickt eine Rücksendebox an die angegebene Adresse, das Geld bekommt man erst dann überwiesen, wenn das Produkt angekommen und von Apple auf den Zustand überprüft wurde.
Unser Macbook Pro M1 13 Zoll mit 8 GB RAM und 512 MB SSD würde im besten Zustand (in dem es freilich auch nach über zwei Jahren intensiven Gebrauchs noch ist) immerhin noch 520 Euro bringen – etwas mehr als ein Viertel des Kaufpreises von Ende 2020. Das ist nicht üppig, aber nicht so spektakulär wenig wie in den Beispielen oben.