Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Seit gestern ist er also im Handel erhältlich, der neue Mac Mini mit M2 Pro. Wir hatten schon oft an diese oder an andere Stellen geschrieben, dass auf dem Desktop eine Lücke klafft. Die erste Generation von Apple Silicon brachte einen Mac Mini M1 und einen iMac M1, dann wieder einen Mac Studio mit M1 Max und M1 Ultra. Wollte man etwas dazwischen auf dem Desktop, musste man das Macbook Pro mit M1 Pro zweckentfremden.
Jetzt ist der gewünschte Mac Mini da – und wir haben wieder etwas zu meckern. Nicht über dessen Leistungsfähigkeit, die hat schon den Kollegen der Macworld im Test gut gefallen – erste Stimmen aus unserem Testcenter bestätigen die Ergebnisse. Die Intel-Ära ist vorbei, einzig der Mac Pro fristet in seiner Nische noch ein Dasein mit x86-Prozessoren. So richtig vermisst man den Mac Mini mit Intel-Chip nicht, der M2 Pro stellt ihn klar in den Schatten. Was nach etwas mehr als vier Jahren auch erwarten durfte.
Angesichts dieses kleinen Powerhouse fragen sich aber so manche: Und was ist mit dem Mac Mini M2, so ganz ohne Pro? Reicht der aus, für meine Zwecke? Tja, wenn man nicht gerade drei Monitore oder andere Peripherie in größerer Anzahl anstecken will, sollte es der Mac Mini M2 auch tun. Was er aber genau auf die Reihe bekommt, können wir nur aus unseren Ergebnissen mit dem M1 und denen mit Macbook Air und Pro M2 extrapolieren: Wir haben keinen Mac Mini M2 im Testcenter.
Die Kollegen des Spiegel auch nicht, dafür plaudern sie aus einem Nähkästchen, das andere womöglich gerne weiter verschlossen gesehen hätten. Denn das, womit Spiegel einen Apple-Produktmanager namentlich und wörtlich zitiert, klingt wie ein Witz, wäre es nicht ernst gemeint. Denn ja, der Mac Mini M2 komme in der Grundausstattung mit nur 256 GB SSD, aber das reiche völlig aus, denn die Leute speichern heute ohnehin die meisten Daten in der iCloud.
Bitte? 256 GB sollen für einen Desktop ausreichen, weil man ohnehin bei Apple noch ein 2-TB-iCloud-Abo gelöst hat? Allein eine über wenige Jahre gepflegte Fotomediathek könnte schon den kleinen Mini voll machen, beschäftigt man sich auf dem Desktop vielleicht auch noch mit Videoschnitt oder Audiorecording, sind 256 GB wirklich ein Witz. Ein recht schlechter, noch dazu. Außerdem können wir vermuten, dass auch beim Mac Mini die 256er-SSD langsamer sein wird als die 512er und größere Varianten.
Aber wir müssen an dieser Stelle auch Apple verteidigen: Wer Videoschnitt oder Audiorecording betriebt, greift sicher nie zur Grundausstattung, sondern rechnet auf den Preis von 699 Euro sofort die kräftigen Aufpreise für 1 TB, 2 TB oder mehr dazu. Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Hier lohnt sich die Investition in der Regel auch eher als die in mehr RAM oder gemeinsamen Speicher, wie es jetzt heißt.
Der Mac Mini M2 in der Basisversion ist an sich immer noch der gleiche wie der Urahn aus dem Jahr 2005: Man soll Tastatur, Maus und Monitor selbst mitbringen, weiterhin soll der Mini den Einstieg in das Apple-Ökosystem erleichtern und Systemwechsler überzeugen. Der Mini macht sich zudem sicher auch gut bei Behörden oder in den Computerräumen von Schulen, wenn es auf jeden Euro des Etats ankommt.
So schwanken wir immer noch bei unserer persönlichen Kaufentscheidung zwischen einem top ausgerüsteten Mac Mini M2 und dem nicht weniger aufgemotzten Mac Mini M2 Pro. Der Unterschied bei ansonsten gleicher Ausstattung beträgt etwa 400 Euro. Und da sich das über vier oder mehr Jahre erstreckt, wäre der Griff etwas höher ins Regal vielleicht gar nicht verkehrt.
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