Die Performance einer SSD ist bei Macs und iPads hängt oft stark von der Kapazität ab. Als Faustregel gilt hier: Je kleiner die Speicherkapazität, desto niedriger ist auch die Performance. Bisher fiel dies vor allem bei den Basisversionen von Macbook Air und Mac Mini mit 256 GB auf, nun gilt dies aber auch für die Macbook Pro mit 512 GB. Wie nämlich erste Tests zeigten, ist die SSD dieser Speichervariante des Macbook Pro 2023 deutlich langsamer als die des Macbook Pro 2021. Beim Test durch Derek Wise von 9to5Mac erreichte das alte Modell von 2021 nämlich mit 512 GB Kapazität knapp 3850 MB/s beim Schreiben und fast 4900 MB/s beim Lesen von Daten. Das neue Modell von 2023 erzielte dagegen nur 3145 MB/s beim Schreiben und 2973 MB/s beim Lesen – das ist zwar immer noch recht hoch, aber 20 bzw. 39 Prozent langsamer als beim Vorgänger. Diese überraschenden Ergebnisse bestätigen die Daten weiterer Tester.
Weit schneller ist übrigens das Modell mit 2 TB Speicher: In unserem Test des Macbook Pro 16-Zoll mit 2 TB Kapazität erzielen wir Datentransferraten von 6500 MB/s beim Schreiben und 5300 MB/s beim Lesen – der Speicher ist also fast doppelt so schnell wie beim Modell mit 512 GB!
Mac Mini und M2 Pro
Diese Performance-Unterschiede gelten auch für den Mac Mini M2 mit 256 GB und den Mac Mini M2 Pro: Erste Benchmark-Messungen bescheinigen dem Mac Mini M2 mit 256 GB die gleiche Performance wie dem Macbook Air M2: 1500 MB/s beim Lesen und Schreiben. Auch der Speicher des Mac Mini M2 ist somit deutlich langsamer als der des Mac Mini M1. Was für das Macbook Pro 2023 gilt, gilt gleichermaßen für den technisch sehr ähnlichen Mac Mini M2 Pro. Auch hier ist die Basisversion mit 512 GB deutlich langsamer als Versionen mit höheren Speichergrößen.
Technische Hintergründe
Wie ein Blick in das Innere des neue Macbooks zeigt, ist eine technische Änderung die Ursache: Während Apple beim Vormodell von 2021 noch vier NAND-Speicherchips mit jeweils 128 GB Kapazität verbaut hatte, sind es beim aktuellen Modell nur noch zwei Speicherchips mit 256 GB. Durch die geringere Anzahl an Speicherchips ist die Bandbreite geringer, das System kann weniger schnell auf den Speicher zugreifen. Bestellt man Versionen mit 1 TB oder größer, stehen allerdings weit höhere Datentransferraten und auch Zugriffszeiten zur Verfügung. Besonders niedrig ist dagegen die Leistung bei den Versionen mit 256 GB Speicher bzw. einem einzelnen NAND.
Dieses Phänomen war schon beim Macbook Air M2 und Macbook Pro M2 13-Zoll mit 256 GB noch extremer zu beobachten. Auch hier fiel eine geringere SSD-Leistung als bei Versionen mit höherer SSD auf. Der Unterschied ist aber noch deutlich stärker, so erreicht die Version mit 256 GB knapp 1500 MB/s beim Lesen und 1500 MB/s beim Schreiben.

Auch beim Macbook Pro M2 nutzt Apple bei der Basisversion nur noch einen Speicherchip.
iFixit
Ist der Unterschied relevant?
Die SSD des neuen Macbook Pro 2023 ist aber immer noch sehr leistungsfähig, die meisten Anwender werden in der Praxis keinen Unterschied zum Vorgänger feststellen. Das gilt sogar für die Versionen mit 256 GB Kapazität, die immer noch schneller als alle Intel-Macs sind. Der Vorteil: Durch die größeren Speicherchips kann das Macbook Pro mit bis zu 8 TB Kapazität bestellt werden, ebenso der Mac Mini M2 Pro. Ebenfalls wichtig: Wählt man beim Mac Mini statt der Version mit 256 GB die Version mit 512 GB, profitiert man auch von einer schnelleren SSD.
Hier lesen Sie unseren aktuellen Test des Macbook Pro 2023
Aktuell bester Preis: Macbook Pro M2 Pro 12-Kern CPU, 19-Kern GPU, 1 TB Speicher