Apple Pay ist ein komfortables Bezahlsystem für iOS-Geräte, vom iPhone bis zur Apple Watch. In Deutschland ist der Service seit 2018 verfügbar und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder: Apple Pay kommt ohne langwierige Registrierung aus, ermöglicht kontaktloses Bezahlen via NFC und verlangt – anders als etwa eine Kreditkarte – keine panische Kontosperrung im Verlustfall. Außerdem können Sie mit Apple Pay inzwischen auch Kryptowährungen wie Bitcoin kaufen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier.
Warum sich Apple Pay zum Kaufen von Bitcoin so gut eignet
Wer Apple Pay schon kennt, dem muss man es nicht erklären: Der Dienst ist mächtig komfortabel. Denn die Einrichtung ist einfach, wir bezahlen damit kontaktlos an Hunderttausenden Kassengeräten in Deutschland und können uns auf stabile Sicherheitsfunktionen verlassen.
Für den Kryptomarkt bringt Apple Pay aber noch einen weiteren Vorteil mit, und der heißt Geschwindigkeit. Denn gerade die teils hochvolatilen Kurse von Bitcoin und Co. verlangen beim Investment in digitales Geld oft kurze Reaktionszeiten. Schließlich können Kurse in kürzester Zeit nach stark zulegen – oder abstürzen.
Apple Pay einrichten – so geht’s
Wenn Sie Apple Pay noch nicht eingerichtet haben, dann können Sie das in ein paar kurzen Schritten nachholen. Dazu brauchen Sie zunächst einmal ein kompatibles iOS-Gerät und eine Kredit-, Debit- oder Prepaidkarte, die Sie der Wallet-App auf Ihrem Gerät hinzufügen können. Wichtig: Um nachher beim Krypto-Broker Ihrer Wahl mit Apple Pay zu bezahlen, müssen Sie auf dem verwendeten Gerät auf jeden Fall eine Debitkarte hinterlegen, eine Kreditkarte allein ist nicht immer ausreichend. Und so geht’s:
- Öffnen Sie die Wallet-App und tippen Sie dort auf „Hinzufügen“
- Wählen Sie „Debit- oder Kreditkarte“, um die Geldkarte zu registrieren. Haben Sie die Karte vorher bereits mit dem Gerät verwendet, finden Sie diese unter „Vorherige Karten“.
- Tippen Sie nun auf „Weiter“ und folgen Sie den Anweisungen der App.
- Je nachdem, von welcher Bank Ihre Karte stammt, müssen Sie diese noch verifizieren oder zusätzliche Angaben machen.
- Wenn Sie während dieser Einrichtung eine Apple Watch mit Ihrem iPhone verbunden haben, können Sie die registrierte Karte nun direkt auch für die Watch freigeben.
Eine Liste aller Länder und Regionen, in denen Sie Apple Pay nutzen können, finden Sie hier.
Bitcoins kaufen mit Apple Pay – wo geht das?
Leider nicht bei jedem Krypto-Broker. Momentan unterstützten nur einige ausgewählte Anbieter das Bezahlsystem von Apple, darunter Coinbase, Capital.com, Kraken, Binance oder Gate.io. Ein Vorteil von Capital.com: Hier fallen für den Kauf von Bitcoin keine Gebühren an.
So kaufen Sie Bitcoin mit Apple Pay
Bevor es mit dem Handel von Coins und Co. losgeht, brauchen Sie erst einmal einen Account beim Krypto-Broker Ihrer Wahl. Wir empfehlen vorher einen Blick auf die aktuelle Preispolitik zu werfen und zu prüfen, ob die zu Ihren Investitionsplänen passt. Kostenlose Einzahlungen sind beispielsweise immer willkommen.
Wer vorhat, häufig Investitionen zu tätigen und vielleicht auch mehrere Kryptowährungen kaufen möchte, sollte auf niedrige Handelsgebühren achten. Wenn Sie aber nur einmalig mit einem fixen Betrag am Kryptomarkt teilhaben möchten und bereit sind, Ihr Digitalgeld für längere Zeit zu verwahren, können Sie die auch höhere Gebühren vielleicht in Kauf nehmen, wenn der gewählte Broker dafür hohe Sicherheit und guten Kundenservice verspricht.
Die Schritte zur Kontoerstellung sind bei allen Brokern dann ziemlich identisch:
- Erstellen Sie ein Konto auf der jeweiligen Webseite oder in der App, heben Sie das verwendete Passwort und Ihre Zugangsdaten gut auf.
- In aller Regel müssen Sie via Ident-Verfahren beweisen, dass Sie tatsächlich Sie sind. Das verlangt die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) so.
- Mitunter müssen Sie Angaben zu Ihren Erfahrungen mit Finanzprodukten machen.
- Schon fertig: Jetzt können Sie Ihr Handelskonto beim Broker Ihrer Wahl mit Apple Pay aufladen und Coins kaufen.
Top Krypto-Börsen mit Apple Pay
Hier finden Sie etablierte Krypto-Börsen, bei denen Sie Ihr Konto mit Apple Pay aufladen oder zumindest die zugehörige Kreditkarte mit Apple Pay verbinden können. Beachten Sie, dass die Preise für Bitcoin und andere Kryptowährungen bei diesen Anbietern unterschiedlich ausfallen und Schwankungen unterliegen. Bevor Sie einen Broker wählen, kann es sich also lohnen, die aktuellen Preise dort auf der Webseite abzufragen.
Crypto.com
Crypto.com bietet eine breite Palette an Features und Produkten. So gibt Spot-Trading mit Hebelwirkung, Futures, Optionsscheine und OTC (sofortiger Kauf und Verkauf von Krypto). Sie handeln nicht nur mit klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin, Sie können auch NFTs traden. Auch können Sie Trade über Bots komplett automatisieren. Und Sie können Ihre Crypto.com-Visa-Karte mit Apple Pay koppeln.
Bitpanda
Mit Bitpanda können Sie nicht nur Kryptowährungen handeln, sondern auch Sparpläne mit Kryptos anlegen oder in Krypto Indizes investieren, die den gesamten Kryptomarkt abbilden. Außerdem können Sie auf Wunsch auch in Aktien & ETFs investieren. Wenn Sie sich für die Bitpanda Card entscheiden, können Sie diese mit Apple Pay verbinden und darüber bezahlen.
Binance
Bei Binance muss man vor allem die großzügige Auswahl loben: Über 600 Krypto- und Fiat-Handelspaare stehen da zur Verfügung. Future Trading ist ebenfalls möglich und der Kundenservice ist rund um die Uhr erreichbar – allerdings nur via Webseiten-Formular.
Die Gebühren sind hier fair bis günstig, hängen aber vom Handelsvolumen ab. Bis zu einer Menge von 50 Bitcoins pro Monat liegen die Trading-Gebühren beispielsweise bei 0,1 Prozent. Das Einzahlen von Kryptowährungen ist gratis, dafür fallen beim Auszahlen Gebühren an, die dann aber von der jeweiligen Währung abhängen. Stark: Ein solides Lernprogramm hilft Einsteigern bei ihren ersten Schritten und eine Wallet gibt es gleich dazu. Hier geht’s zur Gebührenliste.
Capital.com
Capital.com ist einer der besten Krypto-Broker für Einsteiger und auch für Profis gut geeignet. Anfänger üben sich hier mit einem Demo-Konto (10.000 Euro) an den ersten Schritten. Das verspricht wichtige Erfahrungen ohne finanzielles Risiko. Die Mindesteinlage beträgt bei Capital.com nur 20 Euro, das Mindesthandelsvolumen liegt bei gerade nur einem US-Dollar. Von der BaFin wird die Börse zwar nicht überwacht, sie hat in der Vergangenheit aber trotzdem schon einige Auszeichnungen erhalten.
Das geht wohl auch auf die günstige Gebührenpolitik zurück: Einzahlungen, Auszahlungen und viele nützliche Features rund um Investitionen und Kursinfos sind kostenlos. Eine Kosten- und Gebührenübersicht finden Sie hier.
Coinbase
Auch Coinbase punktet mit einem soliden Angebot: Mehr als 100 Kryptowährungen warten hier auf neue Händler. Coinbase ist sowohl in Deutschland (BaFin) als auch in den USA (FinCen) reguliert.
Es ist eine der bekanntesten Börsen und erfreut sich großer Beliebtheit, zumindest wenn man sich an den Nutzerzahlen orientiert: Rund 108 Millionen registrierte Nutzer zählt der Anbieter. Die Gebührenstruktur ist etwas unübersichtlich, langes Durchklicken nehmen wir Ihnen einmal ab: Für das Kaufen und Verkaufen fallen 1,49 Prozent an, für den Spread („Gewinn“) werden 0,5 Prozent fällig.
Dafür sind Überweisungen an andere registrierte Nutzer kostenlos und das Halten von Assets ist ebenfalls dauerhaft gratis. Eine Übersicht über Gebühren und Preise bei Coinbase finden Sie hier (englisch).
Gate.io
Gate.io ist eigentlich eine chinesische Krypto-Börse, die mittlerweile auf den Kaimaninseln beheimatet ist. Angebot und Auswahl sind hier vielleicht am umfangreichsten: Mit über 1.000 verschiedenen Kryptowährungen können wir handeln.
Bei klassischen Coins wie Bitcoin oder Ethereum fallen zudem keine Gebühren an. Generell hängen Gebühren aber vom monatlichen Handelsvolumen und dem Nutzer-Level ab, sie liegen mindestens bei 0,15 Prozent. Eine genaue Übersicht der Gebühren finden Sie hier. Ein Wallet gibt’s zur Account-Einrichtung bei Gate.io gleich dazu und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) soll Benutzerkonten besonders gut schützen. Der Anbieter wird aber von keiner Börsenaufsicht reguliert.
Kraken
Kraken gibt es bereits seit rund 10 Jahren, die Krypto-Börse verfügt sogar über eine offizielle Bank-Lizenz und sitzt in San Francisco. Mehr als 200 Kryptowährungen lassen sich hier handeln, ab einem sehr hohen Handelsvolumen klappt das sogar kostenlos. Aktuell testet man dort ein gestaffeltes Gebührenmodell, das Sie hier einsehen können.
Der US-Dienstleister hat bisher noch keine BaFin-Lizenz, das ist aber nicht unbedingt ein Warnsignal, denn die Börse seit vielen Jahren etabliert und wird in Großbritannien sowie in Nordamerika reguliert.
Konten schützen wir hier mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und eine schnelle Instant-Buy-Funktion kommt uns beim Handeln mit volatilen Kryptowährungen entgegen. Krypto-Käufe per Kreditkarte werden von Kraken aber mit recht hohen Gebühren von 3,75 Prozent belegt.
Bitcoin und Bitcoin-CFD, was ist der Unterschied?
Bei einigen Brokern können Sie nicht nur tatsächliche Kryptowährungen kaufen, sondern auch sogenannte CFD. Manche Broker bieten sogar ausschließlich CFD an. Das Kürzel steht für „Contracts of Difference“, also Differenzkontrakte. Damit wettet man quasi auf eine Kursentwicklung, die sowohl negativ wie positiv sein kann.
Mit CFD können Sie also auch Gewinne erzielen, wenn Kurse fallen. Wenn Sie sich weniger für die Technologie der Kryptowelt, sondern vor allem für Gewinne interessieren, dann sind CFD eine gute Wahl. Das hat auch den Vorteil, dass Sie sich nicht mit Krypto-Wallets und der Aufbewahrung Ihrer Coins beschäftigen müssen.
Beim CFD-Handel können Sie auch sogenannte Hebel nutzen, um die Effekte Ihrer Investition zu vervielfachen, etwa um das 30- oder 100-fache. Doch Vorsicht: Es handelt sich hierbei um eine hochspekulative Mechanik. Zwar ist die Verwendung von Hebeln oft kostenlos, wenn der Handel am selben Tag abgeschlossen wird (andernfalls können Overnight-Gebühren anfallen). Trotzdem haben schon viele Kleinanleger große Summen bei der Verwendung solcher Hebel verloren.
Mit Apple Pay zum Krypto-Broker – darauf sollten Sie achten
Wer bisher nur wenig oder keine Erfahrungen mit Kryptowährungen gesammelt hat, der sollte bei der Auswahl eines Brokers auf ein paar wichtige Dinge achten, schließlich kann es beim Handel mit Bitcoin und Co. schnell um größere Summen gehen.
Sicherheit: das oberste Gebot bei jeder Investition. Handeln Sie nur bei Krypto-Brokern, die einen guten Ruf haben und moderne Sicherheitsprotokolle nutzen. Achten Sie auf Bewertungen, Medienberichte und Nutzerkommentare.
Gebühren: Die Gebühren für den Handel mit Kryptowährungen fallen oft sehr unterschiedlich aus. Bevor Sie über einen Broker Geld investieren, sollten Sie das Preismodell prüfen und nachrechnen, was Ihnen für Ihre Investment-Strategie am Ende abverlangt wird.
Limits und Hebel: Bei jedem Broker gelten in der Regel Limits für Einzahlungen, Auszahlungen oder Transaktionen. Auch Mindestbeträge werden oft vorgeschrieben. Beim Handel mit Krypto-CFD können Sie zudem mitunter die oben erklärten Hebel nutzen. Solche Hebel besitzen Züge von Glücksspielmechaniken und sind mit großer Vorsicht (wenn überhaupt) zu nutzen.
Angebot und Geschwindigkeit: Während Sie Bitcoin praktisch bei jedem Krypto-Broker tauschen können, sieht es bei den weiteren Kryptowährungen anders aus – von denen gibt es mittlerweile etliche hundert. Werfen Sie also einen Blick aufs Krypto-Portfolio des Anbieters, wenn Sie vielleicht auch Ripple, Ethereum, Litecoin oder IOTA handeln möchten. Auch die Geschwindigkeit, mit denen Aufträge vom Broker umgesetzt werden, ist wichtig. Leider gibt es dazu in der Regel keine Angaben. Wenn Sie merken, dass der Provider Ihrer Wahl zu zögerlich mit Ihren Transaktionen umgeht, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken.
Fazit: Vor- und Nachteile beim Bitcoin-Kauf mit Apple Pay
Der Kauf von Kryptowährungen mit Apple Pay hat einige Vorteile, darunter vor allem eine einfache Nutzung und sehr schnelle Überweisungen. Kurz, nachdem man Geld an einen Krypto-Broker sendet, kann man oft schon loslegen und Kryptowährungen kaufen. Dazu kommt der willkommene Umstand, dass Apple keine Gebühren für den Bezahlservice verlangt. In Verbindung mit einem günstigen Broker stellt die Methode also einen preiswerten Einstieg in die Welt der virtuellen Münzen dar. Apple Pay ist zudem sehr sicher.
Die Nachteile sind überschaubar, aber auch relevant. Zum einen steht Apple Pay natürlich nur mit iOS-Geräten zur Verfügung, zum anderen wird die Bezahlmethode noch von relativ wenigen Krypto-Brokern akzeptiert. Man darf sich aber Hoffnung machen, dass mit der Zeit weitere Anbieter nachziehen.