Apples Unfallerkennung in den iPhone 14 und einigen Apple Watches funktioniert gut, aber manchmal auch zu gut, wie wir bereits im Oktober inklusive einer Stellungnahme von Apple berichteten. Damals war es die Geschichte einer Frau in den USA, die sich auf der Achterbahn “Mystic Timbers” auf Kings Island in Cincinnati, Ohio (USA) amüsierte.
Wie das Wall Street Journal beschrieb, aktivierte sich unbemerkt die Unfallerkennung (Crash detection) ihres iPhones und gab an, dass sie in einen schweren Autounfall verwickelt war. Da sie auf Nachfragen nicht reagierte, rückten die Rettungskräfte an. Es ist klar, dass solche unnötigen Einsätze nicht nur sehr viele Ressourcen an Personal beanspruchen, sondern auch hohe Kosten verursachen.
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Nun berichtet die Feuerwehr der Kita-Alpen in Nagano in Japan, dass sie zwischen dem 16. Dezember und dem 23. Januar 134 falsche Anrufe erhalten habe, die “hauptsächlich” auf die Unfallerkennung des iPhone 14 mit fälschlicherweise ausgelösten Meldungen zurückzuführen waren. Ursache dafür waren offenbar die Abfahrten der User auf Skipisten, die möglicherweise etwas ruckartig verliefen, sodass die Unfallerkennung aktiviert wurde. Dies berichtet ausführlich 9to5Mac.
Ein Zehntel überflüssiger Notfalleinsätze
Insgesamt habe die japanische Notrufzentrale in diesem Monat 919 Anrufe erhalten. Die zirka 100 falschen Notrufe, welche die iPhone-Unfallerkennung ausgelöst hatte, machten immerhin mehr als ein Zehntel der Notfalleinsätze aus. Vergleichbares wird vom Wintersport aus den USA berichtet. Ein weiterer Schwerpunkt für die falsch-positiven Auslöser waren wie oben beschrieben Achterbahnfahrten. Die Algorithmen verwechseln die hohen Geschwindigkeiten und Stöße, die dabei auftreten, offenbar leicht mit Fahrmustern von Autounfällen.
Zwar lässt sich die Funktion in den iPhone 14 oder Apple Watches auch abstellen: Die Funktion zur Erkennung von Abstürzen auf dem iPhone 14, iPhone 14 Pro, der Apple Watch Series 8, der Apple Watch SE (2. Generation) und der Apple Watch Ultra kann in den Einstellungen über ”Notfall SOS” und dort den Schalter für die Einstellung “Nach schwerem Unfall anrufen” deaktiviert werden. Doch andererseits hat diese Funktion auch schon viele rechtmäßige Rettungseinsätze aktiviert, die Leben oder Gesundheit retten konnten. Möglicherweise muss man dies von Fall zu Fall entscheiden, welche Aktionen oder Aktivität man gerade vor sich hat und dies abwägen.
Ende Dezember hat Apple in den Versionshinweisen zu iOS 16.1.2 darauf aufmerksam gemacht, dass man “Optimierungen bei der Absturzerkennung für die Modelle iPhone 14 und iPhone 14 Pro” vorgenommen habe. Vielleicht hat sich das dadurch gebessert, aber die Berichte aus Japan gehen bis fast Ende Januar. Wirklich verlassen darauf, dass es keine falsch Positiven gibt, kann man sich demnach auch jetzt nicht.