Apple macht die Virtualisierung von macOS kompliziert – mit jeder neuen Version von macOS sind andere Vorgehensweisen notwendig. Die Installation von macOS als VM entspricht jedoch nicht Apples AGB und ist nur etwas für experimentierfreudige Anwender.
macOS lässt sich mit VirtualBox virtualisieren, um etwa in Windows eine Testumgebung mit macOS Ventura zu installieren. Läuft die Umgebung, sollten so wenig Updates wie möglich installiert werden, da jedes Update die Installation zerstören kann. In jedem Fall ist es sehr sinnvoll, wenn Sie vor der Installation von Updates die VM zunächst sichern, damit Sie diese im Notfall wiederherstellen können.
Notwendige Dateien für die Virtualisierung von macOS auf Windows
Wir zeigen in diesem Beitrag die Virtualisierung von macOS mit Virtualbox ab Version 7.06. Sie können auch eine neuere Version installieren, sobald diese verfügbar ist. Wichtig ist noch die Installation der neusten Version des “Oracle VM VirtualBox Extension Pack“.
Die Installation von macOS erfolgt über eine ISO-Datei, deren Systemdateien angepasst sind. Diese etwa 15 GB große Datei lässt sich zum Beispiel bei Mediafire herunterladen (natürlich auf eigene Gefahr). Wir haben im Beitrag “macOS 12.x Monterey in virtuellen Umgebungen betreiben” gezeigt, wie sich mit etwas Mühe eigene ISO-Dateien erstellen lassen. Ähnlich funktioniert das auch mit Ventura.
VM für die Installation von VirtualBox vorbereiten
Über “Neu” wird zunächst eine neue VM erstellt: Verwenden Sie die ISO-Datei aus dem oberen Link, erstellen Sie sich eine eigene, oder suchen Sie sich im Internet eine ISO-Datei. Funktioniert der Link nicht mehr, finden Sie über Suchmaschine in den meisten Fällen weitere ISO-Dateien. Wählen Sie bei “Typ” den Wert “Mac OS X” und bei “Version” den Wert “Mac OS X (64-bit)”.

Thomas Joos
Auf der nächsten Seite legen Sie den Arbeitsspeicher und die virtuellen Prozessoren fest. Hier sollten Sie mindestens 8 GB Speicher verwenden und mindestens vier virtuelle Prozessoren zuweisen. Die nächste Seite des Assistenten steuert die virtuelle Festplatte des virtuellen Macs. Hier sollten Sie mindestens 100 GB verwenden. Funktioniert die Installation mit einer virtuellen Festplatte auf Basis von VDI nicht, hilft unter Umständen die Auswahl einer VMDK.

Thomas Joos
Danach schließen Sie den Assistenten ab und lassen dadurch die VM erstellen. Vor dem Start müssen in der VM aber noch Anpassungen vorgenommen werden. Dazu rufen Sie über das Kontextmenü mit “Ändern” die Einstellungen der VM auf. Bei “Anzeige” sollten Sie den Grafikspeicher auf 128 MB setzen (teilweise ist die Einstellung “VMSVGA” bei “Grafik-Controller” sinnvoll und bei “USB” aktivieren Sie die Option “USB-3.0-Controller (xHCI)”. Bestätigen Sie die Änderungen mit “OK”. Bei “System” sollten Sie noch “Diskettenlaufwerk” entfernen.
Virtuelle VM für macOS vorbereiten
Nach der Anpassung in der grafischen Oberfläche öffnen Sie eine Befehlszeile und wechseln in das Verzeichnis “C:\Program Files\Oracle\VirtualBox”. Danach geben Sie die folgenden Befehle ein. Achten Sie darauf, dass der Name der VM richtig gesetzt ist.
- VBoxManage.exe modifyvm “macOS Ventura” –cpuidset 00000001 000106e5 00100800 0098e3fd bfebfbff (zwei Bindestriche nutzen)
- VBoxManage setextradata “macOS Ventura” “VBoxInternal/Devices/efi/0/Config/DmiSystemProduct” “iMac19,3”
- VBoxManage setextradata “macOS Ventura” “VBoxInternal/Devices/efi/0/Config/DmiSystemVersion” “1.0”
- VBoxManage setextradata “macOS Ventura” “VBoxInternal/Devices/efi/0/Config/DmiBoardProduct” “Iloveapple”
- VBoxManage setextradata “macOS Ventura” “VBoxInternal/Devices/smc/0/Config/DeviceKey” “ourhardworkbythesewordsguardedpleasedontsteal(c)AppleComputerInc”
- VBoxManage setextradata “macOS Ventura” “VBoxInternal/Devices/smc/0/Config/GetKeyFromRealSMC” 1

Thomas Joos
Achten Sie darauf, dass alle Befehle ohne Fehler ablaufen. Nur dann ist sichergestellt, dass die VM optimal für macOS vorbereitet ist und eine Chance hat problemlos macOS zu betreiben.
macOS in einer VirtualBox-VM installieren
Sobald die VM vorbereiten ist, starten Sie diese. Nach einiger Zeit sollte der Bildschirm die VM ohne Fehlermeldung anzeigen und die Installation von macOS sollte beginnen. Führen Sie die Installation aus, wie auf einem herkömmlichen Mac. Auf der ersten Seite legen Sie die Sprache für macOS fest.

Thomas Joos
Auf der nächsten Seite starten Sie das Festplattendienstprogramm. Wählen Sie im Fenster den obersten Menüpunkt, der die virtuelle Festplatte darstellt und wählen Sie “Löschen”. Geben Sie der Festplatte eine Bezeichnung, wählen Sie APFS als Format und GUID als Schema. Klicken Sie auf “Löschen”, um den Vorgang abzuschließen und bestätigen Sie das erfolgreiche Löschen.

Thomas Joos
Nach der Erstellung des Datenträgers schließen Sie das Festplattendienstprogramm und starten Sie danach die Installation von macOS 13. Bestätigen Sie die Installation und lassen Sie auch hier den Vorgang abschließen. Nach der Bestätigung der Lizenzbedingungen wählen Sie die von Ihnen erstellte Festplatte aus und klicken auf “Fortfahren”. Die Installation kann mehr als eine Stunde dauern. Danach sollte die Installation erfolgreich abgeschlossen sein und Sie können macOS einrichten. Es kann durchaus passieren, dass macOS während der Installation das eine oder andere Mal abstürzt. Das lässt sich beim Betrieb in einer Windows-VM nicht vermeiden.

Thomas Joos
Im Rahmen der Installation kann es durchaus zu Neustarts und teilweise auch Abstürzen kommen. Vor allem nach der Aktualisierung von macOS in der VM kann es passieren, dass der Computer danach nicht mehr richtig funktioniert. Aus diesem Grund sollten Sie vor Änderungen immer zuerst die VM sichern.
macOS nach der Installation als VM einrichten
Wenn die Installation abgeschlossen ist, lässt sich macOS Ventura genauso einrichten, wie auf einem Mac. Über die Systemeinstellungen ist es bei “Allgemein -> Softwareupdate” auch möglich zur neusten Version zu aktualisieren. Allerdings kann das darin resultieren, dass macOS danach nicht mehr funktioniert. Es ist daher sinnvoll, vorher die komplette VM zu kopieren, damit im Notfall der alte Zustand wiederhergestellt werden kann. Dazu reicht es aus, das Verzeichnis der VM im Windows-Explorer zu kopieren. Funktioniert das Update nicht, kann die VM durch das Zurückkopieren des Ordners wiederhergestellt werden.