Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Natürlich haben wir uns in der Redaktion in den vergangen Tagen und Wochen darüber lustig gemacht, welche Valentinsgeschenke doch diverse Hersteller und Händler über diverse Agenturen uns empfohlen. In diesem Jahr gab es mal ausnahmsweise nicht nur einseitige Peinlichkeiten, die angeblich besten Geschenke „für sie“, sondern auch nicht minder liebloses Zeugs „für ihn“.
„Für sie“ war ja noch fast erwartbar, den Vogel schoss ein Elektroherd in rot ab. „Für ihn“ gab es hübsche Boxershorts, mit seinem Konterfei mehrfach bedruckt. Also, wenn es denn sein muss, dann lieber klassisch Blumen oder Pralinen. Wobei abgeschnittene Geschlechtsorgane von Pflanzen immer etwas fragwürdig sind.
Beinahe schade, dass Apple zum Valentinstag nichts macht. Andererseits auch kein großer Verlust, denn Apples Beitrag zu dem Thema war es, einen iPad Nano der dritten Generation auch in pink anzubieten. Ein großartiges Geschenk für den bevorstehenden Valentinstag sei das, jubelte Ende Januar 2008 Apples Pressemitteilung.
Nicht gegen pink, tragen wir selber gerne manchmal – und Apple hat seither immer wieder mal mehr oder minder knalliges Pink im Angebot. Beim iPad der zehnten Generation ist es mal wieder sehr knallig. Aber der Trugschluss, dem Apple damals unterlag, ist auch heute noch bei Herstellern von Technologie zu sehen: Man nehme ein bestehendes Produkt, färbe es rosa oder pink und preise es als „für sie“ ahn – die Mädels werden es lieben.
So unterschätzen oder missachten gar Hersteller Frauen. Frauen und Technik geht wunderbar zusammen, pink darf die manchmal sein, muss aber nicht. In unseren direkten Umfeld gibt es mindestens zwei Frauen, für die klar ist: ein iPhone kann alle Farben haben, solange es schwarz ist. Mit einem pinken iPhone, iPad Nano oder Elektroherd hätte man diesen Damen keine Freude bereitet, ganz im Gegenteil hätten die uns eine veritable Beule verpasst.
Besser als Blumen, Pralinen oder krude pinke Technik schenkt man sich lieber etwas Aufmerksamkeit, und das nicht nur heute. Lenken wir aber unsere Aufmerksamkeit auf den Valentinstag des Jahres 1924. Wir wissen nicht, wie mächtig zu jener Zeit schon die Blumen-, Schokoladen- und Grußkartenindustrie war, pinke Technik dürfte es vor 99 Jahren aber kaum gegeben haben. Wohl aber einen Technikriesen im Werden.
Denn am jenem 14. Februar bekam die 28 Jahre zuvor gegründete Tabulating Machine Company einen neuen Namen: International Business Machines – IBM.
Dieser Riese war es, der Apple gut 60 Jahre später als Feindbild erschien, das man mit dem Macintosh zerschmettern müsste. Vor allem Steve Jobs war nicht gut auf das Unternehmen von der Ostküste zu sprechen, wie ein legendäres Foto mit Mittelfinger vor Firmenschild zeigt. Heute ist IBM längst Partner Apples bei Businesssoftware, Hardware stellt Big Blue schon länger nicht mehr her.
Während Steve Jobs’ Abwesenheit trieb Apple mit IBM auch zwei wesentliche Projekte voran, mit Motorola/Freescale etwa die PowerPC-Allianz für moderne Chips, die nach Jobs’ Rückkehr den Prozessoren von Intel weichen mussten. Ein anderes Projekt indes kam nie aus der Projektphase heraus, weswegen Jobs samt seiner Firma NeXT auch zurückgeholt wurde. Es handelte sich um ein neues Betriebssystem für den Mac und andere Plattformen. Dessen Projektname passt zum heutigen Tage wie die Valentinskarte in den Briefkasten: Pink.
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