Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Weiberfastnacht, schmutziger Donnerstag, egal, in Bayern haben wir es nicht so mit dem Fasching. Die Franken vielleicht, aber die feiern Fasnacht. Wir freuen uns lieber auf eine einwöchige Auszeit in Form der Faschingsferien. Vielleicht die letzte Gelegenheit, in verschneite Berge zu kommen, Ostern ist heuer recht spät im Jahr.
Aber eigentlich ist uns der Sommer lieber, der mit der WWDC Anfang Juni erst so richtig losgehen wird. iOS 17, macOS 14, klar – aber nach welcher Sehenswürdigkeit in Kalifornien benennt Apple den Nachfolger von Ventura?
Die auf Unix basierenden Versionen von Mac-OS X waren ursprünglich nach Großkatzen benannt, seit Version 10.9 im Jahr 2013 eben nach kalifornischen Landmarken, von denen es ein paar mehr gibt. Die Idee, die Apples Softwarechef Craig Federighi seither als bahnbrechend vorstellte, war aber nicht neu. Schon um die Jahrtausendwende griff Apple auf die Schönheiten seines Heimatstaates zurück, um Powerbooks ihren Spitznamen zu geben.
Nun ja, streng genommen waren es nur die beiden letzten Varianten des Powerbook G3, die kalifornische Namen trugen. Kanga und Wall Street waren die Codenamen der ersten Generationen, Lombard hingegen erinnert an die spektakuläre Serpentinenstraße in San Francisco. Und Pismo schließlich an Pismo Beach, eine kleine Küstenstadt südlich von Monterey.
Die Besonderheit des Powerbook G3 Pismo, das Apple am 16. Februar 2000 der Öffentlichkeit vorstellte, war nicht nur, dass es das letzte seiner Art war – ein Powerbook G4 im Titangehäuse konnte man damals allenfalls vermuten – sondern dass es das erste mit der schnellen Firewire-Schnittstelle war, die Apple erst ein gutes Jahr zuvor in den Power Mac G3 Yosemite eingebaut hatte.
USB war damals noch eine ziemlich lahme Ente, erst USB 2 sollte einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs bringen. Apple kochte aber lieber sein eigenes Püppchen, zusammen mit Sony, welches die offiziell IEEE 1394 genannte Schnittstelle lieber iLink nannte. Apple erfand zu jener Zeit das Prinzip des Digital Hub: Der Mac sollte als Zentrale für allerlei Mediengeräte dienen. Der iPod, der Ende 2001 ebenso mit Firewire kam, war nur eines davon, insbesondere digitale Videokameras profitieren von der schnellen Schnittstelle. Dass Apple irgendwann selbst in seine Geräte Kameras verbauen würde, welche die Camcorder schon bald in den Schatten stellten, war damals wahrscheinlich noch nicht einmal kühne Vision.
Firewire war lange Apples Distinktionsmerkmal, auf Windows-PCs gab es das eher selten. Stattdessen eben USB, das mit Version 2.0 Firewire-Geschwindigkeiten erreichte. Nach und nach fügte sich Apple, schon die zweite Version des iPod unterstützte ab 2002 auch USB 2. Ende der nuller Jahre war dann mit Firewire bei Macs Schluss, USB 3 und Thunderbolt übernahmen. Und mittlerweile gibt es Macs praktisch nur noch mit Thunderbolt-3-Schnittstelle auf USB-C-Buchse – und wir fragen uns, wo wir einen Adapter für die alte Firewire-Festplatte herbekommen, auf die wir seinerzeit die Weltformel speicherten. Kommen wir jetzt leider nicht mehr ran.
Mehr Macwelt am Morgen finden Sie in unserem Morgenmagazin-Newsletter – hier bestellen