”Phubbing” ist ein Koffer- oder Kunstwort, das aus den englischen Begriffen “phone” für Telefon und “snubbing” für Brüskieren oder Ablehnen zusammengesetzt ist. Gemeint ist damit der unangemessene Gebrauch von Mobiltelefonen in einer sozialen Situation. Laut NTV wurde dieser Begriff bereits 2012 von einer Werbeagentur als Wort kreiert.
So gehört dazu die Angewohnheit, sich mit seinem Smartphone zu beschäftigen anstatt mit den Menschen, mit denen man gerade zusammen ist, weil man sich verabredet oder getroffen hat. Ganz klar, ein solches Verhalten empfinden andere Menschen schnell als unhöflich und es stellt leicht eine kommunikative Barriere dar. Andere könnten dies als Abschottung, Desinteresse oder gar Ablehnung bewerten.
Studie bestätigt: Zu viel Smartphone gefährdet Beziehungen
Dazu gibt es nun eine aufschlussreiche Studie, die in dem NTV-Artikel erwähnt wird. Demnach kann ”Phubbing” die Qualität von Liebesbeziehungen negativ beeinflussen. Auch die Lebenszufriedenheit von Betroffenen kann in der Folge sinken. Die Studie geht zurück auf Faruk Caner von der türkischen Gazisomanpaşa University in Tokat. “Das Phubbing-Phänomen, das die sozialen Interaktionen von Personen beeinträchtigt, ist ein wichtiger Risikofaktor für Liebesbeziehungen”, wird der Wissenschaftler aus seiner Forschung zitiert.
Für die Untersuchung nutzte Caner die Daten von insgesamt befragten 243 Frauen und 65 Männern. Das Alter der insgesamt 308 Teilnehmenden lag zwischen 18 und 60 Jahren, das Durchschnittsalter demnach bei 31,1 Jahren. Mit Ergebnissen der Befragungen wollte der Forscher herausfinden, wie zufrieden Menschen in ihren Liebesbeziehungen mit und ohne Phubbing sind. Dazu unterschied Caner zwischen wahrgenommener romantischer Beziehungsqualität, Beziehungszufriedenheit und allgemeiner Lebenszufriedenheit, heißt es in dem Bericht weiter.
Bei der Auswertung der Daten habe sich recht eindeutig und wie erwartet gezeigt: Menschen, die von ihrer Partnerin oder ihrem Partner “gephubbt” werden, geben an, eine geringere Beziehungszufriedenheit zu haben, im Vergleich zu denen, bei denen Phubbing nicht stattfindet. Beziehungen mit Phubbing werden zudem insgesamt als von geringerer Qualität empfunden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie in der Zeitschrift Psychological Reports lässt sich hier nachlesen.
Lebenszufriedenheit insgesamt betroffen
Dort heißt es außerdem, die fachliche Analyse weise daraufhin, dass ”Partner-Phubbing” einen signifikanten indirekten Effekt auf die Lebenszufriedenheit aufgrund der wahrgenommenen Qualität der romantischen Beziehung und die Beziehungszufriedenheit habe. Die Beziehungszufriedenheit und die wahrgenommene romantische Beziehungsqualität bei Personen, die Partner-Phubbing ausgesetzt sind, nehme demnach ab, die Lebenszufriedenheit insgesamt werde beeinträchtigt..
Tipps fürs nächste Date
Daraus ergeben sich klare Anregungen für das nächste Date oder auch insgesamt für eine romantische Partnerschaft. Ebenso wie für eine Freundschaft oder die Beziehung zu Angehörigen aus der Familie – möchte man die Beziehungszufriedenheit nicht mindern, sollte man das iPhone mal ruhen lassen.
Auch der permanente Blick auf die Apple Watch oder entsprechende Geräte dürfte einer Beziehung, auf welcher Ebene auch immer, nicht förderlich sein. Und freilich, das hätte man sich auch ohne die Studie denken können, aber sie bestätigt doch immerhin, was man intuitiv denkt oder empfinden kann. Jetzt aber vielleicht aufgrund der Tatsache, ”die Wissenschaft hat festgestellt…”, ein bisschen konsequenter im Blick behält.