Unsere Wertung
Pro
- Gute Funktionalität
- Fortgeschrittene Funktionen
- Gute Up- und Download-Performance
Kontra
- Mäßige Latenz
- Keine iOS-Version
Fazit
Der VPN-Dienst bietet solide Leistung und guten Funktionsumfang. Die mäßige Latenz ist allerdings ein Schwachpunkt.
Intego Privacy Protection (VPN) für 50 Euro/Jahr
Der Softwarehersteller Intego ist vor allem für seine Antivirensoftware bekannt, seit Kurzem hat der französische Hersteller nun auch eine VPN-Lösung im Angebot – wie schon viele Konkurrenten. Wie unser Test zeigt, handelt es sich bei dem neuen Intego Privacy Protection um eine ungewöhnlich funktionsreiche Lösung, die auch anspruchsvollere Kunden zufriedenstellen kann.
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Wer braucht VPN?
Der Markt der VPN-Dienste ist heiß umkämpft, ist ein solcher Dienst doch aus zwei Gründen nützlich: Beim Surfen sorgt der VPN-Dienst für mehr Sicherheit und kann ebenso den Standort des Nutzers verbergen. Statt direkt auf eine Webseite zuzugreifen, wird jede Datenverbindung über einen Spezialserver umgeleitet – dies sorgt für Sicherheit und Anonymität. Für die Webseite ist nur der entfernte Server sichtbar, durch eine verschlüsselte Datenverbindung ist außerdem der Datenfluss gegen Hacker geschützt.
Empfohlen werden solche VPN-Dienste etwa beim Surfen in einem kostenlosen Café-WLAN, für das Heimnetz bringen sie wohl kein Mehr an Sicherheit. Der zweite Daseinszweck ist die Vortäuschung eines anderen Standortes. Man kann so Ländersperren für Dienste oder Webseiten umgehen, falls man etwa eine für Europäer gesperrte US-Webseite oder die US-Version von Netflix nutzen will. Beliebt bei Fußball-Fans ist unter anderem das Schweizer Fernsehen bzw. Zattoo.ch. Diese Aufgaben erfüllt der VPN-Dienst von Intego recht gut.

Im vereinfachten Modus sieht man nur die wichtigsten Informationen und kann VPN einfach ein- und ausschalten.
IDG
Das bietet Intego Privacy Protection
Wie wir schnell feststellen, ist die VPN-Lösung von Intego keine komplette Neuentwicklung: Bis auf den Namen und Teile der Oberfläche basiert das Angebot auf dem renommierten VPN-Dienst Private Internet Access, der wie Intego zur Mutterfirma Kape gehört.
So bietet der Dienst äußerst ausgereifte Funktionen und ist einfach bedienbar. Ein- und ausgeschaltet wird der Dienst per Menüleistensymbol, wahlweise nutzt man die App in einer vereinfachten Oberfläche oder in einer Art „Profi-Modus“ mit mehr Optionen und Anzeigen. Im Einfach-Modus schaltet man den Dienst über einen großen Einschaltknopf ein und aus, zusätzlich kann man gezielt bestimmte Landes-Server wählen. In einem erweiterten Modus sieht man die aktuellen Up- und Download-Raten inklusive Grafik und kann die aktuellen Netzwerkeinstellungen abrufen. Man kann hier auch einige Server als Favoriten speichern.
Gut ist die Auswahl an Servern. In der Einstellung “Automatik” wählt das Tool einen schnellen nahen Server aus. Alternativ kann man auf Server aus 77 Ländern zugreifen, über 25 000 einzelne Server nutzt der Dienst laut Hersteller. Eine iOS-Version ist leider nicht mit enthalten.
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Umfangreiche Optionen
Umfangreich sind die Optionen des Dienstes: Neben dem altbewährten Protokoll OpenVPN kann auch das neuere WireGuard aktiviert werden. Ein sogenannter VPN-Killswitch sorgt dafür, dass sie bei Abbruch einer VPN-Verbindung nicht versehentlich ohne Schutz weitersurfen. Optional blockt der Dienst außerdem Domains, die für Werbung, Tracker und Malware bekannt sind. Dazu müssen Sie in der Voreinstellung „Privatsphäre“ „Intego Privacy Protection MACE“ aktivieren.
Für Profis gibt es weitere interessante Optionen, so kann man per „Split Tunnel“ die VPN-Verschlüsselung auf bestimmte Anwendungen begrenzen und per Multi-Hop vortäuschen, das man kein VPN benutzt (nur OpenVPN). Hierzu kann man zwischen Shadowsocks und einem SOCKS5-Proxy wählen.
Standort der Firma ist übrigens USA, was manche Anwender angesichts staatlicher Überwachung vielleicht nicht ideal finden. Allerdings kann man sich fragen, ob ein Serverstandort in osteuropäischen Ländern oder fernen Inselstaaten so viel sicherer ist.
Performance
Die Performance (gemessen mit Magenta Zuhause M) ist in mehreren Stichproben gut brauchbar. Wir messen die Internetgeschwindigkeit unter macOS Ventura mit dem Speedtest der Telekom, den Server lassen wir automatisch von der App auswählen. Sehr gut schneidet der Dienst bei dieser automatischen Wahl bei der Downloadgeschwindigkeit ab, was einige Wiederholungen des Tests bestätigen. Nach Aktivierung der VPN sinken Download- und Upload-Tempo um weniger als 5 Prozent – ein guter Wert. Weit stärker sinkt allerdings die Latenz, in unserem Test von 10 ms auf deutlich langsamere 30ms. Vor allem für Gamer könnte dies zu langsam sein, bei Konkurrenten haben wir schon deutlich kürzere Ping-Zeiten gemessen.
Nicht ohne Grund zeigt die App deshalb nicht nur eine Liste der verfügbaren Server, sondern auch ihre aktuelle Latenz. Je nach Tageszeit oder benötigtem Server kann das Download-Tempo oder Latenz auch stark sinken – etwa wenn man unbedingt einen speziellen Server aus Ländern wie Ungarn oder den USA benötigt. Vor allem bei US-Servern muss man oft mit einer mäßigen Latenz leben.
Download-Tempo (Mbps) | Upload-Tempo | Ping (ms) | |
---|---|---|---|
DSL 50 ohne VPN | 58,5 | 11,3 | 10 |
mit VPN (Wireguard) | 55,7 | 10,8 | 31 |
mit VPN (OpenVPN) | 55,8 | 10,8 | 30 |
Fazit:
Der VPN-Dienst von Intego macht einen sehr ausgereiften Eindruck, mit einem Preis von 50 Euro pro Jahr ist er kein Schnäppchen. Wie bei Intego (und anderen VPN-Diensten) üblich ist der Dienst aber auch oft als Sonderangebot zu haben oder im Paket mit der Antivirensoftware Intego Antivirus.
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