Verfilmungen von Videospielen werden immer populärer. Aktuelle Beispiele sind der Kinofilm “Uncharted” und die erfolgreiche HBO-Serie „The Last of Us“. In beiden Fällen liefern die gleichnamigen Spiele jede Menge Action und eine tolle Story. Ab 31. März 2023, also ab heute ist auf Apple TV+ der Film “Tetris” verfügbar. Doch was soll denn an fallenden Klötzen so interessant sein? Sehr viel – denn die Geschichte um die Entstehung und den Erfolg von Tetris ist geradezu episch!
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Simples Spiel, gigantischer Erfolg – Tetris hat sich bis heute rund 500 Millionen Mal verkauft
Wer Ende der 80er-Jahre im passenden Alter war und eine Affinität für Videospiele entwickelt hat, der wird sich erinnern. Die Vorstellung des bis heute legendären Nintendo Game Boys ging einher mit einem TV-Spot, der ein „Superspiel“ namens „Tetris“ bewarb. Im Spot sitzen Teenager auf der Rückbank eines Busses und statt sich zu langweilen, werden sie dank Tetris bestens unterhalten. Es gibt historisch kein besseres Beispiel für einen System-Seller als Tetris, das nicht nur die Speerspitze, sondern die Phalanx der Game-Boy-Vermarktung war.
Damals war wohl niemandem bewusst, was hinter “Tetris” steckt und wie hart Genre-Riesen wie Nintendo und Atari Games im Vorfeld um die Lizenzen rangen. Nintendo verfolgte das Ziel, ein Gaming-Handheld zu etablieren und damit einen neuen Markt zu erschließen. Zur damaligen Zeit bedeutete portables Gaming simple und sogar monochrome Grafik. Um dennoch für Furore zu sorgen, brauchte es ein ganz besonderes Zugpferd. Ein Spiel, das trotz minimaler Visualisierung mit purem Gameplay überzeugt und jeden in seinen Bann zieht. “Tetris” passte zum Game Boy wie ein längliches Tetromino, das die Lücke in vier unvollendeten Reihen schließt.
Zeitloses Spielprinzip für mehr als 65 Plattformen
Solche Spielkonzepte sind äußerst selten und wie man am Beispiel des Game Boys sieht, äußerst profitabel. Nintendo verkaufte den Game Boy – anfangs zusammen mit Tetris – über 70 Millionen Mal und somit rund 10 Millionen Mal häufiger als die klassische Spielkonsole NES. Zugleich platze damit der Lizenz-Deal für Atari Games, die vorbereitend sehr viel Geld in die Entwicklung eines eigenen Tetris-Spiels und dessen Vermarktung investiert hatten. Hunderttausende vorproduzierter Module mussten vernichtet werden – ein wirtschaftlicher Schaden, von dem sich Atari Games scheinbar nie mehr richtig erholte.
Was der Film über Tetris zeigt
Die spannende Geschichte rund um die Erfindung von Tetris durch seinen Schöpfer Alexei Paschitnow und allem, was danach kam, erzählt Apples Film „Tetris“. Taron Egerton, bekannt aus der Apple-TV+-Serie „In with the Devil“ (IMDB 8.1) und als “Rocketman“, spielt in der Hauptrolle Henk Rogers, der Tetris 1987 entdeckte und die Rechte für Nintendo sichern sollte.
Der Trailer ist anfangs eine Hommage an die Entstehung eines der legendärsten Spielkonzepte aller Zeiten. Musikalisch blendet „The Final Countdown“ in die Titelmusik von Tetris über, um letztlich vollends damit zu verschmelzen. Zugleich wird herausgestellt, wie genial die Idee des Spiels war und wie perfekt es in seine Zeit passte.
Den Regiestuhl besetzt Jon S. Baird, der vor allem durch seine Filme „Filth“ (2013) und „Stan & Ollie“ (2018) bekannt ist und ausgezeichnet wurde. Wir sind sehr gespannt, ob er es schafft, aus der fantastischen Vorlage in einen sehenswerten Film zu kreieren.
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Tolle Vorlage, gelungener Trailer – wir sind gespannt auf Ende März
Tetris gilt inzwischen als Prototyp aller Casual Games. Die Tatsache, dass unser Text mit keinem Wort beschreibt, wobei es bei Tetris eigentlich geht, spricht bereits für sich. Von Electronic Gaming Monthly wurde Tetris als „Greatest Game of All Time“, von IGN auf Platz 2 der „100 Greatest Video Games of All Time“ gewählt. Es ist zweifellos ein Meilenstein der Videospiel-Geschichte und hatte zur Zeit seiner Entstehung einen entsprechenden Einfluss auf die gesamte Branche.
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Wer schon jetzt im Tetris-Fieber ist und die Zeit bis zum 31. März überbrücken möchte, der kann sich die BBC Dokumentation „Tetris: From Russia with Love“ oder „The Story of Tetris“ von Gaming Historian anschauen. Das Spiel selbst ist natürlich ebenfalls auf diversen Plattformen zu finden. Wie zeitlos Tetris ist, zeigt die Tatsache, dass es sich inzwischen sogar als „Tetris Effect: Connected“ mit Sonys brandneuer Virtual Reality Brille auf der Playstation 5 spielen lässt. Präsentation und Immersion können immer weiter verbessert werden, doch das Gameplay ist so gut, dass es bis heute nahezu unverändert ist. Gute Dinge werden niemals alt.