Die beste Kamera ist immer diejenige, die man bei sich hat. Handelt es sich dabei um ein iPhone, haben Hobby-Fotografen doppeltes Glück: Die Kamera hat man nämlich nicht nur schnell zur Hand, das iPhone glänzt auch mit erstklassiger Technik und knipst wunderschöne Bilder.
Von Generation zu Generation entwickelt Apple dabei aber nicht nur die Hardware weiter, auch an der Software wird fleißig gefeilt. Ob schnelles Ausschneiden von Objekten, das Übertragen von Positionsdaten oder wunderschöne Langzeitbelichtungen: Die Fotos-App am iPhone hat viele Funktionen im Portfolio, die mächtig Power haben – die man aber auch leicht übersehen kann.
Das ist auch dem YouTuber Proper Honest Tech aufgefallen, der viele spannende Features der App in einem englischsprachigen Video erklärt. Auch wir wollen Ihnen diese coolen und mitunter gut getarnten Extras nicht vorenthalten. Hier sind die Top 10 Kamera-Tricks fürs iPhone.
Bilder mit langer Belichtung zum Blickfang machen
Mit einer langen Belichtungszeit lassen sich Fotos zauberhaft aufwerten. Einerseits erhalten bewegte Bildelemente damit eine charmante Weichzeichnung, gleichzeitig können auch dunklere Szenen romantisch ausgeleuchtet werden, weil bei der längeren Belichtungszeit mehr Licht von der iPhone-Kamera eingefangen wird. Dafür nimmt aber auch das Bildrauschen zu. Mit normalen Kameras ist es gar nicht so einfach, solche Bilder anzufertigen. Denn man muss Blende und Belichtungszeiten dort geschickt aufeinander abstimmen, auch ein Stativ ist da in aller Regel Pflicht. Nicht so am iPhone, hier klappen Langzeitbelichtungen mit einem Trick nämlich kinderleicht.
Dafür müssen wir im Kameramodus zunächst die Funktion „Live Photos“ aktivieren. Der kreisrunde Button dafür findet sich in der oberen rechten Ecke der Fotos-App.

Live-Foto auf dem iPhone aktivieren
Simon Lohmann
Die Funktion ist aktiviert, wenn der Button nicht mehr durchgestrichen ist. Beim Fotografieren müssen wir das iPhone jetzt möglichst stillhalten. Der integrierte Bildstabilisator macht das auch ohne Stativ möglich, ruhige Hände sollte man trotzdem haben. Das iPhone nimmt in diesem Modus jetzt zu jedem Bild ein kurzes Video auf, das den Moment des Fotografierens beim Anschauen zum Leben erwecken kann. Die Funktion lässt ich aber auch für Langzeitbelichtungen nutzen.
Dazu sehen wir uns das angefertigte Bild in der Fotos-App an und tippen in die obere linke Ecke des Bildes. Im Kontextmenü können wir jetzt „Langzeitbelichtung“ auswählen, woraufhin das iPhone aus dem Video ein neues Bild mit dem beschriebenen Effekt errechnet. Nächtliche Fotos von Verkehrswegen, bewegte Dinge wie Züge oder Wolken und besonders Wasser oder Wellen erhalten mit der Funktion eine ganz neue Stimmung.
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Objekte schnell ausschneiden und weiterverwenden
Diese Funktion kam erst mit iOS 16 an Bord. Da stehen die Chancen also gut, dass sie vielen Nutzern noch gar nicht aufgefallen ist. Einzelne Objekte aus einem Foto können Sie am iPhone jetzt ganz einfach ausschneiden und in anderen Apps weiterverwenden, sogar im Messenger. Das neue Auto, Kinder bei der Einschulung oder einfach eine schöne Gartenblume machen Sie damit im Handumdrehen zur persönlichen Grafik. Wichtige Voraussetzung: Damit die Fotos-App Objekte sauber ausschneiden kann, sollten diese im Bild möglichst eindeutig als Motive zu erkennen sein.

Fotos in iOS ausschneiden
Simon Lohmann
Wollen Sie ein Bildelement ausschneiden, müssen Sie es nur ein paar Sekunden lang angetippt halten, ein dezenter Bildeffekt signalisiert dann, dass die App das Motiv erkannt hat. Wählen Sie nun „Kopieren“ aus und Sie können das Bildelement an vielen anderen Orten einfügen, etwa in E-Mails oder in Nachrichten. Dort können Sie es auch mit allerlei Effekten anreichern, wenn Sie den Button zum Senden gedrückt halten.
Fotos mit Bildunterschriften besser organisieren
Weil man mit dem iPhone so einfach schöne Fotos schießen kann, kennen Sie das Problem vielleicht: Mit der Zeit quillt die Datenbank mit Bildern geradezu über. Sucht man dann nach einzelnen Fotos, schickt man die Finger immer wieder auf einen unfreiwilligen Scroll-Marathon. Mit Bildunterschriften können Sie sich bei solchen Suchen viel Zeit sparen, weil Sie Bilder damit auch per Schlagwortsuche wiederfinden können, und das in einem Bruchteil der Zeit.
Dazu wischen wir ein Bild beim Betrachten einfach nach oben, schon öffnet sich ein Feld für die Bildunterschrift. Neben einer normalen Beschreibung können wir da auch Schlagwörter mit Hashtags hinzufügen. Bilder, denen wir dann beispielsweise „#Hochzeitsreise“ anheften, können wir über die Suchfunktion durch die Eingabe dieses Hashtags sofort wiederfinden.

iPhone-Fotos besser organisieren
Simon Lohmann
Das müssen Sie dann nicht mit allen Bildern machen, das wäre auch ziemlich viel Arbeit. Wenn einzelne Bilder aber besonders wichtig sind oder wenn man weiß, dass man sie in der Zukunft wieder brauchen wird, dann können sich solche Bildbeschreibungen schnell auszahlen.
Positionsdaten für Bilder nachträglich hinzufügen
Positionsdaten für Fotos sind eine praktische Sache. Wer mit dem iPhone Bilder macht, kann solche Geopositionen automatisch mit seinen Fotos abspeichern. Wenn man das vergisst oder wenn man Bilder zugeschickt bekommt, sind solche Positionsdaten aber nicht immer angeheftet. Kein Problem: Die können Sie nämlich auch manuell hinzufügen. Dafür gibt es sogar mehrere Möglichkeiten.
Entweder, wir sehen uns ein Foto an und tippen in der Fotos-App auf den Info-Button, also das eingekreiste „i“. Im nächsten Schritt können Sie Positionsdaten auf verschiedene Arten eintragen: Als Städtenamen, mit Location-Markern usw.
Wir können aber auch die Positionsdaten anderer Fotos übertragen. Dazu tippen wir bei dem Foto, von dem wir solche Infos duplizieren möchten, einfach auf den Info-Button und halten dort das Feld für Positionsdaten gedrückt. Nach einem kurzen Moment erscheint die Option, die Daten zu kopieren. Bei dem Foto, das bisher noch ohne Positionsdaten dasteht, wechseln wir nun ebenfalls zum Info-Bereich und halten dort „Aufnahmeort hinzufügen“ gedrückt. Das Gedrückthalten ist wichtig, denn mit einfachem Antippen kommen wir nicht ans Ziel. Jetzt können wir die Positionsdaten einfügen.
Blitzschnell ans Ende oder an den Anfang der Mediathek wechseln
Üppiger Speicher und die mächtige Kamera am iPhone führen früher oder später zu einem typischen Dilemma: In der eigenen Mediensammlung mit tausenden Bildern und Videos findet man die schönsten Aufnahmen erst nach ewigem Scrollen. Wer weniger Zeit mit Herumwischen verbringen möchte, dem hilft ein cooler Trick: An den Anfang oder an das Ende der Bild-Bibliothek kann man am iPhone nämlich blitzschnell springen. Um nach ganz unten zu scrollen, können Sie einfach auf den Button „Mediathek“ in der unteren linken Ecke tippen, die Ansicht rauscht nun sofort ans Ende Ihrer Sammlung. Nach ganz oben gelangen Sie, indem Sie die angezeigte Uhrzeit in der linken oberen Ecke antippen.
Fotos mit intelligenter Suche sofort finden
Wir bleiben bei der aufwändigen Bildsuche in prall gefüllten Mediatheken. Die Suchfunktion beherrscht mittlerweile nämlich einige intelligente Funktionen, die uns bei der Suche nach einzelnen Fotos große Dienste leistet – und viel Zeit sparen. Wenn Sie in der Bildgalerie unten rechts auf die Suche tippen (Lupensymbol), können Sie intelligente und Kontext-basierte Suchen durchführen. Etwa nach Zeiträumen, durch die Beschreibung von Bildgegenständen oder sogar thematisch. Etwa nach „Sommer“, „Strand“ oder „Hochzeit“.
Bilder verstecken und vor Dritten schützen
Wenn Sie Fotos auf dem iPhone löschen, dann verschieben Sie diese erst einmal nur in einen wenig bekannten Papierkorb, die tatsächliche Löschung findet erst 30 Tage später statt. Der Papierkorb wird als normaler Ordner gelistet. Haben Sie Ihr iPhone mit Face- oder Touch-ID gesichert, dann schützen Sie damit auch diesen Papierkorb, der lässt sich dann nämlich nur noch mit biometrischen Daten einsehen. Diese Sicherheitsmaßnahme ist auch für den folgenden Schritt notwendig.

Schützen Sie Ihre Fotos vor fremden Blicken!
Simon Lohmann
Um private Bilder am iPhone zu verstecken, können Sie über die Mehr-Taste (Dreipunkt-Button) im oberen rechten Eck der Fotos-App den Befehl „Ausblenden“ wählen. Damit verschwindet das Bild in einen versteckten Ordner, der sich dann auch nur mit biometrischen Daten öffnen lässt. Hinweis: Erscheint der Ordner nicht in Ihren Alben, dann müssen Sie in den Einstellungen unter „Fotos“ das Feld „Ausgeblendetes Album“ aktivieren. Um unsichtbare Bilder wieder sichtbar zu machen, wählen Sie solche Bilder aus, tippen Sie auf „teilen“ und dann auf „Einblenden“.
Duplikate schnell vom iPhone löschen
Duplikate sind am Smartphone heimliche Platzfresser, auch zur Übersicht in umfangreichen Mediatheken tragen sie wenig bei. Weil man von Freunden oft solche Duplikate erhält oder wenn man Fotos aus Versehen mehrfach abspeichert, sammelt sich solcher Datenmüll mit der Zeit unweigerlich an. Das iPhone macht es aber leicht, solchen Digitalmüll wieder vom Gerät zu werfen, dafür steht in den Alben ein Duplikate-Ordner zur Verfügung.
Über den Befehl „Zusammenführen“ können Sie solche Medien dort ganz einfach verschmelzen, bzw. eines der Exemplare löschen. Dabei werden hochwertigere oder aktuellere Bilder bevorzugt. Hinweis: Wird kein Duplikate-Ordner angezeigt, dann hat das iPhone in Ihren Medien auch keine Mehrfach-Fotos gefunden.
Bessere Übersicht mit Media-Kategorien
In der Alben-Ansicht können Sie am iPhone einfach nach unten scrollen, um Ordner zu finden, in denen verschiedene Medien-Typen sortiert werden. Live-Fotos, Selfies, Videos oder Langzeitbelichtungen werden da übersichtlich voneinander getrennt. Auch Screenshots erhalten einen eigenen Ordner. Wenn man mal wieder eine bestimmte Mediendatei nicht finden kann, dann macht diese Ansicht die Suche deutlich einfacher.
iPhone-KI zur Bildidentifikation nutzen
Die Fotos-App am iPhone wird nicht nur immer besser, sie wird auch immer schlauer. Mittlerweile (ab iOS 15) können wir via „Visuelles Nachschlagen“ bekannte Sehenswürdigkeiten, Pflanzen, Kunstwerke und sogar Tiere in Bildern im Internet nachschlagen und dazu weiterführende Informationen erhalten.
Dazu öffnen wir ein Foto im Vollbildmodus und wenn der Info-Button dort mit zwei kleinen zusätzlichen Sternchen dargestellt wird, können wir damit zusätzliche Informationen abrufen. Nach dem Antippen erscheint unterhalb der Bildunterschrift eine zusätzliche Infobox zum erkannten Objekt, das im Foto dann auch mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet wird.
Hinweis: Die Funktion steht aktuell noch nicht auf allen Geräten zur Verfügung.