Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Wenn das wahr ist, was wir gestern im Anschluss an unsere Kollegen der Macworld berichteten, dann gibt es heute Nachmittag neue iPhones zu bestaunen. Nicht wirklich neue, aber angeblich steht Apples Frühjahrskollektion bevor- neue Modelle in gelb sollen das Angebot erweitern. Geschichte schreiben wird das gelbe iPhone vermutlich nicht.
Das war am 7. März vor elf Jahren etwas anders, mit dem „neuen“ iPad schien sich Apple im Frühjahr 2012 von der Zählerei zu verabschieden. Ist sicher nicht unvernünftig, MacBooks oder iMacs zählt man ja auch nicht, allenfalls unterscheiden sie sich am Erscheinungsjahr, etwa iMac (late 2012).
Doch das iPad (early 2012) war das dritte in der Reihe und hieß im Volksmund nie anders als iPad 3, obwohl Apple stets betonte, es handele sich um das „neue iPad“. Wie zum Hohn war dieses neue iPad dasjenige, welches am kürzesten von allem im Portfolio verbleibe, schon im Herbst 2012 kam ein neues Modell. Dieses hieß nicht „das allerneueste iPad“ oder wenigstens „iPad (late 2012)“, sondern ganz einfach: iPad 4. Apple sollte erst ein paar Jahre mit dem iPad der fünften Generation weiter zählen, dazwischen kamen noch zwei iPad-Air-Modelle und drei iPad Mini.
Was war die Besonderheit am iPad 3, neben seiner Kurzlebigkeit? Ganz einfach: Es war das Retina-Display, das Apple bereits mit dem iPhone 4 eingeführt hatte und nun auch seinen Weg auf das Tablet fand. Sonderlich viel unterschied es nicht von seinem Vorgänger iPad 2, der im Jahr zuvor deutlich an Geschwindigkeit und Features zugelegt hatte.
Eine andere Besonderheit war der Grund für die Kurzlebigkeit: Denn dass iPad 3 war noch mit dem 30-poligen Dock-Connector ausgestattet, den man aus Zeiten des iPod kannte. Schon im Herbst konnte Apple aber mit Lightning einen neunen Anschluss präsentieren, im September auf dem iPhone 5 und im Oktober schließlich auf dem iPad 4.
Die Definition von USB-C hatte Apple zu lange gedauert und sich daher entschieden, mit Lightning einen neuen eigenen Standard einzuführen. Jetzt muss sich Apple von Lightning verabschieden, die EU wünscht einen einheitlichen Standard für Ladegeräte. Das iPad ist bereits komplett auf USB-C umgestellt, nur das Modell von 2021 (iPad 9) verkauft Apple noch mit Lightning – solange die EU das erlaubt.
USB-C bewirkt – mehr noch als Lightning – dass sich das iPad auch als Ersatz für Laptops einsetzen lässt. Zwar haben iPads auch heute nur einen Port, der ist aber immerhin nicht von der Tastatur belegt, die sich per Smart Connector anschmiegt. So lassen sich auch externe Festplatten oder Monitore anschließen, gerne auch gleichzeitig, wenn man ein passendes Dock parat hat.
Das iPad wird so zum Hybrid: Nicht mehr allein Tablet, noch nicht ganz Laptop. Apple hat mit hybriden Geräten eher schlechte Erfahrungen gemacht, besonders mit dem eMate, das am 7. März 1997 das Licht der Welt erblickte. Dabei handelte es sich im wesentlichen um ein Newton Message Pad, an das eine Tastatur angeschraubt war. Besonders im Bildungsbereich sollte das eMate ankommen, als kostengünstiger Computer, dem zum Computer ungefähr so viel fehlte wie dem Newton zum vernünftigen Handheld – also so ziemlich alles.
Immerhin war das Design mit „transluzentem“, grünen Kunststoff derart markant, dass es ein gutes Jahr später im iMac seine Erfolgsgeschichte beginnen konnte.