Apple und das iPhone sind immer in den Nachrichten, aber in letzter Zeit scheint es so, als ob es aus den falschen Gründen geschieht. In den vergangenen Wochen wurde das iPhone in vielen Berichten als Sicherheitsrisiko dargestellt und Apple wird vorgeworfen, die Ladegeschwindigkeit heimlich zu drosseln. Nichts von alledem ist der Fall. Hier ist die Wahrheit:
iOS 16 drosselt nicht die Ladegeschwindigkeit (in den USA)
Apple hat mit iOS 16.1 eine neue Funktion namens “Clean Energy Charging” eingeführt – erstmal in den USA – mit der die Auswirkungen des iPhone auf die Umwelt begrenzt werden sollen, indem “selektiv geladen wird, wenn Strom mit geringerem Kohlenstoffausstoß verfügbar ist”. Diese Funktion ist auf allen iPhones mit iOS 16 seit Oktober in den Vereinigten Staaten standardmäßig aktiviert, aber ein paar Leute haben sie erst letzte Woche bemerkt und auf Twitter viel Lärm darum gemacht. Die Leute rasteten aus, nannten die Funktion “anmaßend und ärgerlich” und beschwerten sich lautstark über Apples “ESG-Bullshit 💩” (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung).
Zwei Dinge sind an dieser Empörung falsch. Zum einen sollte die Funktion keinen Einfluss auf die Ladegewohnheiten des iPhones haben. Ich habe Clean Energy Charging eingeschaltet und hatte noch nie ein Problem damit, dass mein Handy weniger geladen war als erwartet. Wenn ich es abends an das Ladegerät lege, ist es morgens voll, und wenn ich es tagsüber schnell aufladen muss, dauert das nur wenige Minuten. Und da Clean Energy Charging das Aufladen unterwegs nicht beeinträchtigt, werden Sie nie im Stich gelassen.
Zweitens kann man es ganz einfach abschalten. Nur weil manche Leute nichts von einer optionalen Funktion wussten, heißt das nicht, dass sie sich aufregen können, wenn sie erfahren, dass es sie gibt – vor allem, wenn sie nicht verstehen, worum es sich handelt. Apple schaltet Clean Energy Charging standardmäßig ein, weil es eine Funktion ist, von der jeder profitieren und die niemanden stören sollte.
Der iPhone-Passcode ist plötzlich Staatsfeind Nr. 1.
Das “Wall Street Journal” veröffentlichte Ende Februar einen Artikel über einen “neuen” Trend: Ein Dieb freundet sich mit jemandem in einer Bar an, beobachtet ihn lange genug, um zu sehen, wie er den iPhone-Passcode eingibt, merkt sich den Code, klaut das iPhone, ändert das Apple-ID-Passwort und stiehlt persönliche Daten und in einigen Fällen auch Geld vom Konto.
Das ist sicherlich eine alarmierende Geschichte, aber sie ist nicht neu. Die meisten Fälle, die das Journal anführt, stammen aus dem Jahr 2022, und die Diebe, über die sie schreiben, sind schon seit Jahren aktiv. Das hat jedoch unzählige andere Publikationen nicht davon abgehalten, das “H”-Wort in den Mund zu nehmen (“Hacker” – Anm. d. Red) und mit Schlagzeilen wie “iPhone-Passcode-Betrug” darüber zu berichten. “Angreifer können auf diese Weise Ihr Geld stehlen“, “Dieser fiese iPhone-Passcode-Betrug könnte Sie Tausende von Dollar kosten” und “iPhone-Nutzer werden dringend gewarnt, da Diebe den ‘Reset’-Trick bei Smartphones anwenden und Apple hilflos ist, wenn es einmal passiert ist“.
Das hört sich alles sehr beängstigend und ernst an, aber es kommt trotzdem selten vor. Wenn überhaupt, dann unterstreicht die Geschichte, wie sicher das iPhone tatsächlich ist, denn die Verbrechen beschreiben eine ausgeklügelte Diebesgruppe, auch wenn das Verbrechen selbst recht wenig mit der Technologie zu tun hat. Vielleicht sollte Apple aufhören, den Passcode als Sicherheitsmethode für das Ändern des Apple-ID-Passworts zu verwenden, aber ansonsten ist das iPhone mit vielen starken Schutzmechanismen ausgestattet.
Es gibt keinen Face-ID-Fehler
Als ob die Angst und Abscheu vor gestohlenen iPhones nicht schon genug wäre, nutzten eine ganze Reihe weiterer Artikel den Bericht des “Wall Street Journal”, um vermeintliche Lücken in Face-ID aufzudecken, darunter WRDW (“Face I.D. ist vielleicht nicht so sicher, wie Sie denken”), Local 3 News in Tennessee (“Wie Diebe Ihr Geld mit der Face ID-Funktion des iPhones stehlen können”) und sogar das NYC Office gegen Hasskriminalität, das iPhone-Nutzern riet, Face ID zu deaktivieren, wenn sie ausgehen, “um Ihr Handy und Ihre Daten zu schützen”.
Ist es möglich, dass jemand Ihr iPhone entwendet und “Ihr Gesicht ohne Ihre Zustimmung und ohne Ihr Wissen scannt”, wie es in einem Bericht heißt? Sicher. Ist es wahrscheinlich, dass das passiert? Nicht im Geringsten. Könnte der Dieb dann eine alternative Gesichtserkennung einrichten, sodass er sich jederzeit wieder Zugang zum Telefon verschaffen kann? Sicher. Ist das wahrscheinlich? Nicht im Geringsten.
An Face-ID gibt es nichts auszusetzen. Es ist der beste biometrische Authentifikator auf einem Smartphone und kein anderes Smartphone kommt dem iPhone nahe. Trotz jahrelanger Versuche, die True-Depth-Kamera und das Scannen zu replizieren, verwenden die führenden Android-Handys immer noch Fingerabdrucksensoren, weil Face-ID so fortschrittlich ist. Wenn Sie also das nächste Mal mit Ihrem iPhone in der Tasche unterwegs sind, ist Face-ID das Letzte, worüber Sie sich Sorgen machen müssen.
Der Artikel stammt ursprünglich von unserer Schwesterpublikation “Macworld” und wurde aus dem Englischen übersetzt.
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