Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Es wird bei Apples AR/VR-Headset, das nicht nur Optimisten für dieses Jahr erwarten, ähnlich laufen wie bei anderen völlig neuen Apple Produkten. Mindestens ein halbes Jahr wird nach der Vorstellung vergehen, bis das Gerät in den Handel kommen. Recht viel länger darf sich Apple jedoch auch nicht Zeit lassen, sonst könnten Nachahmer allein aus den vorgestellten Spezifikationen und Features für ihre billigen und schlechten Kopien lernen.
Die Apple Glasses oder Apple Reality oder wie auch immer die Lösung heißen wird, ist gewiss eine solch große Sache, dass sie Schwerpunktthema einer Keynote sein wird, womöglich gar der Headliner eines Events. Bei gleich zweien der neue Stern am Himmel zu sein, war bisher nur der Apple Watch vergönnt, Apples erstem Ausbruch in eine neue Kategorie seit Jahren.
Am 9. März 2015 klärte Apple letzte Fragen, die seit der ersten Vorstellung exakt ein halbes Jahr davor noch geblieben waren. Da war neben dem Erscheinungstermin (10. April) noch der des Preises, im September 2014 hatte Apple nur etwas von “ab 349 US-Dollar” gesagt. Das galt für das einfache Aluminium-Modell in 38 mm mit dem einfachsten Armband. Aber schon die Edelstahlvariante mit Gliederarmband ging weit über 1000 Dollar hinaus, von der irren Apple Watch Edition aus Gold gar nicht zu reden. Mit passendem Goldarmband konnte man fast 20.000 Dollar dafür hinlegen. Das gehörte auch zu den noch offenen Fragen: Wer soll eine so teure Uhr kaufen, deren Technik auf absehbare Zeit überholt sein wird? Es war und ist schließlich nicht vorgesehen, die Innereien zu modernisieren und dabei das Gehäuse zu behalten.
Die erste Apple Watch sah der damalige Chef-Designer Jony Ive aber sehr wohl als Luxusgut, er bekam auch seinen Willen für eine exklusive Modenschau zur Premiere der Apple Watch. Das Verhältnis von Ive zu Apple kühlte danach merklich ab.
Die Apple Watch erwies sich aber weit mehr als Gesundheitsgadget nützlich, eine goldene Fassung gab es nur mit der ersten Serie. Das Sondermodell der zweiten war zwar auch noch teurer als die Varianten in Aluminium und Edelstahl, das Keramikgehäuse aber bei weitem nicht so teuer wie das aus 18-Karat-Gold. Dafür gibt es goldfarbene Aluminiumgehäuse.
Gold war auch eine der Farben, in denen Apple an jenem Tag vor acht Jahren ein weiteres Produkt vorstellte, bei dem Jony Ive seine Designphilosophie auf die Spitze trieb: das Macbook Retina 12 Zoll. Flach und leicht wie ein iPad, aber eben ein vollständiger Mac, das war der Ansatz. Keine Lüfter notwendig, aber was heute in Zeiten des Apple Silicon für das Macbook Air selbstverständlich ist und kaum auf die Leistung auswirkt, musste Apple damals mit Kompromissen erkaufen. Denn der Intel Core M blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Und obwohl Apple wirklich jeden Winkel im Inneren des Macbook mit Akku vollstopfte, hielt die Batterie deutlich kürzer als bei den anderen Macbooks, etwa dem Macbook Air, das an jenem Tag auch eine vermeintlich letzte Renovierung erhielt, ehe es Ende 2018 mit einer neuen Retina-Version das Macbook-Experiment beendete.
War der Akku erst mal leer, musste man Peripherie abstöpseln, denn das Macbook bot nur eine einzelne USB-C-Buchse. Ein Macbook ist aber kein iPad – und wer sich für eine echte Tastatur entschied, um nicht auf Glas tippen zu müssen, schätzte es auch sehr, wenn die Tasten ordentlich Hub hatten und nicht klackerten.
In den beiden Jahren darauf aktualisierte Apple das Macbook noch zweimal mit neueren Intel-Chips, letztlich war es aber eine Sackgasse – und damit völlig anders als die Apple Watch, für die Apple immer neue Ideen hat und diese weiter entwickelt.