Die künstliche Intelligenz ChatGPT zwingt Unternehmen der IT-Branche, dem neuen Trend zu folgen, den Microsoft durch seine Beteiligung an OpenAI gesetzt hat. Redmond ist rege dabei, den sprachgewandten digitalen Assistenten in seine Suchmaschine Bing sowie in das Office-Paket zu integrieren. Für Apple und seine Produkte hat das schon jetzt Folgen.
Tools für Mac, iPhone und Apple Watch
Wer speziell ChatGPT jetzt schon auf Mac und Apple Watch nutzen will, kann sich einerseits ganz regulär über die Webseite von OpenAI registrieren und so über die verschiedenen Geräte bis hin zu iPad und iPhone mit der KI kommunizieren. Von Microsoft gibt es außerdem die kostenlose Bing-App für iPhone und iPad, welche bereits direkt ChatGPT integriert. Für die Apple Watch findet sich das allerdings 4,99 Euro teure Tool WatchGPT von Modum B.V. Ein kurzes Video zeigt, wie ChatGPT auf der Apple Watch für ein Rezept funktioniert, jedoch geht das bisher ab watchOS 9 noch nicht auf Deutsch. Ergänzend erfahren wir über Heise.de, die Kontakt zum niederländischen Entwickler Hidde van der Ploeg hatten: ”Eine deutsche Lokalisierung der App sei aktuell bei Apple zur Prüfung – die Dialoge mit ChatGPT funktionieren aber jetzt schon auch auf Deutsch.”
Für Apple-Rechner wiederum gibt es neuerdings MacGPT, das sich auf dem Mac in der Menüleiste einnistet und von dort aus leicht für Anfragen an Chat-GPT erreichbar ist. Für Download und Nutzung erbeten die Entwickler lediglich eine Spende.
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Generative KI im Fokus
Man darf davon ausgehen, dass man auch bei Apple die weitere Entwicklung einfach nicht nur abwartet. Wie Macrumors im Anschluss an einen Artikel aus Digitimes (hinter Bezahlschranke) berichtet, hat das wachsende Interesse an generativer KI, das durch ChatGPT ausgelöst wurde, zu einer Neubewertung der Art und Weise geführt, wie die Technologie bei großen Unternehmen wie Apple, aber auch Meta und Amazon weiterentwickelt wird. Bei diesen Unternehmen sollen Anstrengungen im Gang sein, um sicherzustellen, dass Microsoft seinen Vorsprung bei der KI nicht behält. Insbesondere Apple und Tesla sollen ihren Ansatz in Bezug auf KI überdenken.
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So würde man dort die Entwicklung von CPUs der nächsten Generation vorantreiben, die für KI-Operationen optimiert sind, heißt es demnach aus Quellen aus der Lieferkette. Apple hat mit seiner Neural Engine in Apple Silicon in diesem Bereich immerhin einen deutlichen Vorsprung bei der lokalen Verarbeitung zu verzeichnen. Doch das Unternehmen muss erst noch die KI-Software entwickeln, um sie für die Generierung von Inhalten und die tieferen Einblicke, welche die KI-Tools der neuen Generation bieten können, auch vollständig nutzen zu können. Bisher scheint sich Apple aus dem Rennen um die Entwicklung generativer KI-Tools weitgehend herausgehalten zu haben, heißt es in dem Bericht weiter. Auch beim KI-Gipfeltreffen Apples für Mitarbeitende im Februar, das freilich jährlich veranstaltet wird, konzentrierte man sich den Berichten zufolge eher auf Aspekte wie Gesundheitswesen, Datenschutz und Computervision, als auf die weitere Entwicklung generativer KI-Technologien.
Apple könnte weiter sein, als offiziell bekannt ist
Andererseits weiß man nicht wirklich, was hinter den Pforten der großen Unternehmen stattfindet und welche Start-ups für diesen Sektor etwa hinzugekauft werden sollen. Apple muss ohne Zweifel ein großes Interesse daran haben, nicht hinter die aktuellen Entwicklungen zurückzufallen. Meist erfährt man aus Cupertino erst dann konkretes, wenn es bereits weitergehende Entwicklungen gibt, die auch in Richtung Usability und Marktfähigkeit weit fortgeschritten sind.
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