Die Veröffentlichung des M1-Prozessors war ein Meilenstein. Apple stellte den Mac endlich auf seine schnellen, stromsparenden Mobilprozessoren um, und die Ergebnisse waren unglaublich. Die Konkurrenz konnte ihnen nur schwer folgen – und nach etwa eineinhalb Jahren kam der M2-Prozessor mit einer Reihe von (nicht unerwarteten) Verbesserungen auf den Markt
Man kann das Rad nicht jedes Mal neu erfinden, und es ist klar, dass der M2 ein ausgereifter Nachfolger des M1 war, der den Ball am Rollen halten sollte. Doch nun häufen sich die Berichte, dass der M3 unmittelbar bevorsteht – und zwar nicht Ende des Jahres oder Anfang 2024, wie man angesichts des 18-monatigen Abstands zwischen dem M1 und dem M2 erwarten könnte, sondern sehr bald, vielleicht schon im späten Frühjahr oder Frühsommer.
Das überrascht positiv! Es stellt sich heraus, dass Apple mit seinem Mac-Prozessor-Masterplan möglicherweise aggressiver vorgeht, als wir nach den ersten paar Jahren Apple-Silizium vermuten konnten.
Zurück zum Chip-Zyklus
Die ersten beiden Generationen der Apple-Silizium-Mac-Chips waren Nachfolger der iPhone-Chips einer früheren Generation. Der M1 basierte auf dem A14, und der M2 auf dem A15. Apple bringt jedes Jahr einen neuen iPhone-Chip auf den Markt, hat dies aber bei der M-Serie nicht getan … bis jetzt.
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Apple eigentlich keinen so langsamen Rhythmus geplant hatte. Der M2 feierte sein Debüt mit dem Macbook Air und dem 13-Zoll-Macbook Pro im vergangenen Juni, aber zahlreiche Berichte von gut informierten Reportern wie Mark Gurman von Bloomberg deuten darauf hin, dass das Macbook Air M2 ursprünglich für Ende 2021 oder Anfang 2022 geplant war. Wenn das stimmt, dann war der ursprüngliche Plan von Apple, die ersten M2 Macs etwa ein Jahr nach den ersten M1 Modellen auszuliefern. Das hat nicht geklappt (wir können die Gründe erahnen, Anm. d. Red.), aber die Absicht ist wichtig, wenn wir versuchen zu erraten, was als nächstes passiert.
M3 – und auch drei Nanometer
Apples Chiplieferant TSMC arbeitet schon seit einiger Zeit an einem neuen 3-Nanometer-Chipprozess. Der A14 wurde auf einem 5nm-Prozess gebaut und der A15 auf einem neueren Prozess, der als 4nm bezeichnet wird, von dem aber viele Chip-Nerds sagen, dass er in Wirklichkeit immer noch 5nm ist. In der Zwischenzeit wurde das 3nm-Verfahren (wenn es denn kommt) Berichten zufolge vollständig von Apple aufgekauft, um es für alle seine Chips zu verwenden.
(Wenn Sie kein Chip-Ingenieur sind, sollten Sie wissen, dass kleinere Prozesse viele Vorteile bieten, sowohl im Hinblick auf einen geringeren Stromverbrauch als auch auf eine höhere potenzielle Chip-Geschwindigkeit. Kleiner ist besser.)
Während lange Zeit davon ausgegangen wurde, dass die ersten 3nm-Chips von Apple im Herbst dieses Jahres in das iPhone eingebaut werden, wird der M3-Chip Berichten zufolge in diesem Verfahren hergestellt. Das bedeutet, dass im Gegensatz zu den letzten beiden Zyklen dieses Mal der Mac als erster mit der neuen Chiptechnologie ausgestattet wird – noch vor dem iPhone. Dies deutet auch darauf hin, dass der M3 den A16-Prozessor vom letzten Herbst überspringt und mehr mit dem kommenden A17-Chip gemeinsam hat.
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All dies deutet darauf hin, dass die ersten beiden Generationen des Apple-Silizium-Zyklus den Eindruck erweckten, dass Apple einen A-Chip nimmt und daraus einen M-Chip macht, doch die Roadmap für die Chip-Entwicklung von Apple könnte etwas fließender sein. Wenn der M3-Chip im 3nm-Verfahren hergestellt wird, ist er dem iPhone einen Schritt voraus. Würde er auch die gleichen CPU- und GPU-Kerne wie der A17 haben? Wenn man bedenkt, dass der A16 ein relativ kleines Upgrade gegenüber dem A15 war, ist das möglich. Aber eine Garantie ist das nicht.
Der Beginn eines neuen Zyklus
Bloomberg-Redakteur Mark Gurman hat diese Woche angedeutet, dass Apple den Mac-Chip-Zyklus wie den iPhone-Zyklus auf ein Jahr reduzieren möchte. Ich bin mir nicht sicher, ob wir schon viele Beweise dafür haben, aber es wäre sicherlich sinnvoll, wenn Apple die M- und A-Serien im Gleichschritt auf den Markt bringen würde, nachdem die Umstellung der Mac-Chips weitgehend abgeschlossen ist.
Sollte Apple jedoch zu einem jährlichen Chip-Update-Zyklus für den Mac übergehen, würde ich nicht erwarten, dass jedes neue Mac-Modell ein jährliches Update auf den neuen Chip erhält. Tatsächlich haben wir bereits Anzeichen dafür gesehen, da das Macbook Air und das Macbook Pro sowohl M1- als auch M2-Versionen erhalten haben, aber der iMac und der Mac Studio sind bisher nur mit M1 erhältlich.
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Langsam zeichnet sich ein Muster ab: Vielleicht werden Apples Laptops, die wahrscheinlich mindestens drei Viertel der Mac-Verkäufe ausmachen, weiterhin jährlich aktualisiert, zusammen mit jeder neuen Chip-Generation. Desktop-Macs hingegen werden vielleicht nur alle zwei Jahre aktualisiert – Gurmans Bericht, dass ein neues 24-Zoll-iMac-Modell mit einem M3-Prozessor in diesem Herbst auf den Markt kommen wird, würde dies bestätigen. Man kann sich vorstellen, dass der Mac mini und der Mac Pro in ungeraden Jahren aktualisiert werden und der Mac Studio und der iMac in geraden Jahren.
Solange der M3 nicht offiziell auf den Markt kommt, wissen wir natürlich nicht, ob diese Berichte korrekt sind. Und Verzögerungen kommen vor – ob sie nun auf größere Probleme in der Lieferkette zurückzuführen sind (die den Mac letztes Jahr wirklich getroffen haben) oder sogar auf Verzögerungen bei TSMC, die ihre neuen Chip-Prozesse zum Laufen bringen. Aber im Moment sieht es so aus, als würde Apple das Tempo seiner Mac-Chip-Updates deutlich erhöhen, und das ist eine gute Nachricht für Mac-Nutzer.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Macworld.com und wurde aus dem Englischen übersetzt