Unsere Wertung
Pro
- Kostenlos nutzbar
- Problemlose Bedienung
Kontra
- Scanleistung nur Mittelmaß
Fazit
Die Leistung von Avira als Virenscanner ist nur Mittelmaß, aber recht brauchbar. Die Systemlast ist niedrig und die Bedienung gibt keine Rätsel auf.
Zu Avira Free Security für den Mac
Vor allem unter deutschen Windows-Anwendern hat die Antivirussoftware von Avira noch immer einen hervorragenden Ruf. Auch die Mac-Version ist in Deutschland recht beliebt. Wie Avast ist der Virenscanner kostenlos nutzbar, die Einschränkungen gegenüber der kostenpflichtigen Version Prime halten sich im Rahmen.
Ob ein Antivirenprogramm für Mac-Anwender sinnvoll ist, ist umstritten, mehr dazu hier.
Bedienung und Funktionsumfang
Die Oberfläche von Avira ist übersichtlich und gut aufgebaut. Wie bei allen Antivirenprogrammen unter macOS üblich, muss man aber während der Installation einige Systemeinstellungen ändern, etwa über die Systemeinstellung Datenschutz & Sicherheit dem Programm „Festplattenvollzugriff“ erlauben. Apple verlangt dies, um die Systemsicherheit zu erhöhen.
Anfangs vielleicht verwirrend: Die Bedienoberfläche der kostenlosen Version listet auch die Funktionen der kostenpflichtigen Version auf, so ist nur die Hälfte der aufgelisteten Funktion nutzbar. Die kostenlose Version bietet aber alle wichtigen Scanfunktion: Wahlweise gibt es einen „Schnellen Scan“, der in wenigen Minuten die anfälligsten Bereiche prüft, alternativ nutzt man den Komplettscan oder manuelle und zeitgesteuerte Scans. Ein kostenloser Passwort-Manager ist mit dabei, für die meisten Anwender ist aber wohl Apples Passwortverwalter die komfortablere Lösung.
Für 50 Euro im Jahr gibt es die Version Avira Prime mit Zusatzdiensten wie dem VPN-Dienst „Avira Phantom“, automatischem Scannen von USB-Sticks und diverse Aufräum-Tools. Die Prime-Version bietet nämlich auch Tools für das Deinstallieren von Apps, einen „Junk-Cleaner“ und überprüft Autostart-Apps. Für diese Aufgaben gibt es im Mac App Store aber auch gute Freeware-Alternativen.
Lesetipp: Antivirus für den Mac: 7 Programme im Vergleich
Interessant ist der sogenannte Identity Assistant, eigentlich ein eigener Online-Dienst, der eine Zusatzgebühr von 50 Euro im Jahr kostet. Mit diesem Zusatzabo wird das Dark Web nach Informationen über Sie abgesucht: Etwa ob Ihre Telefonnummern, Kontonummern oder E-Mail-Adressen dort kursieren. Ein Angebot, das auch Norton, Bitdefender und Avast bieten und wohl vor allem für US-Nutzer interessant ist – gab es in den USA doch zuletzt viele Datenlecks. Für die meisten deutschen Anwender ist dieser Dienst aber wohl nicht notwendig. Verwalten Sie Ihre Passwörter mit Apples Passwortverwaltung, werden Sie außerdem bereits über Datenlecks und unsichere Passwörter informiert.
Tipp zur Deinstallation: Avira ist eine der wenigen Antiviren-Apps, die kein eigenes Deinstallationstool benötigt. Man kann die App einfach über den Papierkorb löschen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem ebenfalls kostenlos nutzbaren Konkurrenten Avast: Während Avast bei seiner kostenlosen Version recht aufdringlich für die kostenpflichtige Version wirbt, ist Avira mit seiner Werbung deutlich gemäßigter. Nicht wundern sollte man sich aber auch bei Avira, dass nach jedem Scan auf „Probleme“ hingewiesen wird, die nur die kostenpflichtige Version beheben kann. Es gibt übrigens auch eine iOS-App von Avira, die neben einigen Prüffunktonen einen VPN-Dienst beinhaltet.
Der mit enthaltene VPN-Dienst Phantom ist auch kostenlos nutzbar, ist aber auf maximal 1 GB pro Monat begrenzt.

Von den Warnungen nach einem Scan sollte man sich nicht verunsichern lassen, hier bewirbt die kostenlose Version einfach Funktionen der kostenpflichtigen Version.
IDG
Performance und Virenerkennung
Beim aktuellen Test des renommierten Labors AV-Test schneidet der Scanner gut, aber nur mittelmäßig ab: 99,3 Prozent Erkennung von Mac-Viren klingt nicht schlecht, fünf der von AV-Test getesteten sieben Lösungen schaffen allerdings 100 Prozent. Auch bei der Erkennung von Adware ist das Tool mit 95 Prozent nur Mittelklasse. Ähnlich schneidet der Scanner auch im letzten Test des mit AV-Test konkurrierenden Anbieter AV Comparatives ab. Hier erkennt der Scanner 99,6 Prozent der Mac-Malware, 98 Prozent der Adware und 100 Prozent der Windows-Schädlinge. Insgesamt ist der Scanner eigentlich ein brauchbarer Scanner, der aber von Lösungen wie Bitdefender, Trend Micro und Avast übertroffen wird.
Keine Systembremse
Gut ist dabei die Systemlast der Antivirenlösung. Da permanent Dateizugriffe überprüft werden, können Antivirenscanner die Leistung eines Macs vermindern – etwa beim Kopieren von Dateien, beim Installieren von Software oder beim Starten von Programmen. Das ist aber vor allem dank schneller SSDs kaum noch ein Problem, in der Praxis wird keine Aktion spürbar verlangsamt.
Fazit
Sucht man eine kostenlose Antivirenlösung, gehört Avira zu den empfehlenswerten Lösungen. Hat man höhere Ansprüche, empfehlen wir aber eine kostenpflichtige Lösung wie Bitdefender. Selbes gilt für berufliche Anwender.